Chillventa 2012 : Weltweites Interesse ist sehr groß

Einige Fragen, die sich um die bevorstehende internationale Fachmesse Chillventa 2012 auftun, beantwortete Gabriele Hannwacker, Leiterin Veranstaltungen und Projektleiterin der Chillventa. Gabriele Hannwacker, Leiterin Veranstaltungen und Projektleiterin der Chillventa Bild: NürnbergMesse Welche Themen stehen dieses Jahr im Vordergrund und welche Innovationen erwarten die Chillventa-Besucher?

Hannwacker: Auf der Fachmesse und in der Konferenz werden aktuelle Themen diskutiert und die neuesten Innovationen präsentiert. In dieser fachlichen Dichte und so umfassend werden die Themen Kälte, Klima und Wärmepumpen wohl nirgendwo auf der Welt abgebildet.

Betrachtet man die aktuelle Entwicklung 2012 kann man sagen, dass die Industrie weiterhin auf Optimierung im Detail setzt: Leistungszahlen, Wirkungsgrad, umweltfreundliche Stoffe und Systeme sowie Innovation in den Produktpaletten gilt das Hauptaugenmerk. Abwärmenutzung, Einsatz von Wärmepumpen in Gewerbe und Industrie sind Zielsetzung für die Anwendung von Systemen und Produktlösungen. Klimageräte, insbesondere die VRF-Systeme, entwickeln sich mehr und mehr zu universellen Lösungen im Gebäudebereich, die zukünftig fossil betriebene Heizsysteme überflüssig machen.

Das Thema Kältemittel ist auch 2012 wieder, oder besser gesagt, immer noch, ein dominierender Schwerpunkt der Branche. Dies spiegelt sich auch auf den Foren in den Messehallen wider. Der Dienstag ist diesem Thema im Forum Kälte-Klima vollständig gewidmet.“ Neben den technischen Highlights warten auf die Chillventa-Besucher auch viele erfreuliche Treffen/Partys/Shows Bild: NürnbergMesse/ Katrin Heim Wie sieht es mit der Anzahl und Zusammensetzung der ausstellenden Unternehmen der Chillventa 2012 aus?

Hannwacker: Eine genaue Ausstellerzahl heute schon vorherzusagen (Anm.: Redaktionsschluss Ende August), ist quasi nicht möglich. Wir nehmen immer noch Standreservierungen entgegen und das wird, wie auch in den vergangenen Jahren, noch bis kurz vor Messebeginn so weitergehen. Das Interesse an der Chillventa ist weltweit sehr groß. Das freut uns natürlich sehr und zeigt uns, dass wir mit dem Konzept der Veranstaltung genau richtig liegen. Wir gehen davon aus, dass wir am ersten Messetag einen neuen Ausstellerrekord verkünden können. Über 900 ausstellende Unternehmen aus aller Welt werden dann in den Messehallen ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren. Die Besucher können sich auf die bis dato größte Chillventa freuen. Sie wird das gesamte Spektrum der Kälte-, Klima- und Wärmepumpentechnik abbilden. Viele Neuheiten im Kälte-, Klima- und Wärmepumpen-Bereich erwarten die Chillventa-Besucher vom 9. bis 11. Oktober 2012 in Nürnberg Bild: NürnbergMesse / Katrin Heim Wie setzt sich die Besucherstruktur der Chillventa zusammen und mit wie vielen Fachbesuchern ist 2012 zu rechnen?

Hannwacker: Chillventa und Chillventa Congressing haben sich vom Start weg hervorragend entwickelt. Nach nur zwei Veranstaltungen ist die Chillventa der wichtigste internationale Branchentreff. Wir sind deshalb zuversichtlich, dass die dritte Ausgabe der Chillventa auch hier ihren Wachstumskurs dynamisch fortsetzt. Eine verlässliche Besucherzahl können wir erst am dritten Messetag geben. Wir gehen aber davon aus, dass wir ähnlich viele Fachbesucher aus aller Welt in Nürnberg begrüßen können wie schon 2010. Vor zwei Jahren waren es an die 30.000. Die Chillventa ist eine Messe mit weltweiter Anziehungskraft. Das spiegelt sich auch in der Besucherstruktur wieder: Mehr als die Hälfte der Fachbesucher kam zuletzt aus dem Ausland, 87 Prozent waren in Einkaufsentscheidungen eingebunden. Wir erwarten erneut zahlreiche Experten mit Entscheidungskompetenz, davon der Großteil Fachleute aus Kälte- und Klima-Fachbetrieben. Mit dabei sein werden außerdem Anlagenbauer, Fachplaner, Fachhändler, Anlagenbetreiber sowie Vertreter aus Forschung, Entwicklung und Konstruktion. Wie ist der Kälte-, Klima- und Wärmepumpenmarkt 2012 einzuschätzen, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation? Hannwacker: Wir sprechen viel mit unseren Ausstellern. Zudem sind wir mit unserem hochkarätig besetzten Messebeirat hervorragend beraten. Dies ist ein Gremium, das sich aus Teilen der ausstellenden Unternehmen, den beteiligten Verbänden, Hochschulen, zahlreichen Multiplikatoren und Experten zusammensetzt. So haben wir als internationaler Messeveranstalter einen ganz guten Einblick in die Branche, sowie in die europäische und weltweite wirtschaftliche Lage im Segment Kälte, Klima und Wärmepumpen.

Wenn man Europa derzeit von Amerika, Japan oder China aus betrachtet, könnte man den Eindruck gewinnen, die negativen Nachrichten zum Euro überwiegen und dies ist gleichgesetzt mit einer wirtschaftlichen Entwicklung in ganz Europa. Allerdings muss man Europa differenzierter sehen.

Zunächst möchte ich aber noch einen globalen Ausblick geben. Gerade erst wurden Zahlen für Raumklimageräte der letzten Jahre und ein Forecast für 2012 veröffentlicht. Gegenüber 2010 mit 88,7 Mio. und 2011 mit 96,7 Mio. Geräten, ist für 2012 global ein Zuwachs auf über 100 Mio. prognostiziert. Sicherlich hat China hierbei die größten Zuwächse, aber auch in Europa war der Zuwachs 2010 von 6,4 Mio. auf 7,2 Mio. Geräten in 2011 zu verzeichnen. Für 2012 erwartet man die gleiche Größenordnung. In Europa leiden einige Länder nicht nur unter der Euro-Krise, sondern auch unter der schwierigen wirtschaftlichen Situation, die sicherlich den AC&R Markt ebenfalls berührt. Dennoch sind die Aussteller gleichermaßen der Meinung, dass die Märkte sehr differenziert zu sehen sind.

Das Streben nach Energieeffizienz, CO2-Emissionsminderung und die Forderung beispielsweise in Deutschland jedes Jahr in energieintensiven Betrieben den Energiebedarf um 1,3 Prozent zu senken, deuten auf Zuwachs für die Branche hin. Renovierung und Optimierung sind momentan im Fokus. Hierbei darf man den Ersatzbedarf zum Beispiel bei den Kaltwassersätzen nicht unterschätzen.

Die positive Entwicklung der Aussteller-Zahlen bei der Chillventa unterstreicht diesen Trend eindrucksvoll. Wir sehen die Marktentwicklung mittelfristig sehr positiv. Bild: NürnbergMesse