Solar : Sonnenenergie auch im Winter nutzen

Fassade aus Solarpaneelen

Nach Sonnenuntergang kommt die solare Energie aus dem E3/DC-Speicher.

- © arento AG

Die Inhaber Franz Schnider und Matthias Sauter der arento ag bauen Häuser, die mehr Energie erzeugen, als die Bewohner verbrauchen. Dafür setzen sie auf große Photovoltaikanlagen, die sie mit einer Wärmepumpe und einem Stromspeicher kombinieren.

Vor rund sechs Jahren ist ein zweites Anliegen dazu gekommen: Die Gebäude sollen nicht nur eine Plusenergiebilanz über das Jahr erreichen, sie sollen auch im Winter real einen großen Teil des Energiebedarfs mit Solarstrom decken. So sind Schnider und sein Team auf die Solarfassade gekommen.

Solarenergie auch bei Tiefstand der Sonne

Seit Dezember 2021 ist das dritte Gebäude bezugsfertig, bei dem sie mit Photovoltaik an den Fassaden gearbeitet haben: der „StadtparkPLUS“. Ein Energiespeichersystem von E3/DC trägt dazu bei, dass im Winter etwa 50 Prozent des Strombedarfs für Wärme, Strom und ein Elektroauto solar gedeckt werden können.

Die monokristallinen Module auf der Süd- und Süd-Ost-Fassade sind nur ein Teil der Strom erzeugenden Anlagen. Auf dem Flachdach, hinter einer Attika versteckt und von der Straße aus nicht sichtbar, befindet sich eine flach aufgeständerte Solarstromanlage. Doch Schnider betont: „Mit Photovoltaik nur auf dem Dach erreicht man vielleicht ein Plusenergiehaus, braucht im Winter aber immer noch viel Strom aus dem Netz.“
Das wollten sie ändern: Dafür braucht es allerdings eine andere Modulneigung als die übliche flache Neigung von 10 bis 30 Grad. Und so wurden zusätzlich Module an Fassaden installiert. Wenn die Sonne im Winter tief steht und viele PV-Dachanlagen mit Schnee bedeckt sind, liefern die Fassadenanlagen mit ihrem 90 Grad Winkel umso mehr Solarenergie.

Individuelle Module für die Fassade

Laut Simulation können die Photovoltaikanlagen im Winter etwa 50 Prozent des Energiebedarfs solar decken, was vor allem durch die Fassadenanlagen möglich ist. Schnider weist aber darauf hin, dass dies Berechnungen sind und man die Ergebnisse in der Praxis abwarten müsse. Schwankungen seien normal, da es in Wetzikon viel Nebel gibt.

Auf die Baukosten hat sich die Fassadenanlage auch ausgewirkt, noch dazu, da die Module in neun Formaten individuell für arento angefertigt wurden. Schnider hält diese Mehrkosten für gerechtfertigt: „Aus Sicht unserer Kinder und Enkel ist es auf keinen Fall zu teuer.“ Allerdings, so räumt er ein, müsse man bedenken, dass die Anlagenkosten auf vier Wohnungen umgelegt wurden. Bei mehr Wohnungen, wie es zum Beispiel beim SonnenparkPLUS der Fall ist, wird es entsprechend günstiger je Wohnung.

Heizen und kühlen mit Erd-Wärmepumpe

Die Wärme für die Raumheizung und das Warmwasser erzeugt eine Erdsonden-Wärmepumpe. Sie kann nicht nur heizen, sondern auch kühlen. Im Sommer werden die Wohnungen mit minimalem Energieaufwand über die Lehmwände auf rund 23 Grad gekühlt.