Roth Werke : Bleifreie Fittings für hygienische Trinkwassersysteme
Trinkwasser-Installationssysteme müssen nun höheren Anforderungen entsprechen. Der Grenzwert für Blei etwa beträgt nun fünf Mikrogramm pro Liter – vorher lag der Wert bei zehn Mikrogramm pro Liter. Die nationale Umsetzung der Anforderungen aus der neuen EU-Trinkwasserrichtlinie muss innerhalb von zwei Jahren erfolgen, die Roth Werke haben allerdings bereits auf die neue Situation reagiert.
Neben den ohnehin bleifreien Kunststoff-Fittings aus PPSU (Polyphenylsulfon) liefert der Hersteller alle metallischen Fittings ab sofort in einer bleifreien Legierung aus. „Diese entspricht den aktuellen UBA-Bewertungsgrundlagen mit Stand Mai 2020 für metallene Werkstoffe und bietet hervorragende mechanische und korrosionstechnische Eigenschaften. Das praxisbewährte Roth Trinkwasser-Installationssystem erfährt durch den Werkstoffwechsel eine weitere Aufwertung und entspricht damit bereits heute den höchsten Anforderungen an Sicherheit, Funktionalität und künftigen Hygieneansprüchen“, erklärt Michael Georg, Leitung Produktmanagement Energieverteilung bei Roth.
Gesamtsystem mit aufeinander abgestimmten Komponenten
Roth bietet aufeinander abgestimmte Komponenten für ein sicheres Gesamtsystem und will das Angebot mit dem Roth ServiceXtra Dienstleistungspaket abrunden. Dieses beinhaltet Beratung, Planung, Montageservice und Aftersales-Service. Alle Systembestandteile sind korrosionsbeständig und inkrustationsfrei.
Für ganzheitliche Installationen von der Wasseruhr bis zur Entnahmestelle bietet der Hersteller ein Rohr-Installationssystem mit Montagelösungen bis zur Dimension 63 Millimeter. Es eignet sich für alle Trinkwasserqualitäten, ist langjährig praxiserprobt und entspricht den Roth HygieneXtra-Ansprüchen. Das System beinhaltet das Mehrschichtverbundrohr Alu-Laserplus und Kunststoff-Fittings aus dem Hochleistungskunststoff PPSU (Polyphenylsulfon). Ergänzt wird es durch Metall-Fittings. Alle Fittings verfügen über den integrierten Roth PressCheck für sichere Installationen.
Kunststoff-Fittings für sichere Verbindungen
Roth bietet ein umfangreiches Sortiment an Fittingvarianten. Unabhängig von der individuellen Montagesituation ermöglichen vielfältige Dimensionsabstufungen der T-Stücke eine schnelle Installation, ohne auf zusätzliche Reduzierungen zurückgreifen zu müssen. Die kompakte Bauweise des Roth Fittings verleiht ihm mechanische Festigkeit und lässt sich leicht verarbeiten – insbesondere in engen und verwinkelten Einbausituationen. Eine Rohrhaltenase erleichtert die Montage und zwei Dichtringe sorgen für dauerhaft dichte Pressverbindungen. Die Kontur des Fitting-Grundkörpers verhindert ein Verrutschen des aufgesteckten Rohres. Die Einheit von Rohr und Fitting muss demnach bei der Montage nicht zusätzlich angehalten werden. Der Installateur kann so komfortabel und zügig verpressen, besonders in vertikalen Leitungssträngen. Fenster in der Edelstahl-Presshülse machen die richtige Rohrpositionierung sichtbar und der Drehmechanismus der Presshülse ermöglicht eine Rundumkontrolle.
Roth setzt für seine Kunststoff-Fittings den Hochleistungskunststoff PPSU ein. Dieser ist in der Raumfahrt-, Fahrzeug- und Medizintechnik erprobt und erreicht gute Ergebnisse bei den Eigenschaften Zugfestigkeit, Bruchdehnung, Steifigkeit, Kerbschlagzähigkeit und Wärmeformbeständigkeit. Auf der glatten Oberfläche des PPSU bilden sich keine mineralischen Ablagerungen aus Wasserbegleitstoffen. Der Werkstoff verfügt über hohe Druck- und Temperaturbeständigkeit und ist für den Langzeit-Heißwassereinsatz geeignet.
Der PressCheck
Zur Verbindung von Rohr und Fitting kommt die Roth Radial-Press-Verbindungstechnik zum Einsatz. Die Formgebung der Presshülse erlaubt eine exakt definierte Pressbackenführung des Presswerkzeugs. Neben einem deutlich sichtbaren und fühlbaren Pressbild für eine optische und haptische Kontrolle der richtigen Verpressung, bieten die Roth Fittings mit PressCheck ein zusätzliches Plus an Sicherheit. Der Roth PressCheck ermöglicht eine Zwangsundichtigkeit im unverpressten Zustand entsprechend DVGW-Arbeitsblatt W534: Im Rahmen der Dichtheitsprüfung entweicht bei einer unverpressten Verbindung eine definierte Menge an Wasser. Ein unverpresster Fitting kann innerhalb des gesamten Rohrsystems sofort identifiziert werden.
Roth Alu-Laserplus Mehrschichtverbundrohr
Der stumpf lasergeschweißte Aluminium-Rohrmantel des fünfschichtigen Roth Alu-Laserplus Mehrschicht-Verbundrohres besteht aus einer Legierung mit hoher Festigkeit. Das Plus an Aluminium und seine homogene Struktur sollen dabei für Montagekomfort und Sicherheit sorgen. Das Rohr ist formstabil im Betriebszustand und bei der Verarbeitung, etwa bei der Ausführung von Biegeradien. Kern des Alu-Laserplus Systemrohres ist ein dickwandiges Polyethylen-Basisrohr mit erhöhter Temperaturbeständigkeit. Es trägt entscheidend zur Stabilität des Rohraufbaus bei. Die zwei adhäsiven Polymerschichten sorgen für den sicheren Verbund zwischen dem dickwandigen Basisrohr, der homogenen Aluminiumschicht und der außenliegenden Polyethylen-Schutzschicht.
HygieneXtra mit Thermoentkoppler
Der Thermoentkoppler von Roth verhindert den Wärmeübergang von warmem Trinkwasser auf die Entnahmearmatur und die anschließende Wärmeleitung auf das kalte Trinkwasser. Er besteht aus einer werkseitig vorkonfektionierten Bauteileinheit mit Wandscheibe, Systemrohr Alu-Laserplus und einer kombinierten Wärme- und Schalldämmbox. Das System wird bauseits mit einem Roth Kunststoff-Fitting bis zur Dimension 20 Millimeter vervollständigt und gewährleistet damit maximale Flexibilität hinsichtlich der Installationsmöglichkeiten. Die montagefreundliche Wärme- und Schalldämmbox aus expandiertem Polypropylen (EPP) sorgt für die nötige Wärme- und Schallentkopplung. Ihre Dämmstärke entspricht den Anforderungen des GEG und der DIN 1988-200. Darin ist geregelt, dass die maximale Temperatur kalten Trinkwassers 25 Grad Celsius nicht überschreiten darf.
Roth U-Wandscheiben sowie die Verwendung des Thermoentkopplers sorgen in Reihen- und Ringinstallationen für das „HygieneXtra“ in der Trinkwasserverteilung.
Heizungsinstallationen mit dem gleichen System
Nach dem Motto ‚alles aus einer Hand‘ eignet sich das Roth Rohr-Installationssystem zudem für Heizungsinstallationen vom Wärmeerzeuger bis zum Heizkreisverteiler oder Heizkörper. Mit den aufeinander abgestimmten Systemkomponenten sind unter anderem alle Anschlusskombinationen von Heizkörpern im Ein- und Zweirohrsystem aus der Wand, über dem Boden oder von der Sockelleiste zeit- und kostengünstig möglich.
Brandabschottung von Versorgungsrohren
Die Brandabschottung mit dem Roth Alu-Laserplus Systemrohr und der Brandschutzrohrschale Conlit 150 U von Rockwool erfüllt die Feuerwiderstandsklasse EI 90. Die Lösung findet ihren Einsatz als Durchführung im Null-Abstand durch massive Decken sowie massive und leichte Trennwände bei Trinkwasser- und Heizungsinstallationen mit dem Roth Rohr-Installationssystem. Die Brandschutzrohrschale eignet sich für die Abschottung von Versorgungsrohren, ist nicht brennbar, wärmedämmend und schallentkoppelnd.