Tag der Sonne : Sonne liefert Strom und noch mehr Wärme

Solarenergie - Photovoltaik und Solarthermie liefern viel erneuerbare Energie

Sowohl Wärme als auch Strom lassen sich aus der Kraft der Sonne am Dach gewinnen – wie in diesem Fall, wo Solarthermie- und Photovoltaik-Kollektoren miteinander verknüpft wurden.

- © HSH Energieconsulting GmbH

Der Tag der Sonne – 1978 initiiert vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen – findet jedes Jahr am 3. Mai statt und soll das Bewusstsein für das immense Potenzial von Solarenergie schärfen. Unter „Solarenergie“ versteht man einerseits die Stromgewinnung aus Sonnenlicht mittels Photovoltaik-Anlagen; andererseits kann man mit Solarthermie- oder Solarwärme-Anlagen auch jede Menge Wärme generieren. Angesichts der Tatsache, dass Wärme (für Heizen, Warmwasser-bereiten,…) mit rund 50 % am Gesamtenergieverbrauch in Österreich den größten Faktor darstellt, sollte man sich eigentlich auch darum Gedanken machen.

Heizen mit der Sonnenkraft funktioniert einfach

Scheint die Sonne auf einen mit Wasser gefüllten Behälter, erwärmt sich die Flüssigkeit im Inneren. Nichts anderes geschieht bei einem Solarkollektor: Absorber, etwa aus Kupfer, fangen Sonnenstrahlen ein und geben die Wärme an die Flüssigkeit ab, die sie durchströmt (ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel). Diese fließt über Rohre zu einem Wärmetauscher, der dafür sorgt, dass die Wärme in den Solarwärme-Speicher gelangt. Von dort kann das Warmwasser dann entnommen werden, auch zur Heizungsunterstützung. Die bewährte Technologie kann vergleichsweise schnell installiert werden und spart bei der Warmwasserbereitung gut zwei Drittel an Energie.
Beim Heizen kann schon mit einfachen Mitteln ein Drittel der Wärmeenergie eingespart werden, durch den Einsatz aufwendigerer Technik sogar noch wesentlich mehr. Ein weiterer Pluspunkt: Die Heizung bleibt im Sommer ausgeschaltet. Das reduziert nicht nur Heizkosten, Abgase, den Stromverbrauch und Lärm, sondern auch die Einsatzzeit der Heizungsanlage (längere Lebensdauer).

Energie vom Dach mit mehreren Möglichkeiten

Solarthermie benötigt eine geringere Kollektorenfläche als Photovoltaik, um die gleiche Menge an Energie vom Dach zu holen. Konkret liefert ein Quadratmeter Solarthermie in etwa dieselbe Leistung wie zwei bis drei Quadratmeter an PV-Kollektoren.
Die Innung der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker empfiehlt deshalb, beide Technologien miteinander zu kombinieren und die für eine Solaranlage vorgesehene Dachfläche zu drei Vierteln mit Photovoltaik und einem Viertel mit Solarthermie zu bestücken.
Sogenannte „Sonnenhäuser“ treiben das Thema Sonnenenergie auf die Spitze und decken durch die intelligente Verknüpfung von Solarthermie und Photovoltaik sogar bis zu 90 % des Energiebedarfs mit Hilfe der Sonne.

(Forderung an die) Solarthermie-Förderung

Das Installationsnetzwerk HSH-Installatöre hat täglich mit dem Thema Sonnen- bzw. erneuerbare Energie zu tun. Nicht umsonst steht die Abkürzung HSH für „Holz die Sonne ins Haus“. Seit 25 Jahren leisten die Partnerbetriebe in ganz Österreich Pionierarbeit auf dem Gebiet und treiben als Möglichmacher der Energiewende den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger voran. Beim Fördersystem im Bereich der Solarthermie sehen die HSH-Installatöre allerdings noch Verbesserungspotenzial. Aktuell wird im Rahmen der Aktion „Raus aus Öl und Gas“ ein Bonus von 1.500 Euro für thermische Solaranlagen ausbezahlt, wenn die Solaranlage in Verbindung mit einem kompletten Heizungstausch installiert wird. „Wenn man bedenkt, wie stark die Energiepreise aktuell steigen und dass es beim Heizungstausch mitunter zu Lieferengpässen kommt, sind schnelle und einfache Lösungen gefragt. Solaranlagen könnten hier eine deutliche Entlastung bringen, allerdings dürfen Umstiegswillige dabei nicht um ihre Förderung ‚umfallen‘“, spricht sich HSH-Gründer Rudolf M. Rattenberger dafür aus, die beiden Maßnahmen Solarthermie und Kesseltausch nicht länger als Voraussetzung für den Erhalt der Bundesförderung aneinander zu koppeln. Neben dem Bund unterstützen auch Länder und Gemeinden die Anschaffung thermischer Solaranalagen mit unterschiedlichen Förderprogrammen.
HSH-Installatöre stehen ihren Kunden
(m/w/d) bei den Ansuchen beratend zur Seite und informieren über Voraussetzungen, Fördersummen und Fristen.

Leicht verfügbare Alternative

Roger Hackstock vom Interessensverband Austria Solar befasst sich seit vielen Jahren mit dem Einsatz von Sonnenenergie und behält dabei das Spannungsfeld zwischen Bedarf, Umsetzung und Effizienz in der Energieversorgung im Blick: „Der wichtige und richtige Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, wie ihn die österreichischen Klimaziele vorsehen, bedeutet zukünftig einen sehr hohen Bedarf an Holz und Strom. Diese wertvollen Ressourcen sollten also nicht auch noch dort zum Einsatz kommen, wo es mit thermischen Solaranlagen effizientere und leicht verfügbare Alternativen gibt“. Wer mit der Kraft der Sonne Wärme in die eigenen vier Wände holt, entlaste sowohl das System als auch die eigene Geldbörse, so der Experte. Das gesellschaftliche Bewusstsein dafür sieht Roger Hackstock gegeben, wie er aus den aktuellsten Statistikauswertungen abliest: „Im Jahr 2022 wurden erstmals mehr erneuerbare Heizsysteme installiert als fossile. Die Bereitschaft und das Interesse zum Umstieg sind also zweifelsfrei vorhanden.“