Heizung : Verhaltenskodex für die Fernwärmebranche

Der Fachverband Gas Wärme (FGW) hat in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsanwalt Dr. Gregor Schett von der Kanzlei Fellner Wratzfeld & Partner einen Verhaltenskodex für die Fernwärmebranche erarbeitet. Dieser dient den österreichischen Fernwärmeunternehmen künftig als Leitfaden für den Geschäftsalltag und den Umgang mit Kunden. Damit sollen in Zukunft beispielsweise transparente Abrechnungen oder eine zeitgemäße Kundenkommunikation sichergestellt werden. Darüber hinaus soll ein kundenfreundliches Verhalten der Marktteilnehmer erreicht werden, das sich positiv auf das Image der gesamten Branche auswirken soll.

DI Peter Weinelt, Obmann des Fachverbandes Gas Wärme: Mit der Unterzeichnung des Verhaltenskodex verpflichten sich die jeweiligen Fernwärmeunternehmen zu Transparenz: Zum Beispiel in der Kommunikation mit den Kundinnen und Kunden und in Bezug auf deren Rechte. Für Verbraucherinnen und Verbraucher bietet der Kodex eine wertvolle Orientierungshilfe, zum Beispiel bei Zahlungsschwierigkeiten. Der Kodex soll den Standard verankern, den Kundinnen und Kunden von Fernwärmeunternehmen erwarten und den die Fernwärmeunternehmen bieten wollen“.

Der Kodex beschreibt die gute Geschäftspraxis der Fernwärmebranche und verpflichtet die unterzeichnenden Unternehmen, diese zu leben. Damit, so Weinelt, „können sich die Kundinnen und Kunden dieser Fernwärmeunternehmen in Zukunft darauf verlassen, dass ihr Fernwärmeversorger diesen Standard lebt“.

Wirtschaftsanwalt Gregor Schett: „Der Kodex legt besonderen Wert auf Transparenz in der Kundenbeziehung und in den Wärmelieferverträgen. Die Kundinnen und Kunden werden daher auch über ihre Rechte und über ein Entgegenkommen der Fernwärmeunternehmen, etwa bei Zahlungsschwierigkeiten, informiert“.
Preise und Preisanpassungen werden mit den Kundinnen und Kunden klar vereinbart. Sie werden auch transparent über vereinbarte Preisanpassungen und deren Durchführung informiert.

Ebenfalls im Kodex: Wann, von wem und wie der Verbrauch marktüblich und nach dem Stand der Technik gemessen wird. Die Abrechnung muss nachvollziehbar sein und einer einheitlichen Logik folgen: Zum Beispiel der Gesamtpreis, wie er sich zusammensetzt, der tatsächliche Verbrauch, der Abrechnungszeitraum etc.

Bei Zahlungsverzug müssen Kundinnen und Kunden mindestens zweimal mit einer Nachfrist von jeweils zwei Wochen gemahnt werden, bevor eine Versorgungsunterbrechung wegen Zahlungsverzugs zulässig ist. Außerdem muss die Unterbrechung der Wärmelieferung gesondert schriftlich angekündigt werden. Besonderes Augenmerk wird auch darauf gelegt, Kundinnen und Kunden, die Schwierigkeiten haben, ihre Fernwärmerechnung zu bezahlen, durch Kulanzregelungen zu unterstützen.
Weiters verpflichten sich die Fernwärmeunternehmen zum Datenschutz und zur Information über den Energiemix der gelieferten Fernwärme.
„Fernwärme ist bekanntlich die saubere Wärmelösung für das Klima, da ist es nur konsequent, auch im Umgang mit den Kundinnen und Kunden auf saubere und klare Regeln zu setzen. Das ist uns wichtig“, so Weinelt abschließend.