Umfrage : Kälte-Klima-Branche: Keine Corona-Sorgen, dafür Fachkräftemangel

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Der Verband Deutsche Kälte-Klima-Fachbetribe (VDFK) präsentierte nun die Ergebnisse seiner neuen Kälte-Klima-Konjunkturumfrage 2020. Rund 50 Prozent der Unternehmen gaben an, einen Umsatz bis zwei Millionen Euro erwirtschaftet zu haben. Der Umsatz von mehr als 45 Prozent derUnternehmen lag gemäß den Angaben über zwei Millionen Euro.

Geschäftsklima

Über 60 Prozent der Betriebe bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut. Darüber hinaus zeigt die Konjunkturumfrage 2020 auch, dass das Geschäftsklima in Bezug auf die verschiedenen Geschäftsbereiche zurzeit ebenfalls als durchwegs positiv angesehen werden kann, besonders im Bereich Klimatechnik.

Aus der Prognose für 2021 lässt sich ablesen, dass vor dem Hintergrund von Corona immer noch über 40 Prozent der Unternehmen weiterhin eine gute Geschäftslage für das kommende Jahr erwarten.

Kältemittel

In Bezug auf den jährlichen Kältemittelverbrauch gaben rund 55 Prozent der Fachbetriebe an, weniger als 2.000 Kilogramm im Jahr zu beziehen. Rund 40 Prozent der Unternehmen gaben an über 2.000 Kilogramm Kältemittel pro Jahr zu beziehen.

Das könnte eventuell darauf hindeuten, dass viele Kälte-Klima-Fachbetriebe noch einen ausreichend großen Vorrat an verschiedenen Kältemitteln vorrätig haben oder aber nur nach Auftrag die entsprechende Sorte beim Händler bestellt wird.

Fachkräftebedarf

Der Fachkräftebedarf in der Kälte-Klima-Branche ist nach wie vor sehr groß. Aus der Umfrage ist zu erkennen, dass zahlreiche Unternehmen verstärkt auf Ausbildung setzen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

In der Statistik des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) wurde im Berichtszeitraum 2019 der Lehrlingsbestand für Mechatroniker/in für Kältetechnik mit 4.514 männlichen und 100 weiblichen Auszubildenden bei 1451 Ausbildungsstätten angegeben.

Im Vergleich zur Betriebsentwicklungsstatistik 2019, ebenfalls vom ZDH veröffentlicht, wird für das Gewerk Kälteanlagenbau eine Betriebszahl für das gesamte Bundesgebiet von 2.960 Betriebsstätten genannt. Das bedeutet, das im Verhältnis gesehen rund 42 Prozent der Betriebe bundesweit in 2019 ausbilden bzw. ausgebildet haben. Hier ist noch Luft nach oben vorhanden und erfreulich ist daher, dass die Zahl der Auszubildenden im Vergleichszeitraum gestiegen ist und auch über 80 Prozent von den Teilnehmern unserer Umfrage in 2021 ausbilden wollen.

Digitalisierung

Erstmalig wurde im Rahmen der Erhebung der Digitalisierungsgrad der beteiligten Unternehmen erhoben. Die an der Umfrage teilnehmenden Betriebe schätzten die umgesetzte Digitalisierung in ihrem Unternehmen bei durchschnittlich 54 Prozent an. Dies zeigt, dass die ersten Schritte zur Digitalisierung begonnen, jedoch noch nicht vollendet sind.

Die IT-Abhängigkeit von Unternehmen nimmt stetig zu, wie zum Beispiel durch die Verwendung von Augmented Reality, Building Information Modeling und andere digitale Optionen. Auf der anderen Seite nehmen die Angriffe auf die Informationsinfrastrukturen im Cyber-Raum zu und werden zunehmend komplexer als auch professioneller. Das Schadenspotenzial für die Betriebe nimmt dadurch stetig zu, so das BSI. Daher ist ein weiterer wichtiger Baustein bei der Digitalisierung die Verwendung von Backups zur Sicherung der betrieblichen Daten.

Das zukünftige Geschäftsklima hat im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Corona-Krise eine eher befriedigende Einschätzung. Dies unterscheidet sich deutlich zu den Erwartungen die im letzten Jahr als sehr optimistisch angegeben wurden. Aktuell gaben die teilnehmenden Betriebe einen durchschnittlichen Auftragsbestand von rund elf Wochen an (im Vorjahr neun Wochen). Gründe hierfür sind in der anhaltenden stabilen Wirtschaftslage der Baubranche und den erhöhten Sommer Temperaturen zu finden. Der qualifizierte Fachkräftebedarf besonders im Betriebsteil Kälte-Klima besteht nach wie vor, erfreulich ist aber die gestiegene Ausbildungszahl.