Doku auf ARTE : Profit mit schmutziger Luft

Knapp zehn Jahre nach Einführung des Emissionshandels ist die Bilanz dieser Maßnahme zur Klimarettung mehr als ernüchternd: Die Idee, dass man das Klima retten kann, indem man Verschmutzungsrechten ein Preisschild umhängt und als Tonne CO2 an den Börsen handelt, ist gescheitert. Inzwischen sind die Wertpapiere fast unverkäuflich, und der weltweite CO2-Ausstoß hat sich verdoppelt.

Die Europäische Union hat ihr eigenes Handelssystem ausgehöhlt. Statt Umweltverschmutzung teuer zu machen, hat sie immer mehr Ausstoßrechte verschenkt. Die Industrie hat sich den europäischen Klimagesetzen entzogen und ist in Länder ganz ohne CO2-Auflagen geflüchtet. Jetzt fehlt das Geld für Klimarettung in ganz Europa. Der Handel ist in der Krise, aber das UN-Klimasekretariat und die EU ziehen keine Konsequenzen. Immer wieder kündigen sie Notaktionen wie die einmalige Verknappung von Zertifikaten an, aber das hilft nur kurzfristig.

Die Chance, das Klima zu retten, wurde an den Börsen verspielt. Profitiert haben die Händler und die Unternehmer. Oder der Kältemittelhersteller in China, der mit Zertifikaten mehr verdient als mit dem Verkauf von Kältemitteln. Zusätzlich hat der undurchsichtige Zertifikatehandel Betrügern Tür und Tor geöffnet. Neun Milliarden Euro wurden allein durch Umsatzsteuerhinterziehung kassiert. Viel Profit mit schmutziger Luft - die Verlierer hingegen sind die Steuerzahler - und das Klima.

Die Dokumentation „Profit mit schmutziger Luft“ wurde am 14.5.2013 erstmals auf ARTE gezeigt und wird am Samstag, 18. Mai 2013(11:35) und am Dienstag, 28. Mai 2013 (10:20 Uhr) wiederholt.