Danfoss eröffnete Smart Store : Auf dem Weg zum emissionsfreien Supermarkt

Danfoss Smart Store in Dänemark;  ein Supermarkt im Echtbetrieb, der zugleich als Testzentrum für Energieeffizienztechnologie von Danfoss dient.

Der neue Smart Store in Nordborg/ Dk ist ein Supermarkt im Echtbetrieb, der zugleich als Testzentrum für Energieeffizienztechnologie von Danfoss dient.

- © Danfoss

Supermärkte und Lebensmittel-Einzelhandelsgeschäfte sind in Gemeinden und Städten weltweit unverzichtbar, doch sie verbrauchen auch einiges an Energie. Und die wurde empfindlich teurer. Angesichts der durchschnittlichen Gewinnspanne von nur rund 1,7 % bei großen Lebensmittel-Einzelhändlern stehen alle Betriebskosten auf dem Prüfstand. Dabei bietet der Energiebereich die Möglichkeit, erhebliche Einsparungen mit vergleichsweise geringen Investitionen und schneller Amortisation zu erzielen. Laut Schätzungen der US-Umweltschutzbehörde (EPA) entspricht ein eingesparter US-Dollar (0,90 Euro) einem Umsatzanstieg von 59 US-Dollar (54 Euro).
Um diese (und weitere) Herausforderungen anzugehen und zu zeigen, wie es anders laufen kann, hat Danfoss einen „Smart Store“ Supermarkt errichtet.

Voraussichtlich 50 % energieeffizienter

Am 29. März 2022 erfolgte der Spatenstich für den „Smart Store“ von Danfoss; am 29. Juni 2023 wurde der „COOP 365 Smart Store“ in Nordborg/ Dänemark eröffnet.
BALS, Brugsforeningen for Als und Sundeved, Dänemarks größter unabhängiger Supermarktverband, mietet dieses Gebäude von Danfoss und richtete einen COOP 365 Discount-Supermarkt ein.
Es ist kein Labor, in dem der reale Betrieb nur simuliert wird. Hier werden die Kühlschranktüren hunderte Male am Tag von den Kunden geöffnet und erhöhen dabei jedes Mal den Kühl- und Heizbedarf des Supermarkts.
Weil auch das Wetter eine große Rolle spielt, kann auch noch nicht genau gesagt werden, wie hoch die Energieeinspar-Effekte definitiv sein werden – Danfoss rechnet, dass der neue Smart Store voraussichtlich 50 % energieeffizienter sein wird als herkömmliche Supermärkte mit CO2-Kältesystem der ersten Generation und ohne Energieeffizienzlösungen. Er wird voraussichtlich auch etwa 20 bis 30 % effizienter sein als ein vergleichbarer lokaler Supermarkt, der bereits mit mehreren Energieeffizienzlösungen ausgestattet ist.

Die Technik dahinter

Der neue Smart Store in Nordborg/Dk zeigt die von Danfoss erhältlichen Lösungen im Vollbetrieb. Die Kühl- und Heiztechnik befindet sich täglich rund um die Uhr im Betrieb.
Die Kühlsysteme des Supermarkts (Kältetechnik und Komfortkühlung) laufen ausschließlich auf Basis natürlicher Kältemittel (CO2). CO2-basierte Kältemittel tragen nicht zum Abbau der Ozonschicht bei und haben einen extrem niedrigen Treibhauseffekt (GWP). CO2-Kältemittel übertreffen außerdem herkömmliche FKW-Systeme im Hinblick auf ihre Energieeffizienz bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen.
Der Supermarkt ist mit einer sehr effektiven Wärmerückgewinnungseinheit ausgerüstet, bei der die Abwärme aus allen Kühlsystemen zurückgewonnen wird. Diese zurückgewonnene Wärme wird anschließend dazu genutzt, den Laden zu heizen und Warmwasser zu erzeugen. Zusätzlich wird die überschüssige Wärme über ein Fernwärmenetz mit den Bewohnern der umliegenden Stadt geteilt.
Auch der Einbau von Türen an Kühl- und Gefrierschränken ermöglicht eine Energieeinsparung von rund einem Drittel, während die verwendete LED-Beleuchtung bis zu 85 % weniger Strom verbraucht als Glühbirnen. Die Automatisierung und Überwachung des „Smart Store“ trägt ebenfalls zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei.
Im Supermarkt sind zwei separate Kältesysteme installiert, die unabhängig voneinander betrieben werden. Dadurch lässt sich der Betrieb eines Supermarkts ungestört fortsetzen, während Danfoss gemeinsam mit dem Kunden neue Lösungen entwickelt. Das heißt, auch während künftige Anwendungen getestet werden, bleiben alle Kühlregale und Gefrierschränke kalt.
Die am Dach installierte 100-kW-Photovoltaik-Anlage unterstützt die Optimierung des Marktbetriebs. An sonnigen Tagen kann in den Gefrierschränken so quasi Sonnenenergie gespeichert werden. Eine weitere Absenkung der Temperatur in den Gefrierschränken z. B. von -18 auf -25° C trägt (bei gleichzeitiger Verringerung des Batteriespeicherbedarfs) zur Speicherung von Sonnenenergie bei. Wenn die PV-Module wegen fehlender Sonneneinstrahlung nicht so viel Strom liefern, steigt die Temperatur wieder auf die normalen Einstellwerte in den Gefrierschränken an.

Danfoss Smart Store Supermarkt, der besonders energieeffizient betrieben werden kann und als Testcenter für die Technik von Danfoss dient
Im neuen Smart Store Supermarkt sind erstmals alle modernen Technologien und energieeffizienten Lösungen von Danfoss für den Lebensmittel-Einzelhandel an einem einzigen Standort vereint. - © Danfoss

Gemeinsame Entwicklung mit den Kunden

Jürgen Fischer, Präsident von Danfoss Climate Solutions, sagte anlässlich der Eröffnung des neuen Supermarktes: „Gemeinsam mit unseren Partnern und Kunden haben wir diesen innovativen Smart Store-Supermarkt entwickelt, um zu demonstrieren, dass es möglich ist, eine klimafreundliche und äußerst effiziente Infrastruktur zu schaffen, die auf weltweit führender Heiz- und Kühltechnologie basiert. Unser neuer "Smart Store" ist ein Beweis dafür, dass die Zukunft bereits begonnen hat. Dieser Supermarkt wurde speziell für die Welt gebaut, die vor uns liegt: eine Welt mit zunehmender Urbanisierung, größerer Bevölkerung, höherem Energiebedarf, wachsendem Bedarf an Kühlung und effizienter Lebensmittellagerung.
Der Smart Store-Supermarkt zeigt, was heute möglich ist, wie Jürgen Fischer anmerkt: „Danfoss hat die Ausstattung von Lebensmittelgeschäften im 21. Jahrhundert völlig neu gedacht. Der neue Smart Store Supermarkt vereint erstmals alle modernen Technologien und energieeffizienten Lösungen von Danfoss für den Lebensmitteleinzelhandel an einem einzigen Standort. Doch dieser Supermarkt ist nur der Anfang. Er wird auch als Entwicklungszentrum dienen und als „Live“-Testgelände für neue Technologien fungieren, die den Lebensmitteleinzelhandel weltweit dazu inspirieren sollen, den Weg zu emissionsfreien Supermärkten einzuschlagen - und das auf wirtschaftlich sinnvolle Weise.“