Bürokratieabbau bei Photovoltaik : EU-Projekt "PV-GRID" gestartet

Das EU-Projekt "PV-GRID" soll für Bürokratieabbau bei Photovoltaik sorgen
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2011 wurden 21 Gigawatt an Photovoltaik-Leistung (PV) installiert. Das entspricht der Leistung von 15 und der Energieproduktion von fünf Atomkraftwerken. Durch diesen starken PV-Zubau hat sich in Europa eine völlig neue Situation ergeben. Die Verteilnetze müssen teilweise sehr hohe Anteile erneuerbaren Stroms bewältigen. "Hier bedarf es gemeinsamer Lösungen zwischen Produzenten und Netzbetreibern, um die neuen technischen, wirtschaftlichen und administrativen Herausforderungen durch den steigenden Anteil erneuerbaren Stroms langfristig abzusichern", so Hans Kronberger, Präsident vom Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA). Projekt "PV LEGAL" Hubert Fechner, Institutsleiter an der FH Technikum Wien und Präsident der österreichischen Technologieplattform Photovoltaik (TPPV): "In einigen Ländern existieren bereits technische Lösungen für die Netzintegration auch höherer Anteile von PV-Strom. Die internationale Zusammenarbeit ist daher wesentlich, um aus der Erfahrung anderer Länder zu lernen und die Anwendbarkeit in Österreich zu prüfen. Durch das Projekt sollen bürokratische Barrieren, verursacht durch mangelnde technische Erfahrungen mit der Photovoltaik-Netzintegration, verringert werden."

Bereits im Vorzeigeprojekt "PV LEGAL" wurde festgestellt, dass die Netzintegration von PV-Anlagen eines der größten Hindernisse bei der Entwicklung der PV-Technologie in Europa darstellt.

Koordiniert wird das Projekt vom deutschen Bundesverband-Solarwirtschaft. Das Projektteam besteht aus insgesamt 14 nationalen PV-Verbänden, der europäischen PV Industrie Vereinigung (EPIA) und Akteuren aus dem Netzbetrieb um spezifische Fragestellungen zu bearbeiten. Der österreichische Markt und dessen Interessen werden vom Bundesverband Photovoltaic durch Vera Liebl und Hubert Fechner von der FH Technikum Wien vertreten. Förderbedingungen bremsen PV Nach den ersten Analysen steht fest: Der reibungslose Ausbau der PV wird von den Förderbedingungen gebremst. Die "Stop-and-Go-Politik" der Tarifförderung für große Anlagen, sowie die immer wieder unklare Situation bei der Investitionsförderung für Kleinanlagen, verlängern die Errichtungszeiträume einer PV-Anlage unnötig. Bis zu sechs Monate vergehen, bis Antragsteller Antworten von der Förderstelle erhalten. In dieser Zeit hängt das Projekt PV-Anlage in der Warteschleife, und wertvolle Zeit verstreicht. Oftmals wurden im Vorfeld der Antragstellung viel Zeit und auch Kosten in die Beschaffung der notwendigen Unterlagen investiert, um schlussendlich erfahren zu müssen, dass man doch keine Förderung erhält, weil das Förderbudget bereits vergeben ist.