Task Force Energiesektor : Ein Robin Hood gegen den Energiesektor

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Die Kanzlei Prof. Dr. Georg Zanger hat am 13.12.2022 eine Sachverhaltsdarstellung bei der BWB und der Abteilung Wettbewerb in Brüssel eingebracht. Darin werden erhebliche wettbewerbsrechtliche Bedenken hinsichtlich des an der Börse eingesetzten Preiskopplungsalgorithmus EUPHEMIA zum Ausdruck gebracht. Es besteht der Verdacht, dass ein digitales Kartell zu Höchstpreisen führt.
Strukturelle Wettbewerbsdefizite auf Produktionsebene ermöglichen zudem, dass Marktbeherrscher Geschäftsbedingungen durchsetzen, die sich bei tatsächlich fairem Wettbewerb nicht ergeben würden.
Fakt ist, dass der Börsenhandel nur einen Bruchteil des gesamten Marktvolumens ausmacht. In Österreich wird Strom zu etwa 80% aus erneuerbarer Energie (Wasserkraft, Windräder, Photovoltaik) gewonnen. Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund dafür, dass Energiekonzerne gegenüber Abnehmern dennoch den Börsenpreis veranschlagen.
Dieses kollusive Verhalten der Big-Player führt zu Übergewinnen in Milliardenhöhe, während die Bundesregierung tatenlos zusieht und sogar Millionen an Steuergeldern zuschießt.

Bereits Ende 2019 beauftragte Oesterreich Energie die Österreichische Energieagentur (Austrian Energy Agency AEA) mit einer Untersuchung zum Flow-Based Market Coupling (FBMC), dessen Herzstück der Algorithmus EUPHEMIA ist. Ziel dieses Projekts war, die Bewertungs- und Prognosetools der Marktteilnehmer mit konkreten Lösungsvorschlägen für den Marktkopplungsprozess zu unterstützen. Im Sommer 2020 legte die AEA den Endbericht der Studie „Mehr Transparenz für den Stromhandel im Flow-Based Market Coupling – Barrieren, Lösungen und Schlüsselindikatoren“ vor. Nähere Infos dazu finden Sie auch unter: https://oesterreichsenergie.at...

Was ist EUPHEMIA?

"Die Dayahead Auktion der EPEX Spot ist zentral für die Preisfindung auf den kurzfristigen Strommärkten. In dieser Auktion wird jeden Werktag um 12 Uhr mit einem komplexen Optimierungs-Algorithmus namens EUPHEMIA (EU Pan european Hybrid Electricity Market Integration Algorithm) europaweit ein markträumender Preis für die 24 Stunden des nächsten Werktages, am Freitag für die 72 Stunden von Samstag bis Montag ermittelt. EUPHEMIA ermittelt weiterhin:

  • die bezuschlagten Volumina
  • die Nettoposition jeder Bietzone
  • den Fluss durch die Interkonnektoren

Der Algorithmus berücksichtigt somit die Lieferengpässe des europäischen Stromnetzwerks. In unterschiedlichen Bietzonen entstehende unterschiedliche Preise können nur angeglichen werden, wenn die Lieferung von Strom von der billigen in die teurere Bietzone möglich ist. Im Anschluss werden auch alle Stromhandelsgeschäfte an und von der Börse, die den ausgeführten Geboten entsprechen, generiert."*

* Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/...