Energiewende : Neuer Wiener Stadtteil wird nahezu klimaneutral

Das neue Stadtviertel im dritten Wiener Gemeindebezirk entsteht auf einem über elf Hektar großem Areal auf dem Gelände der Aspanggründe. Bis 2026 werden dort rund 1900 Wohnungen, Gewerbeflächen und Nahversorgungs- sowie Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen errichtet. Das innovative Energiekonzept für das „Village im Dritten“ stammt aus einer Kooperation von ARE (Austrian Real Estate) und Wien Energie. Dabei steht die Nutzung von lokal vorhandenen, erneuerbaren und klimafreundlichen Ressourcen im Fokus.

Nachhaltiges Energiekonzept

Geplant ist ein klimafreundliches Gesamtkonzept für die Wärme-, Kälte- und Stromversorgung der Gebäude. Rund 500 Tiefensonden sollen die Nutzung von Erdwärme ermöglichen und als Speicher für Abwärme dienen. Außerdem bieten sie die Möglichkeit zur Temperierung sämtlicher Wohnungen. Zusätzlich sollen Photovoltaikanlagen mit ca. 1.900 Kilowatt-Peak Leistung zur lokalen Stromversorgung beitragen. Durch die Kombination eines eigenen Anergie-Netzes, Tiefensonden, Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen werden dabei so viele lokale und erneuerbare Energiequellen wie möglich genutzt. "Der Gebäudesektor ist weltweit für 30 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Das neuartige Energiekonzept des VID ist wegweisend für zukünftige Immobilienentwicklungen. Gemeinsam mit Wien Energie und dem Digitalisierungs-Start-up Ampeers Energy werden wir das Village im Dritten durch eine Kombination von Erdwärme, Photovoltaik und Fernwärme sowie einer optimierten Anlagensteuerung in höchstem Maße ökologisch betreiben. Damit setzten wir unseren Kurs zur Dekarbonisierung und weitestgehend klimaneutralen Energieversorgung unserer Liegenschaften fort. Wien Energie ist für uns in diesem Projekt ein idealer Partner", sagt ARE CEO Hans-Peter Weiss.

Künstliche Intelligenz stellt Energieerzeugung und -Verteilung sicher

Das neue Energiekonzept sieht vor, dass so viel Energie wie möglich direkt vor Ort im neuen Stadtteil produziert und auch wieder verbraucht wird. Ersten Berechnungen zufolge sollen bis zu 70 Prozent des vor Ort erzeugten, erneuerbaren Stroms aus Photovoltaikanlagen, auch vor Ort verbraucht werden kann. Ca. 80 Prozent der Heizenergie kommt aus lokalen Quellen, der Rest für Heizung und Warmwasser aus umweltfreundlicher Fernwärme. Zudem wird für die zukünftigen BewohnerInnen des Village eine intelligente, baufeldübergreifende Energiegemeinschaft realisiert.

Die Nutzung und Verteilung der Energie vor Ort soll durch eine Software zur Anlagenbetriebsführung und Abrechnung des Start-Ups Ampeers Energy sichergestellt werden, einem Spin Off der deutschen Fraunhofer Gesellschaft an dem sich der BIG Konzern erst kürzlich beteiligt hat.