Wissenswertes zum Gastransport : Acht Fakten zur Gasstation Baumgarten

© Gas Connect Austria

Seit wann existiert die Gasstation Baumgarten?

1959 entstand aus der ursprünglichen Förderstation des Gasfeldes Zwerndorf die Gasstation Baumgarten im niederösterreichischen Marchfeld. Ein über die Jahrzehnte angestiegener Erdgasbedarf in Europa, die Lage im Zentrum Europas sowie der Einsatz modernster Technik machen Baumgarten zu einer der bedeutendsten Drehscheiben für die europäische Erdgasversorgung.

Wie groß ist die Anlage

Die Erdgasstation Baumgarten ist Österereichs größte Übernahmestelle und Hauptverteilknoten für Erdgas. Das Areal ist rund 18 Hektar groß und über das rund 2.000 Kilometer lange österreichische Fernleitungs- und Verteilerleitungsnetz werden die Gasströme an nationale und internationale Partner weitergeleitet.

Wie viele Pipelines gibt es?

Insgesamt gibt es sechs Gasleitungen die In- und Ausland versorgen. Dazu zählen die Trans-Austria-Gasleitung, die West-Austria-Leitung, die Süd-Ost-Gasleitung, die Hungaria-Austria-Leitung, die Machr-Baumgarten-Leitung, die Kittsee-Petrzalka-Gasleitung und das Primärverteilungssystem.

Wer wird beliefert?

Es werden insgesamt acht Länder durch die Gasstation Baumgarten beliefert. Neben Österreich zählen dazu Deutschland, Frankreich, Italien, Kroatien, Slowenien und Ungarn. Dabei fließt das Gas mit einer Geschwindigkeit von 28 Kilometer pro Stunde durch die Pipelines.

Was passiert mit dem Gas in der Gasstation?

Nach dem Eintreffen wird das Erdgas in einem Reinigungsverfahren von festen und flüssigen Bestandteilen befreit. Danach wird in der Messstation die exakte Gasmenge ermittelt und protokolliert. Im nächsten Schritt wird das Erdgas auf 70 Bar verdichtet, um dann gekühlt und getrocknet zu werden. Dann ist das Gas bereit zum Weitertransport.

Woher kommt das Gas?

Seit dem Bau der Gasleitung aus Russland 1968 wird die Gasstation Baumgarten mit russischem Gas beliefert. Über mehrere grenzquerende Leitungen gelangt Erdgas außerdem von der Slowakei, Norwegen und Deutschland nach Baumgarten. Dabei legt das Gas teilweise eine Strecke von bis zu 4.000 Kilometer zurück. Der Transport erfolgt unterirdisch in Pipelines aus Stahl.

Wer betreibt das Gasleitsystem?

Bis auf die Trans-Austria-Gasleitung wird das Netz von Gas Connect Austria, einem Fernleitungs- und Verteilernetzbetreiber, betrieben. Das Unternehmen beschäftigt rund 280 Mitarbeiter und ist für die Vermarktung von Transportkapazitäten und den reibungslosen Betrieb des Erdgashochdruckleistungsnetzes verantwortlich. 49 Prozent von Gas Connect Austria sind in Besitz der Allianz Gruppe sowie dem italienischen Fernleitungsnetzbetreiber Snam.

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Was ist bei dem Unfall passiert und wie ist es dazu gekommen?

Bei einem Unfall am 12. Dezember kam es am Gelände der Erdgasstation Baumgarten zu einer Gasexplosion. Der Unfall ging von einem neu installierten Filterseparator aus, dessen Verschlusskappe sich gelöst hatte und mit großer Wucht gegen einen anderen Anlagenteil schlug. Das dabei ausströmende Gas hat sich dann entzündet. Bei der Explosion wurden 18 Menschen verletzt und eine Person getötet.