Energie : 2020: Rekord PV-Ausbau - trotzdem noch zu wenig?

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Der aktuelle Bericht "Innovative Energietechnologien in Österreich, Marktentwicklung 2020" des Klimaschutzministeriums zeigt: Noch nie wurden in Österreich so viele PV-Anlagen errichtet - 341 Megawatt PV-Leistung wurden 2020 österreichweit realisiert. Das entspricht einer Steigerung des Vorjahreszubau von 38 % - damit wird 3,6 % der Stromnachfrage aus Photovoltaik-Anlagen gedeckt.

Steigerung vonnöten

Zarte Anzeichen einer Solarrevolution erkennt Vera Immitzer, Geschäftsführerin des Bundesverband Photovoltaic in diesem Ergebnis. "Aber sie geht noch mit viel zu geringer Kraft voran. Spätestens ab 2025 müssen jährlich dreimal so viele Anlagen errichtet werden wie jetzt. In den Folgejahren dann bis zu fünfmal so viele Anlagen. Dazu brauchen wir in Österreich endlich auch einen verlässlichen Förderrahmen, um den Schwung zu vervielfachen" , spielt Immitzer auf das verzögerte Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) an, das schon Anfang 2021 hätte kommen sollen.

Nur wenn diese Steigerung ab sofort jedes Jahr passiere, könne man sich 2030 auf die Schultern klopfen und stolz sein, erklärt Immitzer erwartungsvoll. Aufgrund auslaufender Fördermittel und fehlender Rahmenbedingungen fürchtet der Bundesverband zudem das Fehlen einer gesetzlichen Grundlage für die Energiewende nach dem Ende des Ökostromgesetzes. Dementsprechend verorte man auch eine Verunsicherung in der Branche sowie im KMU- und Privatbereich. Um dem entgegenzuwirken fordert Photovoltaic Austria den Nationalrat dazu auf, das EAG noch vor dem Sommer zu beschließen.