Weltwassertag : Wiener Trinkwasser: Nasses Gold in weißen Wannen

© Wiener Wasser, Novotny

Pro Tag fließen 217 Millionen Liter Trinkwasser durch das 180 Kilometer lange Netz der 2. Wiener Hochquellenleitung in die 32 Wasserbehälter, die 1.600 Millionen Liter fassen. Auf einer Strecke von 180 Kilometern überwindet das weltweit gerühmte Wiener Wasser von seinen Ursprungsquellen in den niederösterreichischen und steirischen Alpen in 36 Stunden einen Höhenunterschied von 360 Metern und durchfließt 100 Aquädukte, bis es in den über 900.000 Haushalten der Stadt landet. Den Wienern braucht man also nicht sagen, welchen Wert diese weltweit einzigartige Wasserversorgung hat. Der Interessensverband Betonmarketing Österreich (BMÖ) nimmt den diesjährigen Weltwassertag am 22. März zum Anlaß, um auf die Bedeutung des Werkstoffs Beton für die Wasserwirtschaft hinzuweisen: Denn sowohl die Hochquellwasserleitung als auch die Behälter sind aus dem wasserundurchlässigen Baustoff gefertigt, der seit der Antike in der Wasserwirtschaft Verwendung findet.

Die Leistungen von Beton liegen vor allem in seiner Fähigkeit, die hohe Qualität des Trinkwassers sicherzustellen. Auch wenn Betonrohre nicht für die Ewigkeit gebaut sind: Mit einer Lebensdauer von weit über hundert Jahren sind sie bei voller Abwasserresistenz und Formstabilität anderen Materialien in diesem Bereich überlegen. Die unterirdischen Leitungssysteme fußen auf einem weiteren Vorteil des Baustoffs: Beton laugt nicht aus und eignet sich daher mehr als alle anderen Baustoffe für Rohre oder Schächte.

Wienerberger Wanne: 2010 erneuert

Die 32 Wiener Wasserbehälter, von denen 30 im Stadtgebiet und 2 außerhalb liegen, stellen in "Weißer Wanne"-Qualität aus wasserundurchlässigem Beton die Trinkwasserversorgung sicher. Zusammengerechnet fassen die Becken rund 1.600 Mio. Liter Trinkwasser - das entspricht dem Wasserverbrauch der Wienerinnen und Wiener in rund 4 Tagen. Dort wo sich am Wienerberg im Sommer Kinder am Wasserspielplatz tummeln, lagern unterirdisch 42 Millionen Liter Trinkwasser, eingebettet in solide Betonwände. Aufgrund des Bevölkerungswachstums in Wien wurde 2010 der ursprünglich 1873 fertiggestellte Wasserbehälter am Wienerberg erneuert und das Fassungsvermögen von 30.000 auf 41.500 Kubikmeter erweitert.

Während eine Wasserkammer in Betrieb war, wurde die andere Kammer ausgehöhlt und innerhalb der bestehenden Mauern eine moderne Stahlbetonkonstruktion errichtet. Nach der Fertigstellung wurde über die beiden Wasserbehälter eine etwa 1,5 Meter dicke Schicht Erde geschüttet – und der Wasserpark samt Wasserspielplatz errichtet. Auch eine Miniaturausgabe eines weithin sichtbaren Denkmals lädt zum Spielen ein: der „Wasserturm“, dessen Original auf der Kuppe des Wienerbergs zwischen Triesterstraße, Raxstraße und Windtenstraße schon seit 1873 den 10. und 12. Wiener Bezirk mit Trinkwasser versorgt.

Der größte Speicher am Rosenhügel

Mit einem Fassungsvermögen von rund 42.000 Kubikmetern ist der Speicher am Wienerberg allerdings nicht der größte seiner Art in Wien. Das ist vielmehr der Wasserspeicher am Rosenhügel in Wien-Hietzing, der mit einem Fassungsvermögen von rund 130.000 Kubikmetern ein Drittel des täglichen Wasserverbrauchs in Wien abdeckt. Die sechs Hallen mit Pfeilern in Form von Kreuzgratgewölben machen dabei auch optisch einiges her.

Wer weitere Wiener Wasserbehälter ausfindig machen will, der wird hier fündig.