Interessante Alternative Gasauto : Sauber, sparsam und alltagstauglich unterwegs sein

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© FGW/ Ludwig Schedl

Laut Erhebung der Statistik Austria sind Fahrzeuge mit Gasantrieb wieder im Kommen. Im ersten Quartal wurden in Österreich 234 Gas-PKW neu zum Verkehr zugelassen: 108 privat und 126 betrieblich genutzte Personenkraftwagen. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum 2017 waren nur 76 PKW neu zugelassen worden. Jeweils 38 private und betriebliche Personenkraftwagen. „Die Neuzulassungen bei PKW sind zwar noch auf niedrigem Niveau“, sagt Mag. Michael Mock, Geschäftsführer des FGW-Fachverbands der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen: „Aber nach den vergangenen beiden noch schwächeren Jahren erkennen offenbar wieder mehr Autofahrer die Vorteile von Gasfahrzeugen“. Denn gasbetriebene Mobilität mit CNG (Compressed Natural Gas) im Tank ist nicht nur sicher, sauber und sparsam, sondern vor allem auch alltagstauglich.

Gas beim ökologischen Fußabdruck vorne

Wer den ökologischen Fußabdruck im Lebenszyklus eines Automobils analysiert, also von der Herstellung, über den laufenden Betrieb, bis zur Verschrottung, stellt fest: Auch hier liegt Gas deutlich vorne.

Laut einer schwedischen Studie werden allein für die Erzeugung einer 100 kWh Batterie 15 bis 20 Tonnen Kohlendioxid emittiert. Die Klimabilanz der Batterieproduktion eines leistungsfähigen Elektroauto-Modells entspricht also der Fahrtstrecke eines Gasmodells nach mehr als 100.000 Kilometern.

Nimmt man für den Betrieb der Fahrzeuge erneuerbares grünes Gas, sind diese praktisch CO2-neutral und in der Umweltbilanz uneinholbar an der Spitze. Grünes Gas gibt ausschließlich jenes CO2 in die Umwelt ab, das vorher in den Pflanzen gespeichert war. Damit schließt sich der Kreislauf und beginnt von neuem. Die Berücksichtigung der Potenziale von erneuerbaren grünen Gasen wie Biomethan, Wasserstoff oder synthetischem Gas stellt einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Gasversorgung, insbesondere in der Mobilität, dar.

Nicht nur strombetriebene Modelle emittieren keinen Feinstaub, dasselbe gilt auch für Gasfahrzeuge. Darüber hinaus verursachen diese kaum Stickoxidemissionen. Das ist gut für die Gesundheit und die Umwelt. Zusätzlich wird für das Betanken der Gasfahrzeuge in Österreich das gut ausgebaute Gasversorgungsnetz genützt. Gas kommt also nicht mit dem Sattelschlepper, sondern über Rohrleitungen zu den Tankstellen. Wieder ein Punkt für die Umwelt.

Mit Gas sparsam und sauber unterwegs

Immer mehr Private und Unternehmen stellen fest: Beim Blick auf Einsparungen im laufenden Betrieb liegen gasbetriebene Autos im Vergleich zu Fahrzeugen, die mit Flüssigkraftstoffen unterwegs sind, deutlich vorne. Denn im Österreich-Schnitt kostet ein Kilogramm Gas aktuell 0,998 Euro. Ein weiterer Vorteil von Gasfahrzeugen: Sie kommen mit weniger Kraftstoff weiter, denn der Brennwert von Gas ist deutlich höher als jener von Benzin und Diesel. Ein Kilogramm Gas entspricht 1,5 Litern Benzin oder 1,3 Litern Diesel.

Ein mit 10 Euro Gas betankter Wagen der Golf-Klasse hat eine Reichweite von über 250 Kilometern. Das vergleichbare Dieselmodell kommt mit 10 Euro im Tank auf eine Reichweite von etwa 210 Kilometern. Der um 10 Euro mit Benzin betankte Golf kommt bei dem Vergleich auf eine Reichweite von rund 160 Kilometern.

Übersicht von Erdgasautos

Autofahrer, die auf ein Gasauto umsteigen wollen, können unter nahezu 30 verschiedenen Fabrikaten europäischer Hersteller wählen, und zwar Pkw ebenso, wie Nutzfahrzeuge oder Busse. Die Anschaffungspreise für diese Modelle sind mit den Preisen von Dieselfahrzeugen vergleichbar. Der Kauf von Gasautos wird in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Steiermark und Burgenland gefördert. Alle Infos zu Erdgasautos, welche Modelle angeboten werden inklusive einer CNG-Tankstellen-Übersicht, finden sich auf der Webplattform für Gasfahrzeuge (erdgasautos.at).

Gleichstellung der Gasmobilität gefordert

Gas und Strom stellen ideale Plattformen für klimaneutrale Mobilität dar, weil sie ohne Einschränkungen zu 100 % mit grünem Gas oder Ökostrom betrieben werden können. Daher fordert der Fachverband unter anderem die steuerliche Gleichstellung von Gasautos mit der E-Mobilität im Rahmen der Klima- und Energiestrategie ein. Bislang gelten zahlreiche steuerliche Begünstigungen und Befreiungen ausschließlich für die Stromer, sogar unabhängig von der Stromherkunft.

Unter die Forderungen fallen ein genereller Vorsteuerabzug, die NOVA-Befreiung, die Befreiung von der Sachbezugsbesteuerung und eine Steuerbefreiung für grünes Gas auch bei der Verteilung über das Gasnetz.

Zusätzlich ist die E-Mobilität im Lieferverkehr bereits von der 3,5t-Regelung im Führerscheingesetz ausgenommen, was der Fachverband nun auch für gasbetriebene Fahrzeuge erwirken will. Neben der rechtlichen Gleichstellung mit batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen wird ebenfalls die Sichtbarmachung durch das „grüne amtliche Kennzeichen“ für Gasautos gefordert.