Schweiz : Weichenstellung für mehr Energieeffizienz

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© Franco Bissoni - stock.adobe.com

Mit dem Beginn des Winters werden auch die 7400 Weichenheizungen der Schweizer Bundesbahnen (SBB) wieder in Betrieb genommen. Sie sorgen dafür, dass die Weichen bei den niedrigen Temperaturen nicht vereisen. Jetzt aber setzen die Schweizer Bahnen zu einem einzigartigen Experiment an: die Weichenheizungen sollen anstatt mit Gas und Strom, mit Erdwärme betrieben werden.

38 Prozent Gasbetrieb

Bisher werden 62 Prozent der Weichenheizungen elektrisch betrieben, 38 Prozent mit Gas. Je nach Analyse der Wetterstation und den Temperaturfühlern an den Schienen, schalten sich die Heizungen automatisch ein und aus. Bis 2025 will die SBB aber ihren Energieverbrauch um 20 Prozent senken, und um das zu erreichen, soll auch die Energieeffizienz der Weichenheizungen erhöht werden.

Der Energiebedarf der Weichenwärmer ist enorm: In einem durchschnittlichen Winter verbrauchen sie derzeit zwischen 60 und 70 Gigawattstunden Energie, die Kosten betragen dabei rund drei Millionen Franken. Mit der Optimierung der Einschaltparameter konnte der Energieverbrauch bereits stark verringert werden. Die übrigen gasbetriebenen Weichen werden nach Ablauf der Lebensdauer außerdem auf Elektro umgestellt, was rund drei Mal weniger Energie benötigt. Damit spart die SBB sieben Gigawattstunden Strom und 1500 Tonnen CO2 pro Jahr.

Heizen mit Erdwärme

Zukünftig sollen die Weichenheizungen weder mit Strom, noch mit Gas, sondern mit Erdwärme betrieben werden. Als Pilotprojekt wurde im September 2017 eine geothermische Weichenheizung in Betrieb genommen. Wie in einem Einfamilienhaus funktioniert die Heizung über eine Erdsonde mit Wärmepumpe. Neu hierbei: Die Wärme wird durch eine wassergeführte Leitung an den Schienen entlang transportiert. Dies soll eine Energieeinsparung von bis zu 30 Prozent ermöglichen.