Fernwärme : Startschuss für die Welser Wärmezukunft

EWW; Wolfgang Nöstlinger, Vorstandsdirektor eww ag Werner Steinecker, Generaldirektor Energie AG Bürgermeister Andreas Rabl, Vorsitzender des Aufsichtsrates der eww ag Florian Niedersüß, Vorstandssprecher eww ag Stefan Stallinger, Technikvorstand Energie AG

Vlnr: Wolfgang Nöstlinger, Vorstandsdirektor eww ag; Werner Steinecker, Generaldirektor Energie AG; Bürgermeister Andreas Rabl, Vorsitzender des Aufsichtsrates der eww ag; Florian Niedersüß, Vorstandssprecher eww ag; Stefan Stallinger, Technikvorstand Energie AG

- © Bild: eww/Maringer - Fotograf: Andreas Maringer

Anfang Mai geht der Nordring, die zweite große Hauptleitung der Welser Fernwärme, in Betrieb. Das Großprojekt bringt Wels beim Umstieg von fossilen Energieträgern auf nachhaltige Energieformen österreichweit in eine Vorreiterrolle. Statt aktuell 30.000 können langfristig 55.000 Einwohner von der eww Gruppe mit grüner Fernwärme versorgt werden. Zur Wärmegewinnung wird die vorhandene Abwärme der Welser Abfallverwertungsanlage (WAV) der Energie AG Oberösterreich genutzt.

Mit dem massiven Fernwärmeausbau leisten wir als eww Gruppe einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz.
Florian Niedersüß - eww Vorstand

Der Nordring sei Österreichs größtes Fernwärmeprojekt des Jahres 2021 gewesen, ergänzt dieser.
Die eww Gruppe verfolgt seit vielen Jahren das Ziel, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Gas zu verringern und baut deshalb das Fernwärmenetz laufend aus. Jetzt erweist sich diese Strategie vor dem Hintergrund der dramatischen Ereignisse in der Ukraine und der wirtschaftlichen Verwerfungen einmal mehr als richtig und wichtig.

Fernwärme, Nordring, eww Gruppe
Nordring - Bauzeit: März 2021 bis Dezember 2021; Länge: 7 km - © Bild: eww Gruppe

Die grüne Wärme

Im Normalbetrieb speist sich die Welser Fernwärme ab Mai ausschließlich durch das Potenzial der Welser Abfallverwertung (WAV) von der Energie AG Oberösterreich sowie aus den erneuerbaren Quellen Sonnenenergie und Biomasse.

Wir nützen die vorhandene Wärme der Abfallverwertung – ohne jeden weiteren Verbrennungsprozess. Diese wertvolle Ressource steht uns in einer riesigen Menge zur Verfügung.
Florian Niedersüß

Theoretisch könnte damit eine weitere Stadt in der Größe von Wels versorgt werden.

Ein geplanter Umstieg mit Zukunftsperspektiven

Die Wärmeerzeugung aus Gas wurde bereits in den letzten Jahren Schritt für Schritt nach unten gefahren. 2007 wurde die Welser Fernwärme noch zu 100 Prozent aus dem mit Gas betriebenen Fernheizkraftwerk produziert, im letzten Jahr waren es nur mehr 14 Prozent, ab Mai kommt die Welser Fernwärme im Normalbetrieb ausschließlich aus nachhaltigen Quellen. Die neue Heißwasserkesselanlage dient nur mehr zur Abdeckung von besonderen Verbrauchsspitzen sowie zur Absicherung bei Ausfällen anderer Quellen.
Der in den letzten Jahren investierte Einsatz für einen sukzessiven Umstieg wird sich nicht nur bezahlt machen, er läuft auch zusammen mit den anstehenden Klimazielen.

Welser Fernwärme als Vorreiter in Österreich

Durch den Bau des Nordringes können 55.000 Einwohner mit der grünen Fernwärme versorgt werden. Das Heizen macht in einem Haushalt drei Viertel des Gesamtenergiebedarfes aus. Es ist damit der mit Abstand größte Hebel beim Erreichen von Klimazielen und bei der deutlichen Reduktion von Schadstoffen wie Kohlenstoffdioxid (CO2). Durch den Umstieg auf Fernwärme lassen sich bereits in einem Zwei-Personen-Haushalt jährlich bis zu 2.280 Kilogramm CO2 sparen. Das entspricht der Bindungsleistung von 182 ausgewachsenen Buchen.

Mit dem Tempo, mit dem wir den Leitungsbau vorantreiben, sind wir am ersten Platz in Österreich. Wir werden mit erneuerbarer Fernwärme langfristig den Löwenanteil der Raumwärme in Wels decken können
Florian Niedersüß

Verantwortungsbewusstsein und Regionalität

In diese zweite, sieben Kilometer lange Hauptleitung von der Welser Abfallverwertung in der Mitterhoferstraße in den Osten und Norden der Stadt bis zur Kreuzung Römerstraße/Wallerer Straße investierte die eww Gruppe acht Millionen Euro. „Hinzu kommen jährlich vier Millionen Euro für den Ausbau und die Verdichtung des Netzes. Damit übernehmen wir Verantwortung für die kommenden Generationen“, unterstreicht eww Vorstand Wolfgang Nöstlinger.
Die eww Gruppe hat bei diesem Großprojekt übrigens auf die Kompetenz regionaler Partner gesetzt. Die ARGE Porr-Felbermayr war für den Tiefbau verantwortlich, die Zauner Anlagentechnik für den Rohrleitungsbau. „Damit wurde die Wertschöpfung ausschließlich in der Region generiert“, betont Wolfgang Nöstlinger, Vorstandsdirektor eww ag.