Ermittlungen der BWB beendet : Verfahren gegen proPellets Austria eingestellt

Dr. Christian Rakos, Geschäftsführer von proPellets Austria

Ist froh, dass die Vorwürfe der BWB vom Tisch und die Ermittlungen nach rund einem Jahr beendet sind: DI Dr. Christian Rakos, Geschäftsführer von proPellets Austria.

- © proPelletsAustria

Durch erhöhte Preissteigerungen im November 2021 bis 2022 und regionale Verknappungen bei Pellets schaltete sich die Bundeswettbewerbsbehörde ein, um dem Verdacht etwaiger illegaler Preisabsprachen nachzugehen. Seit Kurzem ist aber klar: Nicht Preisabsprachen waren verantwortlich für die zwischenzeitlich hohen Pelletspreise in Österreich, sondern Turbulenzen auf den heimischen und internationalen Energiemärkten, ausgelöst durch den Angriff Russlands auf die Ukraine. Dieser Einschätzung folgte nun auch die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) nach fast einjähriger Untersuchung. Das Verfahren gegen proPellets Austria wurde eingestellt.
Wir sind froh, dass die Vorwürfe nun vom Tisch sind. Die Einstellung des Verfahrens durch die BWB ist eine wichtige Klärung. Diese bestätigt das Vertrauen, das über 200.000 Haushalte in den umweltfreundlichen heimischen Brennstoff Holzpellets setzen“, sagt Christian Rakos, Geschäftsführer von proPellets Austria.

Compliance-Maßnahmen werden umgesetzt

Der Verband proPellets Austria hat mit der Bundeswettbewerbsbehörde umfassend zusammengearbeitet und lange vor der Untersuchung auf die strikte Einhaltung des Wettbewerbsrechts geachtet. „Die Anregung der Behörde, im Rahmen einer freiwilligen Vereinbarung einen Compliance Leitfaden zu erstellen und einige weitere Maßnahmen umzusetzen, um die Wahrung des Wettbewerbsrechts dauerhaft und sicher zu gewährleisten setzen wir gerne um“, erklärt Christian Rakos.
Auch ein Compliance-Verantwortlicher (m/w) soll eingesetzt werden, wie Rakos in einem Statement am 15.11.2023 einem Radiosender mitteilte.

Für stabile Versorgung: 300-Mio-Euro-Investition

Die heimischen Pelletsproduzenten haben in den letzten beiden Jahren rund 300 Millionen Euro in den Bau zusätzlicher Werke investiert. „Dadurch haben wir in Österreich deutlich mehr Produktionskapazität. Das erhöht die Versorgungssicherheit und hat zusammen mit der Normalisierung der Marktlage zu sinkenden Preisen geführt“, sagt Rakos.
Konkret waren im Oktober die Pelletspreise um rund 39 % niedriger als im Vorjahr. Heizöl kostet im Vergleich 68 % mehr, Erdgas kostet sogar mehr als doppelt so viel wie Pellets.
Die zeitweilig hohen Preise für Pellets 2021/ 2022 haben aber zur Verunsicherung der Konsumenten beigetragen, wie man an den Halbjahres-Kessel-Absatzzahlen 2023 der beiden Verbände BDH und VÖK (in Deutschland und Österreich) deutlich sehen konnte – die Zahl installierter Pelletskessel sank zum Teil dramatisch.