Klar: „Der Endkonsument“, ist Andreas Lücke vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie BDH, überzeugt: „Wenn man veraltete Heizungsanlagen austauscht und neue Geräte einbaut, wird sich die Investition für den Konsumenten aber schnell amortisieren. Die Amortisationszeit eines energieeffizienten Wärmeerzeugers liegt bei etwa acht Jahren.“ Doch ohne regulatorische Rahmenbedingungen aus der Politik wird es eben nicht gehen, warnt Lücke: „Auch die Bundesregierung ist gefragt: Es müssen attraktive Investitionsmodelle und sinnvolle Förderungen geschaffen werden, die den Anreiz zu einem Umstieg geben.“
Auch Matthias Duwe, Leiter der klimapolitischen Abteilung am Ecologic Institute in Berlin, ist im Gespräch mit Briefing.One überzeugt, dass ein Großteil der Mittel aus privater Hand finanziert werden muss: „Was es braucht ist Unterstützung durch die öffentliche Hand, einerseits durch regulatorische Instrumente, andererseits auch durch die Schaffung von finanziellen Anreizen, um private Mittel in die Investition in erneuerbare Heiz- und Energieformen zu lenken.“ Laut Duwe werden die Kosten aber nicht vollständig auf den Endkonsumenten abgewälzt, es soll vielmehr zu einer Verlagerung der Investitionen kommen: „Deutlich wird das zum Beispiel beim Umstieg von Verbrennungs- auf Elektromotoren. Die Kosten, die derzeit in Erdöl-Importe fließen, können zukünftig in andere Bereiche investiert werden. Sicherlich wird es auch zu Mehrausgaben kommen, aber in manchen Bereichen gibt es einfach eine Verlagerung der Gelder.“
Dies ist eine Leseprobe aus Bau.Briefing.One, unserem Insider-Newsletter für Bau, Energie & Gebäudetechnik. Alle 14 Tage neu. Und exklusiv für Abonnenten. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Laut einer Studie des Bundesverbands der Deutschen Industrie BDI profitiert vor allem die Industrie von einem Klimaschutzgesetz. Insgesamt sorgt die Einhaltung der internationalen Klimaschutzziele für ein erhöhtes Bruttoinlandsprodukt BIP. Demnach soll die Wirtschaftsleistung im Jahr 2050 gegenüber einem Referenzszenario ohne Klimaschutzgesetz um 0,4 bis 0,9 Prozent höher liegen. „Die Studie zeigt, dass zusätzliche Investitionen, die in eine neue Infrastruktur und kohlenstoffarme Systeme getätigt werden, zu einem höheren Gesamt-BIP für die EU als Ganzes führen“, erklärt Matthias Duwe und weiter: „Mit Sicherheit sind das zu einem großen Teil Investitionen im Gebäudebereich, die vor allem die Konstruktion betreffen. Wie sehr neue Technologien das BIP beeinflussen, ist jedoch schwer vorhersehbar, da die Produkte häufig auch im Ausland produziert werden. Die Investitionen werden dafür zwar in Deutschland getätigt, das Geld bleibt aber nicht da.“