Erneuerbare Energie : Bioenergiedörfer machen sich ihren Strom einfach selbst

© Austria Solar/ Nahwärme Eugendorf

Solare Bioenergiedörfer setzen auf eine Kombination aus Biomasse und Solarwärme. Solaranlagen können den ungünstigen Teillastbetrieb des Heizkessels im Sommer vermeiden und so zu mehr Effizienz und längerer Lebensdauer der Heizanlage beitragen. Einen zusätzlichen positiven Effekt können Solarspeicher bieten, die in der Übergangszeit und im Winter als zusätzliche Kesselpuffer genutzt werden, um die Taktrate des Kessels zu reduzieren.

Klimaneutrale Wärme auf dem Vormarsch

In Österreich sind 2.400 Biomasse-Nahwärmeanlagen in Betrieb, die jährlich 6.400 Gigawattstunden klimaneutrale Wärme liefern. Rund 70 Prozent der Heizwerke laufen den Sommer durch, mit einem Wärmebedarf von 440 Gigawattstunden von Juni bis September. Rund 40 Wärmenetze werden von Solaranlagen unterstützt, die größte Anlage entsteht derzeit in der Stadt Friesach in Kärnten. Mit einer Wärmeleistung von vier Megawatt wird die Anlage 2,5 Gigawattstunden pro Jahr liefern. Über eine Wärmeleitung von 1,1 Kilometer und einen 1.000 Kubikmeter großen Pufferspeicher ist die Anlage mit dem Biomasseheizwerk der Kelag Energie & Wärme GmbH verbunden. Im Wärmenetz der Stadt wird auch das Krankenhaus Friesach versorgt. Die Investition von rund zwei Millionen Euro in die Solaranlage und den Pufferspeicher wurde über ein Bürgerbeteiligungsmodell abgewickelt.

Weltweit einzigartige Förderung

Der Klima- und Energiefonds startete heuer ein neues Förderprogramm für Solare Großanlagen. „Österreich könnte global zum Trendsetter für solarthermische Holzheizwerke werden, die Voraussetzungen sind derzeit ideal“, sagt Sebastian Schramm, Leiter des Geschäftsfeldes Solare Großanlagen bei GREENoneTEC Solarindustrie GmbH. Hier stellt er internationale Beispiele vor und Gernot Wörther vom Klima- und Energiefonds präsentiert die Förderkonditionen aus erster Hand.