Energieeffizienz : Dieses Unternehmen produziert bald Strom für 40.000 Haushalte

© Philipp Greindl

Seit 1851 wird am Standort Nettingsdorf von Smurfit Kappa Papier erzeugt. Bis 2020 investiert die Papierfabrik nun 134 Millionen Euro in die Erneuerung der Energieanlagen am Standort Nettingsdorf. Für dieses Projekt wurde nun der Spatenstich gesetzt. Die neuen Anlagen ermöglichen die optimale Nutzung des Rohstoffes Holz, sowie eine weitere Steigerung der, aktuell bereits hohen, Energieeffizienz bei geringer Ausweitung der Produktionsmenge. Vor allem ermöglicht dieses ehrgeizige Projekt dem Werk, seine Nachhaltigkeitskompetenz weiter zu verbessern. Damit produziert Smurfit Kappa Nettingsdorf zukünftig sogar wesentlich umweltfreundlicher, als es die strengen europäischen Vorschriften verlangen.

Langfristige Standortsicherung

Die Errichtung von hocheffizienten Energieanlagen, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen, sichert den Standort Nettingsdorf ab. Das heißt, die Produktionskapazität, und damit auch die Arbeitsplätze, bleiben längerfristig erhalten. „Seit das Nettingsdorfer Werk 1995 Teil von Smurfit Kappa wurde, stieg die Produktivität um 34 Prozent“, so Laurent Sellier, COO Smurfit Kappa Paper Europe.

„Effiziente Energieanlagen spielen bei der Papiererzeugung eine große Rolle. Der neue Laugenverbrennungskessel und die Dampfturbine produzieren Energie, die etwa 40.000 Haushalte mit Strom und Wärme versorgen könnte. Unsere derzeitigen Anlagen wurden in den 70er Jahren errichtet. Jetzt ist es Zeit den nächsten Schritt zu gehen, um weiterhin wettbewerbsfähig und erfolgreich zu bleiben“, erklärt Günter Hochrathner, Smurfit Kappa Nettingsdorf-Chef, die Motivation zum Projekt.

Massive Reduktion der Emissionswerte

Der neue Kessel gewinnt aus der, in der Ablauge der Zellstofferzeugung enthaltenen Biomasse höchst effizient Energie. Dadurch können der fossile CO2-Ausstoß sowie Geruchs- und Feinstaubemissionen massiv eingedämmt werden. Angestrebt wird eine Reduktion des CO2-Ausstoßes um 40.000 Tonnen. Das entspricht etwa zwei Drittel der derzeitigen Emissionen am Standort und sogar 1,5 Prozent der gesamten Smurfit Kappa Gruppe. Der kürzlich veröffentlichte Nachhaltigkeitsbericht 2017 zeigt, dass der Konzern sein Ziel, die CO2-Emissionen bis 2020 um 25 Prozent zu reduzieren, schon erreicht beziehungsweise mit 26,1 Prozent bereits überschritten hat.

Mit dem neuen Laugenverbrennungskessel steigt die Dampfproduktion aus Biomasse auf rund 150 Tonnen Dampf pro Stunde. Darüber hinaus verringert sich der Anteil an fossilem Brennstoff massiv. Die Dampfturbine mit der maximalen Leistung von 28 Megawatt liefert Siemens. Sie ist genau an die Bedürfnisse des Standortes angepasst. Zusätzlich werden die Kesselspeisewasseraufbereitung erneuert und die Kapazitäten bei vor- und nachgekoppelten Anlagen erweitert. Geringfügig steigt auch die Trocknungskapazität der Papiermaschine 6 – der schnellsten Kraftlinermaschine der Welt – was zu einer Produktionssteigerung von zwei bis drei Prozent führt.