Regionale Altstoffe verwerten, Energie gewinnen, Kosten senken : Dezentrales Biomasse-Kleinkraftwerk mit evolutionärer Technik

Biogene Abfälle in Strom, Wärme, Wasserstoff umwandeln - mit dem patentierten, mobilen Biomasse-Kleinkraftwerk des österreichischen Startups Corbofix wird das für Gemeinden und Betriebe möglich.
- © Corbofix GmbH/APA-Fotoservice/Michael Ferlin-FiedlerWer die Science-Fiction-Film-Trilogie „Zurück in die Zukunft“ (aus 1985, 1989, 1990) kennt, weiß, dass Dr. Emmett L. „Doc“ Brown seine Zeitreisen mit einem tollen Auto, einem DeLorean, bestreitet. In einer der drei Folgen reist er in die Zukunft und kommt mit dem „getunten“ DeLorean zurück – der kann nun mit Bananen- oder Eischalen und anderem Grünzeugs „betankt“ werden, um damit Energie zum Fahren zu haben. Nun, in etwa genau das leistet auch die vom österreichischen Start-up Corbofix entwickelte Lösung. Im patentierten, mobilen Biomasse-Kleinkraftwerk können dank mehrerer technischer Verfahren regional anfallende Bioabfälle (Altholz, Grünschnitt) in Strom, Wärme, Wasserstoff verwandelt werden. „Die innovative Lösung ist für kleine Gemeinden und KMUs genauso geeignet wie für große Gewerbe- und Industriebetriebe und hilft die Kosten für Abfallverwertung und Energie deutlich zu senken“, betonten Corbofix- Partner Doan Minh Tu und Corbofix-Geschäftsführer Christian Steinbrecher unisono bei der Ende Mai 2025 erfolgten Präsentation in St. Michael in der Steiermark, wo der Prototyp hergestellt wurde.

Altstoffe verwerten – Energiekosten senken
Die kompakte Anlage eröffnet neue Möglichkeiten, wenn mit einfachen und kostengünstigen Mitteln eine effiziente Kreislaufwirtschaft betrieben werden soll. Das Corbofix-Kleinkraftwerk verwandelt regionalen Bioabfall in eine verlässliche Energiequelle. Geeignet sind biogene Altstoffe, die überall in der Natur oder in Betrieben anfallen – darunter Grün- und Rasenschnitt, Laub, Altholz, gebrauchte Paletten, Späne, Waldschnittreste und weitere Biomasse-Fraktionen, die in der Region anfallen bzw. bezogen werden können. Diese Abfälle müssen künftig nicht mehr teuer entsorgt oder deponiert werden. Die durch das Biomasse-Kleinkraftwerk von Corbofix gewonnene Energie kann vielfältig genutzt werden – etwa, um öffentliche Gebäude, Kindergärten, Schulen, Sportstätten, Gewerbebetriebe zu beheizen oder mit Strom zu versorgen. „Unser Ziel war es, ein System zu schaffen, das dort, wo es gebraucht wird, einsetzbar ist, mit regionalen Reststoffen funktioniert und dabei höchste Effizienz erzielt – eine echte Win-win-Situation für Umwelt und Wirtschaft“, erklärt Corbofix- Partner Doan Minh Tu bei der Präsentation.
Die Technik-Verfahren dahinter
Durch einen integrierten thermochemischen Prozess wird beim Biomasse-Kleinkraftwerk von Corbofix die Umwandlung von Abfallmaterialien in Wasserstoff, Strom und Wärme ermöglicht. Die Technik von Corbofix ist durch mehrere Patente geschützt. Technologisch steht hinter dem innovativen Verfahren die Kombination aus mehreren etablierten Prozessen - Hydrolyse, Pyrolyse und Energiegewinnung.
Der Prozess beginnt mit der Hydrolyse (Verflüssigung des Abfalls), um die verschiedensten Inhaltsstoffe für die Pyrolyse zugänglich zu machen. Der verflüssigte Abfall wird in weiterer Folge in einem Hochtemperatur-Drehrohr zu Pyrolysegas (PNXgas) umgewandelt. Dieses Gas wird anschließend weiter verarbeitet, um Wasserstoff zu separieren, der als sauberer Brennstoff verwendet (und auch gespeichert) werden kann. Parallel dazu wird das Restgas zu Strom und Wärme in einem BHKW umgewandelt. Sollten in den Abfallstoffen Phosphor enthalten sein, kann dieser wertvolle Rohstoff laut Unternehmen ebenfalls rückgewonnen werden.
Regionales Projekt – international skalierbar
Begleitet wird das junge Startup Unternehmen Corbofix (mit Sitz in Baden/ NÖ) vom internationalen Unternehmer Doan Minh Tu – er bringt sich strategisch und operativ mit seinem Wissen ein und ermöglichte die Entwicklung des dezentralen Biomasse-Kleinkraftwerks. Gemeinsam mit dem Team von Corbofix will Doan Minh Tu die innovative Energiegewinnungs-Anlage aus Bioabfall auch international etablieren. „Gerade in ländlichen Regionen und in Entwicklungsländern sehen wir große Chancen für eine leistbare und nachhaltige Lösung, die Altstoffverwertung und Energieversorgung in einem System ermöglicht.“
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