Bio Enhanced Energy Recovery (BEER) : Bio Fracking Gas - eine Lösung für Österreichs Autarkie?

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Der Anteil des Erdgases aus eigener Förderung ist in Österreich in den letzten Jahren auf weniger als 10 Prozent zurückgegangen. Im Klimaschutz und Energieministerium geht man davon aus, dass die Öl- und Gasressourcen bis 2030 erschöpft sein werden.
Der Bundesobmann der Fachliste der gewerblichen Wirtschaft, KommR Detlev Neudeck meint dazu:

Langfristige und nachhaltige Lösungsmöglichkeiten gibt es, wenn die zuständige Ministerin Gewessler bereit ist, österreichisch zu denken, zu arbeiten und zu planen.
Detlev Neudeck

Eine umstrittene Lösung?

Schiefergasvorkommen in Niederösterreich könnten unser Land jahrelang mit Gas versorgen. Das sogenannte „Fracking" - als Methode zur Gewinnung von Schiefergas - ist aber aus gutem Grund umstritten. Bisher scheiterte der Abbau am Widerstand der Bevölkerung und der Politik.

Was ist Fracking Gas und wieso ist dieses umstritten?

  • Fracking gilt als ein Verfahren, mit dem sich Erdgas aus undurchlässigem Gestein lösen lässt. Dieses Gas nennt man auch „unkonventionelles Erdgas" oder eben Fracking Gas. Bei dem Gestein handelt es sich oft um Tongestein, darum spricht man umgangssprachlich auch von Schiefergas.

  • Fracking gilt als umstrittenen Methode, da sie in konventioneller Weise aus mehreren Gründen umweltbelastend/umweltschädlich ist.

Biologisches Fracking - „Bio Enhanced Energy Recovery" (BEER)

Die Montanuniversität Leoben entwickelte eine umweltfreundliche Fördermethode, „Bio Enhanced Energy Recovery” (BEER), um hier die Bedenken der Umweltschädlichkeit vermindern zu können.
Gerade in den momentanen Zeiten, wo die Ungewissheit der österreichischen Gasversorgung überwiegt, könnte Bio Fracking Gas aus Österreich dazu beitragen, die Abhängigkeit unserer Gasversorgung von Russland und anderen Ländern zu beenden und das vorhandene österreichische Gaspotential zu nutzen.

Forderung

Neudeck fordert deshalb, es sei dringend an der Zeit, die Möglichkeiten von heimischem Bio Gas-Fracking zu überprüfen und in weiterer Folge im Sinne der österreichischen Wirtschaft auch zu realisieren.

Ein Trip der Ministerin nach Niederösterreich und Leoben kommt dem Steuerzahler bei weitem günstiger als der Privatjet der Umweltministerin nach Katar und der CO2 Ausstoß ist nicht vergleichbar.
Detlev Neudeck

Langfristig gesehen würden Arbeitsplätze geschaffen werden, vorhandene Gasabbaumöglichkeiten genutzt und Abhängigkeiten reduziert, wie Neudeck abschließend meint.

Bitte kritisch bleiben und keine voreiligen Schlüsse

Klar an dieser Stelle ist:

  1. Der Argumentationslinie von Detlev Neudeck liegen Annahmen zu Grunde, die erstens divergent zu den Annahmen des Klimaschutz- und Energieministerium stehen und zweitens natürlich überprüft gehören. Bieten Schiefergasvorkommen in Niederösterreich tatsächlich für unser Land eine langfristige und nachhaltige Lösungsmöglichkeit? Dies gilt es zu prüfen und es braucht fundierte Daten, um vernünftige Entscheidungen treffen zu können. Der Notwendigkeit einer Prüfung, wie er diese fordert, darf also recht gegeben werden. Einer geforderten Realisierung hingegen muss, solange nichts geprüft wurde, kritisch begegnet werden.
  2. Inwieweit ist die von der Montanuniversität Leoben entwickelte Fördermethode, „Bio Enhanced Energy Recovery” (BEER) umweltfreundlich? Welche Gefahren birgt dieses Verfahren und wie ist eine „Verminderung" von Bedenken der Umweltschädlichkeit gemeint? Auch hier braucht es fundierte Einschätzungen.