Kältetechnik : Energiewende auf dem Großmarktdach

Metro Weiterstadt / Klaus-Dieter L?chter
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Wien Energie und Metro holen die Sonne aufs Dach. Am Dach des Metro Simmering wird nun der Strom für die gesamte Kältetechnik des Großmarktes produziert. Die Photovoltaikanlage auf einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern – das entspricht etwa 1,5 Fußballfeldern – ist eine der größten Wiens und erzeugt Sonnenstrom mit einer Leistung von 600 Kilowattpeak. Rund 220 Tonnen CO2 werden dank der neuen Photovoltaik-Anlage jährlich eingespart.

Effiziente Kältetechnik

„Durch eine Vielzahl von Energieeffizienzmaßnahmen, die Umstellung der Kälteanlagen auf natürliche Kältemittel, Elektromobilität und die Eigenstromerzeugung mit Photovoltaik möchte Metro ihre Emissionen von 2011 bis 2030 halbieren“, bestätigt Olaf Schulze, Director Energy Management bei Metro. Die Kooperation des Grohändlers und Wien Energie wurde im Frühjahr 2019 besiegelt.

Metro Österreich CEO Xavier Plotitza: „Hier in Simmering haben wir einen weiteren wesentlichen Meilenstein und wichtigen Beitrag erreicht - wir erzeugen mehr als 40 Prozent des Strombedarfs im Großmarkt künftig durch Sonnenenergie und leisten einen wichtigen Beitrag, die klimarelevanten Emissionen drastisch zu senken. Das Ziel lautet, den spezifischen Ausstoß an Treibhausgasen pro Quadratmeter Verkaufsfläche bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Für alle Standorte gilt daher, in Energieeffizienz zu investieren und auf sparsame Energienutzung zu setzen. Nach St. Pölten freue ich mich daher nun sehr, dass auch unser Großmarkt in Wien-Simmering mit einer Photovoltaik-Anlage ausgerüstet wurde, Metro Klagenfurt und Wiener Neustadt folgen.“

Am Standort in der Kärntner Hauptstadt entsteht eine Anlage auf rund 13.000 Quadratmetern, die künftig Sonnenstrom für etwa 340 Haushalte erzeugt. Sie wird mit einer Leistung von 850 Kilowattpeak die größte Photovoltaikanlage Klagenfurts sein. Die Metro Standorte sind ein Paradebeispiel, wie Photovoltaik im Gewerbe sinnvoll eingesetzt werden kann. Einerseits sind die Flachdächer der Großmärkte bestens für die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen geeignet, andererseits verbrauchen sie den erzeugten Strom direkt vor Ort, etwa für Beleuchtung, Kühlhäuser oder Logistik.

Betriebe als wichtiger Faktor im Ausbau der Solarenergie

Die Zusammenarbeit von privaten Unternehmen und Energieversorgern ist notwendig, um den Ausbau der Solarenergie weiter voranzutreiben und die Klimaziele zu erreichen. „Sind die Dächer aller Metro Filialen schlussendlich mit Photovoltaik-Modulen bestückt, werden jährlich knapp 2.900 Tonnen CO2 eingespart“, erklärt Karl Gruber, Geschäftsführer von Wien Energie. Rund 8.200 Megawattstunden Sonnenstrom werden dann jährlich produziert, das entspricht dem Bedarf von über 3.200 Haushalten. Gruber: „Vor allem die Kooperation mit einem Handelsunternehmen wie Metro ist essenziell um die Energiewende voranzutreiben. Es gibt immer noch sehr viele ungenutzte Dachflächen.“

Sonnenstrom für die Zukunft

Bis 2030 wird Wien Energie insgesamt 600 Megawatt an Photovoltaik-Leistung installiert haben. Dies geschieht nicht nur im betrieblichen Bereich, sondern auch auf Mehrparteienhäusern. Diese Leistung ist umgerechnet ausreichend, um zwei große Städte wie Linz und Graz zusammengenommen komplett mit Sonnenstrom zu versorgen. Bereits heute ist Wien Energie mit knapp 200 Photovoltaik-Anlagen und rund 28 Megawatt installierter Leistung größter Photovoltaik-Betreiber des Landes.