EU-Taxonomie-Verordnung : Gas als nachhaltigen Energieträger einstufen?

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„Damit die Energiewende nun Wirklichkeit werden kann, muss die sichere Energieversorgung und das Verhindern von Blackouts im Mittelpunkt unserer Anstrengungen stehen“, sagt Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverbands Gas Wärme (FGW) und fährt fort: „Dafür sind in Europa und damit auch in Österreich Investitionen in wasserstofffähige Gaskraftwerke und Infrastruktur notwendig.“ Vor diesem Hintergrund begrüßt der Fachverband Gas Wärme die Vorschläge der EU-Kommission ausdrücklich, Gas unter bestimmten Voraussetzungen als nachhaltigen Energieträger einzustufen.

Transformation hin zu Grünen Gasen

In der Übergangsphase bis zum vollständigen Einsatz von Grünen Gasen wie Wasserstoff oder Biomethan, müsse die Gasinfrastruktur so umgerüstet werden, dass sie künftig auch mit Wasserstoff betrieben werden kann. Zu dieser Transformation bekennt sich die Gasbranche. Das bedeutet aber auch, dass Gaskraftwerke, -leitungen sowie Gasspeicheranlagen mittel- und langfristig mit Biomethan und mit Wasserstoff klimaneutral betrieben werden. Schon bei der Planung ist darauf zu achten, dass neue und bestehende Anlagen zukünftig auch mit Wasserstoff als Energiequelle genützt werden können.

Bis ausreichende Mengen an Grünen Gasen und Wasserstoff zur Verfügung stehen, müsse fossiles Gas als Brückentechnologie unter klar definierten Bedingungen verfügbar bleiben:„Gleichzeitig muss die künftige Energieversorgung auch in Einklang mit einem wettbewerbsfähigen, versorgungssicheren und nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensstandort gebracht werden“, so der FGW-Geschäftsführer.

Übergangsphase nützen

Die in Österreich bestehende Gasinfrastruktur muss für die Energiezukunft erhalten werden, ist man beim FGW überzeugt. Sie nehme zwar schon jetzt erneuerbare Gase, wie Biomethan und Wasserstoff auf, müsse aber insofern zukunftsfit gemacht werden, als darin künftig Wasserstoff in noch höherer Konzentration transportiert werden soll. Zur optimalen, zukünftigen Nutzung der vorhandenen Netze und -speicher gebe es bereits konkrete Projekte, die die Gaswirtschaft zügig vorantreiben will.

Fördermaßnahmen nötig

Jetzt müssen konkrete Maßnahmen folgen, die den Markthochlauf von Grünen Gasen wie Wasserstoff und Biomethan zu forcieren, um die strengen Grenzwerte für neue Kraftwerke überhaupt erreichen zu können. Die Taxonomie müsse auch in Österreich Investitionen in diese Technologien unterstützen und dabei müsse das Prinzip der Technologieoffenheit müsse dabei im Vordergrund stehen – und das nicht nur auf EU-Ebene, sondern auch auf den jeweiligen nationalen Ebenen. „In Österreich ist der Gesetzgeber aufgerufen Rahmenbedingungen für Investitionen vorzulegen – und zwar im Rahmen der Wasserstoffstrategie und des Grün-Gas-Gesetzes“, sagt Mock.