Klima- und Energiefonds : Solarthermie-Förderung für Großanlagen trägt Früchte

Solarthermische Großanlage in Friesach

Auch bei solarthermischen Großanlagen, wie hier bei der Fernwärme in Friesach, werden Kollektoren für die Wärmebereitstellung genutzt.

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Wie jetzt bekannt wurde, brachte das Förderprogramm „Solare Großanlagen“ des Klima- und Energiefonds, das für Solarthermie-Anlagen über 5.000 m² im Jahr 2021 startete (und bis Februar 2023 lief) eine kleine Sensation. Am letzten „Drücker“ wurden erstmals zwei Projekte genehmigt, die eine neue Dimension bei der Solarwärmenutzung eröffnen.
Solare Großanlagen sind endgültig in eine neue Liga vorgestoßen“, sagt Roger Hackstock, Geschäftsführer des Branchenverbandes Austria Solar. „Die genehmigten Projekte sind die bislang größten in Österreich und liefern für Industrie und Stadtwerke solare Wärme zu langfristig stabilen und günstigen Kosten.“ Die beiden Projekte haben das 30-fache Projektvolumen der in den letzten zwei Jahren im Schnitt geförderten Projekte. Die Förderzusage für beide Projekte beläuft sich auf 15,6 Mio. Euro Förderung, die beiden Projekte beanspruchen damit ein Drittel des gesamten Fördervolumens von 45 Mio. Euro im Förderprogramm (2021 – 02.2023).

Burgenland: Solarthermische Megawattanlagen entstehen

Beide geförderten Anlagen sind im Burgenland beheimatet, womit sich das Bundesland an die Spitze der Solarbewegung setzt. Die Linz Textil Holding AG hat eine Förderzusage über sechs Mio. Euro für eine solare Prozesswärmeanlage erhalten, die den kompletten Gasausstieg an einem Standort des Unternehmens im Burgenland durch eine innovative Gesamtlösung ermöglicht.
9,5 Mio. Euro Förderung erhält die Energie Burgenland Green Energy GmbH für die Errichtung einer Großanlage zur Einspeisung ins Fernwärmenetz.
Die beiden Megawattprojekte zeigen, dass der Markt für Großanlagen im Solarthermie-Bereich doch noch Fahrt aufnimmt.
Wir haben mit dem Großanlagenprogramm in den letzten drei Jahren eine Entwicklung angestoßen, die Industrie und Fernwärmenetzen mehr Energieunabhängigkeit liefert“, betont Bernd Vogl, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds. Die Investitionsbereitschaft von Stadtwerken und Industriebetrieben lässt sich auch an den Machbarkeitsstudien im Großanlagen-Förderprogramm ablesen. In den letzten drei Jahren wurden 33 Machbarkeitsstudien über eine Million m² Solaranlagen durchgeführt, was einem theoretischen Investitionsvolumen von einer halben Milliarde Euro entspricht. „Jetzt geht es darum den Schwung zu nutzen und das Großanlagenprogramm im Klimafonds die nächsten Jahre weiterzuführen, um die neue Liga bei der Dekarbonisierung von Industrie und Fernwärme auszurollen“, betont Roger Hackstock.
Im Nationalen Energie- und Klimaplan der österr. Regierung, der in Arbeit ist, sollten dafür die Weichen gestellt werden, um eine Solar(thermie)offensive für die nächsten Jahre zu verankern.

Neues Großanlagen-Förderprogramm 2023

Vom Klima- und Energiefonds werden "Solare Großanlagen" weiter gefördert, der Start des heurigen Förderprogramms erfolgte am 13. Juli 2023. Es stehen 13,5 Mio. Euro Förderbudget zur Verfügung, davon 500.000 Euro für Machbarkeitsstudien zu Solaranlagen über 5.000 m² Kollektorfläche. Es können Großanlagen in sechs Themenfeldern eingereicht werden, von Industrie und Landwirtschaft bis Fernwärme, auch die Kombination mit Wärmepumpen und der Einsatz großer Speicher wird gefördert. Die Mindestgröße beträgt 100 m² Kollektorfläche, bei innovativen Technologien wie PVT-Kollektoren sind auch kleinere Anlagen möglich. Die Förderung läuft bis 15. Dezember 2023, besonders innovative Projekte und Anlagen über 5.000 m² erhalten eine Begleitforschung.