Bosch-Gruppe : Wie es in Österreich lief und wo kräftig investiert wird

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Allein im Wiener Entwicklungsbereich will Bosch bis Ende 2022 zusätzlich 250 Ingenieure (m/w/d) einstellen und damit innerhalb eines Jahres um ein Drittel wachsen.

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Die Bosch-Gruppe in Österreich erzielte 2021 trotz schwieriger Rahmenbedingungen mit 1,4 Mrd. Euro ein Umsatzplus von 14 % gegenüber dem Jahr 2020, wie Mitte Juni 2022 mitgeteilt wurde. „Wir konnten in allen Unternehmensbereichen erfreuliche Entwicklungen verzeichnen – auch dank des großartigen Engagements unserer Mitarbeitenden“, so Helmut Weinwurm, Vorstandsvorsitzender der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich.
Zu diesem Umsatzplus trugen die 2.819 Mitarbeitenden aller Unternehmensbereiche in Österreich bei - Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods, Energy and Building Technology. Im letztgenannten Bereich konnten mit den Marken Bosch und Buderus vor allem im Bereich der Wärmepumpen und Gasbrennwert-Geräte zweistellige Zuwächse verzeichnet werden. Zudem wurden Klimageräte ins Produktsortiment aufgenommen. Eine herausragende Entwicklung gab es bei Industriekesseln für Warmwasser und Dampf im Leistungsbereich bis 38 MW.

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Helmut Weinwurm, Vorstandsvorsitzender der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich. - © Bosch

Was Wachstum fördert(e)

Mit Innovationen, die Umwelt und Klima schützen, generieren wir Wachstum“, betont Weinwurm. „Dabei zeigt sich vor allem die zunehmende Elektrifizierung mit Batterie- und Brennstoffzellentechnik als wichtiger Wachstumstreiber in Österreich in allen Unternehmensbereichen.“ So baut Bosch sein Angebot an Wärmepumpen sowie H2-fähigen Gasthermen und Industriekesseln weiter aus, erweitert seine offene 18 Volt Akku-Plattform von Power Tools und sein innovatives, energiesparendes Hausgerätesortiment. Darüber hinaus produziert und vertreibt Bosch Rexroth einen in Österreich entwickelten, einzigartigen hydraulischen Verdichterantrieb für Wasserstoff-Tankstellen. Zudem werden in den österreichischen Entwicklungs-Kompetenzzentren von Bosch richtungweisende Mobilitätslösungen vorangetrieben.

Investitionen in Österreich: Projekte mit Zukunftspotenzial

Österreich hat sich innerhalb der Bosch-Gruppe als bedeutender Engineering-Standort etabliert, der immer wieder neue Projekte mit Zukunftspotenzial umsetzt.
Mehr als 1 000 Mitarbeitende sind bei Bosch in Österreich im Engineering-Bereich tätig. „Und wir sind weiterhin auf der Suche nach den besten Köpfen. Allein im Wiener Entwicklungsbereich wollen wir bis Ende 2022 zusätzlich 250 Ingenieurinnen und Ingenieure einstellen und damit innerhalb eines Jahres um ein Drittel wachsen. Auch im Engineering Center in Linz bauen wir bis Jahresende zusätzliche 35 Software-Fachkräfte auf“, so Weinwurm.
Rund 150 Mio. Euro oder 11 % vom Umsatz flossen 2021 bei Bosch in Österreich in Forschung und Entwicklung. Darüber hinaus hat das Unternehmen im Jahr 2021 in Österreich Investitionen von 18 Mio. Euro getätigt. Investiert wurde beispielsweise in die Modernisierung der Fertigungsinfrastruktur im Halleiner Werk, in die Gebäudeinfrastruktur bei Bosch Rexroth sowie in die Laboreinrichtungen und Prüftechnik an den Entwicklungsstandorten Wien und Linz.

Bosch-Gruppe: Ausblick 2022 und strategischer Kurs

Auch die international tätige Bosch-Gruppe (402.600 Mitarbeitende) erzielte 2021mit 78,7 Mrd. Euro eine deutliche Umsatzsteigerung trotz schwieriger Rahmenbedingungen.
Im ersten Quartal 2022 wuchs der Umsatz des Technologie- und Dienstleistungsunternehmens um 5,2 %. Für das Gesamtjahr geht die weltweit aktive Bosch-Gruppe von einer Umsatzsteigerung von mehr als 6 % und einer EBIT-Rendite im Korridor von drei bis vier Prozent aus – dabei rechnet das Unternehmen mit beträchtlichen Belastungen vor allem durch Kostensteigerungen bei Energie, Material und Logistik. „Das erfolgreiche Geschäftsjahr 2021 gibt uns Zuversicht, auch das anspruchsvolle Umfeld des laufenden Jahres zu bewältigen“, sagte Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. Zu den erheblichen Unsicherheiten zähle der Krieg in der Ukraine mit allen Auswirkungen. Die aktuelle Situation verdeutlicht laut Hartung den Handlungsdruck auf Politik und Gesellschaft, unabhängiger von fossilen Energieträgern zu werden und die Erschließung neuer Energien mit Nachdruck anzugehen. Deshalb setze die Bosch-Gruppe trotz des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds ihre Anstrengungen für den Klimaschutz konsequent fort. Der Bosch-Chef gab dazu Investitionen in klimaneutrale Technik wie Elektrifizierung und Wasserstoff in Höhe von gut drei Milliarden Euro über drei Jahre bekannt.
Aufgabe der Industriepolitik sollte es sein, alle Wirtschaftssektoren auf die Wasserstoff-Nutzung vorzubereiten“, forderte er. Für einen wirksamen Klimaschutz steigt Bosch zudem ins Komponenten-Geschäft für die Wasserstoff-Elektrolyse ein. Bis Ende des Jahrzehnts will Bosch nahezu 500 Mio. Euro in das neue Geschäftsfeld investieren – die Hälfte davon bis zur Markteinführung, die bereits für 2025 geplant ist. Gleichzeitig kündigte der Bosch-Chef an, in den nächsten drei Jahren nochmals 10 Mrd. Euro für die Digitalisierung des Geschäfts zu investieren. „Gerade auch die Digitalisierung kann einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten – hier setzen wir mit unseren Lösungen an“, so Hartung. Darüber hinaus plant Bosch allein im laufenden Jahr die Einstellung von weltweit 10 000 neuen Software-Entwicklern.