Weltwassertag : Der Wert, den Wasser für uns hat

Seit 1993 findet der Weltwassertag jährlich am 22. März statt. Die Ver­ein­ten Na­tio­nen nutzen diesen Tag auch heuer, um den Blick auf die Be­deu­tung der unverzichtbaren Res­sour­ce Was­ser zu lenken - dieses Mal unter dem Motto "Wert des Wassers". Einige der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit bestehen immer noch darin, allen Menschen den Zugang zu sauberen Trinkwasser zu ermöglichen, die Wasserqualität zu verbessern und was­ser­be­zo­ge­ne Öko­sys­te­me zu schützen oder wiederherzustellen.

Österreich sitzt zwar auf einem Schatz, sollte sich aber nicht drauf ausruhen

Wir ÖsterreicherInnen sitzen auf einem wahren Schatz, den wir im Alltag in dieser Form wohl viel zu selten wahrnehmen: unsere hervorragende Trinkwasserqualität. In vielen Bereichen erfolgt die Wasserversorgung fast ausschließlich über Grund­was­ser aus Brun­nen und Quel­len. Dieses Grundwasser ist im Gegensatz zu Oberflächengewässern durch die natürliche Filterfunktion des Bodens besonders gut vor Verunreinigungen wie etwa Mikroplastik oder Bakterien geschützt.

"Damit die Wasserqualität auch in Zukunft direkt an der Quelle so hoch bleibt, ist es wichtig, den Schatz entsprechend zu schätzen und zu schützen. Wesentliche Partner dabei sind die heimische Landwirtschaft, die Industrie, aber auch jeder Einzelne kann zum Grundwasserschutz beitragen: So sollte auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel im Garten verzichtet werden. Medikamente sollten nicht über das Waschbecken oder die Toilette entsorgt werden, da sie über den natürlichen Wasserkreislauf wieder ins Grundwasser gelangen. Richtig entsorgt werden diese Stoffe in Apotheken bzw. Abfallzentren", sagt Wolfgang Nöstlinger, ÖVGW-Vizepräsident.

Denn auch in einem Land wie Österreich, das so reich an Wasser ist, treten seit einigen Jahren sai­so­na­le und re­gio­na­le Eng­päs­se auf. Im Auftrag des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Land­wirt­schaft, Re­gio­nen und Tou­ris­mus soll noch vor dem Sommer eine Studie mit dem Titel "Wasserschatz Österreich" veröffentlicht werden, in der Aus­sa­gen zur Ver­füg­bar­keit von Was­ser auf re­gio­na­ler Ebene bis 2050 erarbeitet werden.

Damit alles läuft

Haushalte, Industrie und Landwirtschaft werden hierzulande über 7.000 Was­ser­spei­cher und ein 81.000 km langes Lei­tungs­netz versorgt. Und das auch noch preiswert: durchschnittlich kostet ein Liter frisches Trinkwasser 0,185 Cent. Bezahlt wird aber nicht für das Trinkwasser selbst, sondern für die Dienstleistung, die die Trinkwasserversorger erbringen - in Österreich sind es 5500, die die laufende Instandhaltung und den Ausbau dieser Infrastruktur besorgen. Zum Tagesgeschäft des geschulten Fachpersonals gehört das Bauen, Betreiben und Warten von Brunnen, Behältern, Aufbereitungsanlagen und Leitungen, außerdem kümmern es sich um die Desinfektion und sichert damit die hohe Trinkwasserqualität. Diesen hohen Standard sollte man nicht einfach für gegeben nehmen, sondern aktiv beschützen.

Wozu einen Weltwassertag?

Die Weltwassertage sind vor dem Hintergrund der Umsetzung der 2030 Agenda zu sehen, insbesondere des Nachhaltigkeitsziels 6 "Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten", die 2015 von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen beschlossen wurden. Aber nicht nur Unternehmen, auch die breite Öffentlichkeit soll auf die globalen Zielsetzungen und ihre Bedeutung für jeweilige Regionen aufmerksam gemacht werden sowie auf die Herausforderungen, die die Umsetzung dieser Ziele mit sich bringt. Außerdem soll die Gesellschaft motiviert werden, sich aktiv für die Umsetzung der Ziele einzusetzen und auch selbst einen Beitrag dazu zu leisten. Wer seinen Durst beispielsweise mit Leitungswasser löscht, vermeidet energie- und ressourcenintensive Verpackungen und Transportwege. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel bietet sich damit eine bequeme Möglichkeit, ohne viel Verzicht Ressourcen zu schonen, Emissionen einzusparen und nebenbei auch noch Plastikabfall zu vermeiden.