Brennstoff-Vergleich : Mit diesem erneuerbaren Brennstoff heizen Sie am günstigsten

Mehr als ein Drittel des österreichischen Energieeinsatzes und rund 20 Prozent des heimischen CO2-Ausstoßes wird für das Heizen aufgebracht, weil laut Erneuerbare Energie Österreich noch immer 60 Prozent der Wärme aus fossiler Energie erzeugt wird. Eine Wärmewende-Studie der TU Wien zeigt, dass eine Energiewende im Wärmebereich möglich ist und jährlich sogar an die drei Milliarden Euro an Heizkosten eingespart werden könnten. Die zusätzlichen Investitionen in thermische Sanierungen sowie der Umstieg von fossilen Heizsystemen auf Erneuerbare führen zu steigenden Beschäftigungszahlen in diesen Branchen.

„In Summe sind die langfristigen Einsparungen höher als das nötige Investitionsvolumen“, erklärt Andreas Müller von der TU Wien und setzt fort: „Insgesamt zeigt sich, dass die Nutzung von Kohle und Heizöl gänzlich ausläuft und der Einsatz von Erdgas kontinuierlich reduziert werden muss sowie der verbleibende Anteil sukzessive durch Biogas und Wasserstoff zu ersetzen ist.“ Welche Brennstoffe dabei am günstigsten sind und wo sich welches Heizsystem lohnt, zeigt der Brennstoff-Vergleich von HLK.

Bei der Solarwärme wird die Energie aus den Sonnenkollektoren in thermische Energie umgewandelt. Die thermische Solaranlage wird meist unterstützend, zum Beispiel für Wärmepumpen, verwendet. Sie kann Warmwasser erzeugen sowie als Heizungsunterstützung dienen. Für die Warmwasserversorgung reichen laut Global 2000 rund sechs Quadratmeter an Sonnenkollektoren in Verbindung mit einem Warmwasserspeicher. Rund 70 Prozent des Warmwasserbedarfs können dadurch gedeckt werden.

Für die Heizungsunterstützung wird eine Solar-Fläche von 15 bis 20 Quadratmeter benötigt. Die Größe der Kollektoren-Fläche ist jedoch von der Gebäudeeffizienz und benötigten Gesamtenergie abhängig.

Eine Wärmepumpe nimmt die thermische Energie aus der Umgebung auf bringt erwärmt mit Hilfe von elektrischer Energie. Je höher die Umgebungstemperatur ist, umso effizienter ist auch die Wärmepumpe. Die Umgebungswärme kann dabei aus Wasser, Erde oder Luft entzogen werden. Luftwärmepumpen sollten jedoch nur in hocheffizienten Gebäuden genutzt werden, da die Umgebungsluft die geringste Temperatur aufweist und somit besonders viel elektrische Energie benötigt wird, um genug Wärme zu erzeugen.

Die Wärmepumpe eignet sich besonders für Passiv- und Niedrigenergiehäuser in Kombination mit einem Niedertemperatur-Heizsystem. Es ist nicht sinnvoll herkömmliche Heizkörper mit einer Wärmepumpe zu betreiben, da diese eine Vorlauftemperatur über 35 Grad Celsius benötigen. Dadurch wird die Effizienz der Wärmepumpe enorm verringert. Am sinnvollsten ist eine Kombination von Wärmepumpe und Solaranlage. Die Solaranlage kann für die Warmwasserherstellung und Heizungsunterstützung genutzt werden.

Da die Investitionskosten bei der Wärmepumpe sehr hoch sind, zählt sie zu den teuersten Heizsystemen. Besonders Wärmepumpen auf Basis von Sole oder Wasser mit Erdsonde sind eine teure Anschaffung. Werden nur die Energiekosten verglichen, sind laut der Österreichischen Energie Agentur AEA Wärmepumpen am günstigsten.

Das Heizen mit Pellets und Holz gilt als eine sehr kostengünstige Form der Nutzung erneuerbarer Energien. Besonders effizient sind Pelletsheizungen mit einer Brennwerttechnologie. Dadurch kann auch die Wärme im Rauchgas genutzt werden. Laut Global 2000 kann die Effizienz des Heizsystem dadurch um rund 15 Prozent gesteigert werden. Der Heizungs-Matrix von Klimaaktiv zufolge, lohnt sich das Heizen mit Holz vor allem im Altbau, aber auch im Niedrigenergiehaus. Im Neubau ist das Heizen mit Pellets am teuersten, da auch hier die Investitions- und Wartungskosten hoch sind und zusätzlich der Systemnutzungsgrad bei geringer Wärmeanforderung stark abfällt. Werden sowohl finanzielle Kriterien als auch Klimaschutzaspekte berücksichtigt, so schneidet das Scheitholz-System sehr gut ab.

Nachteilig ist jedoch, dass sowohl Pellets- als auch Stückholzheizungen auf manuelles Nachlegen angewiesen sind. Dadurch wird der Komfort für den Nutzer deutlich verringert. Mit einem Pufferspeicher kann die Zeit zwischen dem Nachfüllen etwas verlängert werden. Stückholzheizungen eignen sich besonders gut als ergänzendes System zur Solaranlage. Dadurch muss die Heizung nur den Restbedarf decken und nicht dauernd betrieben werden.

Bei der Fernwärme wird bereits vorhandene Energie weiter genutzt. In Wien kommen beispielsweise rund zwei Drittel der Fernwärme von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen und aus der Industrie. Die aus den KWK-Anlagen gewonnene Energie wird als Strom oder Wärme weitergeleitet. Ein Drittel der Wiener Fernwärme stammt aus Müllverbrennungsanlagen und einem Wald-Biomasse-Kraftwerk in Simmering. Für die Übermittlung der Wärme werden großteils erdverlegte, wärmegedämmte Rohrsysteme genutzt. Transportiert wird die Wärme meist über Wasser. Dieses wird stark erhitzt und dann an die einzelnen Haushalte weitergeleitet. Durch eine Umformerstation wird die Wärme dann nutzbar gemacht.

Laut Heizungs-Matrix von Klimaaktiv ist die Nutzung von Fernwärme für alle Gebäudearten geeignet. Besonders empfehlenswert ist sie für Niedrigenergiehäuser und Altbauten. Fernwärmesystem weisen jedoch die höchsten Energiekosten auf. Die Energiekosten von Fernwärmesystemen sind mit 1.319 Euro im Jahr im Vergleich zur Wärmepumpe auf Basis Sole/Wasser mit Erdsonde im Neubau mit 719 Euro im Jahr massiv höher.