Solarthermieanlage Leipzig : Bauprojekt gestartet: Leipzigs künftig größte Solarthermie-Anlage entsteht

Zukunftsblick auf die größte Solarthermie-Anlage Deutschlands. Ab 2026 soll die Anlage in Leipzig umweltfreundliche Wärme in das Fernwärmenetz einspeisen.

Zukunftsblick auf die größte Solarthermie-Anlage Deutschlands. Ab 2026 soll die Anlage in Leipzig umweltfreundliche Wärme in das Fernwärmenetz einspeisen.

- © Stadtwerke Leipzig

In Leipzig-Lausen haben die Vorbereitungen für Deutschlands größte Solarthermieanlage begonnen. Im Rahmen der Partnerschaft zwischen den Stadtwerken Leipzig und Ritter XL Solar wird nicht nur auf modernste Technik, sondern auch auf eine ökologisch nachhaltige Flächenbewirtschaftung Wert gelegt.

Wolfram Günther, Sächsischer Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft sagt dazu: „Leipzig und seine Stadtwerke sind Vorreiter bei der Entwicklung einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Die Solarthermieanlage Leipzig West ist ein Beispiel für die Verbindung von erneuerbaren Energien und Naturschutz. Mit einer Vielzahl von Projekten von grünem Wasserstoff über Windkraft bis hin zu Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden stellt Leipzig die Weichen für die Energiewende“.

Baustart mit Solar-Kollektor vor dem zukünftigen Solar-Feld (v.li.): Paul Gaspar (Projektleiter Ritter), Karsten Rogall und Dr. Maik Piehler (Geschäftsführer Leipziger Stadtwerke), Dr. Gerd Lippold (Energie-Staatssekretär Sachsen), Matthias Johler (Geschäftsführer Ritter) und Erik Jelinek (Leipziger Stadtwerke)

Versorgungssicherheit und Umweltschutz im Fokus

Die Verantwortlichen der Stadtwerke Leipzig, vertreten durch Karsten Rogall, betonen das Bestreben, Versorgungssicherheit und Umweltschutz nachhaltig miteinander zu verbinden. Die neue Anlage soll den Anteil erneuerbaren Energien im lokalen Fernwärmenetz erhöhen und im Sommer bis zu 20 Prozent des täglichen und durchschnittlich zwei Prozent des jährlichen Wärmebedarfs der Stadt decken. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant, die Wärmeversorgung soll im Jahr darauf aufgenommen werden. Die Stadtwerke investieren rund 40 Millionen Euro, davon werden rund 16 Millionen Euro gefördert.

Matthias Johler, Geschäftsführer der Ritter Energie, zu der Ritter XL Solar gehört, hebt die Besonderheit der Anlage hervor, die über ein hochmodernes, intelligentes System gesteuert wird auf Jahre hinaus die größte ihrer Art in Deutschland sein wird.

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Innovative Technik im Einsatz

Paul Gaspar, Projektingenieur bei Ritter, erklärt die Funktionsweise: „Die Technik misst die Sonneneinstrahlung im Kollektorfeld und steuert entsprechend die Fließgeschwindigkeit des Wassers, welches in den Kollektoren erhitzt wird. Je weniger Sonne scheint, desto langsamer fließt das Wasser, um sich zu erwärmen. Der Vakuum-Kollektor funktioniert zudem wie eine Thermoskanne – innen heiß, außen kalt.“ Erik Jelinek, Projektleiter bei den Stadtwerken, erläutert die Standortvorteile und das Konzept der naturnahen Flächenbewirtschaftung einschließlich der Pflege durch Schafherden. Die Anlage bietet nicht nur Raum für erneuerbare Energien, sondern auch für die heimische Tierwelt.

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