Bosch Thermotechnik : 700 Mio. Euro für das Wärmepumpen-Geschäft
Der Standort in Eibelshausen in (Mittel-)Hessen besteht seit mehr als 400 Jahren und ist damit einer der ältesten Industriebetriebe in Deutschland und der älteste Standort der Bosch-Gruppe. Und genau beim ältesten Bosch Thermotechnik-Standort Eibelshausen startete mit rund 400 Mitarbeitenden die Produktion für die neueste Generation von Wärmepumpen. Das teilte das Unternehmen Mitte März 2023 mit. Für die Produktion wurden im vergangenen Jahr bereits 25 neue Arbeitsplätze geschaffen; in diesem Jahr folgen weitere 60.
Bestehendes Produktionsnetzwerk wird erweitert
Bisher hat das Werk in Eibelshausen ausschließlich Warmwasser-Speicher zur Kombination mit verschiedenen Produkten von Bosch Thermotechnik produziert. „Mit dem Fertigungsanlauf in Eibelshausen haben wir unser bestehendes Produktionsnetzwerk von Wärmepumpen in Tranas/ Schweden, und Aveiro/ Portugal, erweitert. Bosch Thermotechnik wird bis 2025 insgesamt 700 Millionen Euro in sein Wärmepumpen-Geschäft investieren. Wir wollen auch zukünftig stärker wachsen als der Markt und die Transformation in der Wärmeversorgung vorantreiben“, so Birte Lübbert, Mitglied des Bosch Thermotechnik-Bereichsvorstands mit Zuständigkeit für Technik, Entwicklung, Fertigung, Logistik und Qualitätsmanagement.
Neue Wärmepumpen-Generation mit R290
Die seit diesem Jahr in Eibelshausen gefertigte Inneneinheit verfügt über einen integrierten 180 Liter großen Warmwasser- und einen 16 Liter großen Pufferspeicher. In der neuen Wärmepumpen-Fertigungslinie werden die Speicher vor Ort in die Inneneinheit der Wärmepumpe eingesetzt.
Die neue Wärmepumpen-Generation wird mit dem natürlichen Kältemittel R290 (Propan) betrieben. Propan weist ein geringes Treibhausgaspotenzial auf und verfügt über ideale thermodynamische Eigenschafen. Dadurch erreicht die neue Wärmepumpe eine besonders hohe Energieeffizienz und höhere Vorlauftemperaturen. Das brennbare Kältemittel Propan stellt im Hinblick auf das F-Gase-Phase-Down-Szenario der EU eine zukunftssichere und nachhaltige Lösung dar.
Dank integriertem Schalldiffusor und psychoakustischer Optimierung zählt die neue Wärmepumpen-Generation zudem zu den leisesten Geräten ihrer Klasse, verspricht Bosch Thermotechnik.
Rekordumsatz und neuer Name
Die ungebrochen hohe Nachfrage nach klimafreundlichen Lösungen zeigt die Bedeutung und Relevanz des Themas und wirkte umsatzbeschleunigend. Im Geschäftsjahr 2022 konnte Bosch Thermotechnik seinen Umsatz nominal um rund 12 % gegenüber dem Vorjahr auf 4,5 Milliarden Euro steigern (wechselkursbereinigt betrug das Wachstum rund 13 %). „Trotz der sehr anspruchsvollen gesamtwirtschaftlichen Lage können wir mit einem neuerlichen Rekordumsatz ein positives Resümee für 2022 ziehen“, erläutert Jan Brockmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bosch Thermotechnik GmbH.
Wichtiger Wachstumstreiber auf der Produktseite mit +54 % war das internationale Geschäft mit Wärmepumpen. In Deutschland erzielte das Unternehmen mit Wärmepumpen sogar ein Umsatzwachstum von +75 % und ist damit deutlich stärker gewachsen als der Markt.
Mit den Rekordzahlen verkündete Bosch auf der ISH 2023 auch eine Umbenennung von Bosch Thermotechnik in „Bosch Home Comfort Group“ zum 1. April 2023. „Die Umbenennung folgt konsequent dem vor einem Jahr definierten Unternehmenszweck ‚Make. Home. Comfort. Green.‘, betont Jan Brockmann. „Der neue Name unterstreicht unser innovatives Produktportfolio und unser Engagement, den weltweiten Megatrend zur Elektrifizierung mit dem starken Ausbau unseres Wärmepumpen-, Hybrid- und Air-Conditioning-Geschäfts voranzubringen. Mit der umfassenden Elektrifizierung aller Energieströme und durch das intelligente wie effiziente Zusammenspiel aller Verbrauchsgeräte im Gebäude verbinden wir nachhaltigen Lebensstil mit hohem Komfort.“