InstallateurTV Podcast : Podcast hat ein Gehirn

Herbert Bachler Portrait Foto
© InstallateurTV Podcast

Mit dem InstallateurTV Podcast hat Herbert Bachler eine echte Marke in der deutschsprachigen SHK-Branche geschaffen. Mehr als 50.000 Menschen aus dem Bereich der Gebäudetechnik erreicht der steirische Netzwerker mit seinen mittlerweile über 50 Sendungen via Social Media. Seit Oktober 2021 ist die Fachzeitschrift HLK der starke österreichische Medienpartner. Der HLK Podcast macht es sich zur Aufgabe, speziell die Themen der Kälte- und Klimabranche in die Gebäudetechnik zu tragen. Die einzelnen Sendungen des HLK Podcasts werden ab sofort regelmäßig unter dem Dach des InstallateurTV Podcasts ausgestrahlt (hören Sie gleich auf einer dieser Seiten rein: Spotify, Apple Podcast, Google Podcast oder Podigee). Mit Klaus Paukovits, einem InstallateurTV Partner der ersten Stunde, sprach Herbert Bachler über das Du-Wort, hörenswerte Podcasts und die Wirkung von steirischem Dialekt auf bundesdeutsche Haustechniker.

Herbert, mit wie vielen Leuten bist Du eigentlich per Sie?

Herbert Bachler: Mit wenigen, aber warum fragst Du?

Ich frage deshalb, weil ich den Eindruck habe, dass deine guten persönlichen Kontakte zu sehr vielen Menschen quasi der Türöffner für den InstallateurTV Podcast sind. Oder siehst Du das anders?

Bachler: Das sehe ich tatsächlich anders. Ich gebe das Du-Wort nur dann weiter, wenn es passt. Ich habe sehr gute Geschäftspartner mit denen ich per Sie bin, das Du-Wort sagt noch nichts über die Qualität der Beziehung aus.

Wie viele Gesprächspartner, die Du für den Podcast gerne gehabt hättest, haben Dir bisher abgesagt?

Bachler: Ein einziger! Sein nachvollziehbares Argument war, dass das nicht der Stil des von ihm repräsentierten Unternehmens sei, so persönlich nach außen zu treten. Ich werde aber oft gefragt, warum ich mit InstallateurTV und dem Thema Podcast begonnen habe und was ich davon habe, da ich ja nicht meine Produkte über diese Kanäle promote. Mir geht es darum, Netzwerke für die Branche zu schaffen und diese Netzwerke zu erweitern. Mit dem Podcast komme ich mit den Machern der Branche viel leichter ins Gespräch, weil die mich als Meinungsbildner erleben. So kommuniziere ich als kleiner steirischer Unternehmer mit den großen Playern auf Augenhöhe.

Wie bist Du auf die Idee mit den Podcasts gekommen?

Bachler: Ich höre selbst viele Podcasts. Für mich war es daher eine logische Schlussfolgerung, das Video-Format, mit dem wir ja Anfang 2018 begonnen haben, um Audio zu ergänzen. Diese Entscheidung ist schon lange vor der Pandemie gefallen. Dass der Podcast das Video-Format vorläufig ersetzt hat, war nicht geplant, sondern eine Folge des ersten Lockdowns.

Welchen Podcast kannst Du als Vielhörer empfehlen?

Bachler: Ich höre jeden Tag Gabor Steingarts „Morning Podcast“. Steingart war leitender Journalist beim Spiegel und beim Handelsblatt, und was er mit seinem Podcast täglich macht ist auch ein bisschen ein Vorbild für mich. Der Podcast ist sehr bunt und abwechslungsreich. Es geht viel um Politik, er hat aber auch Reporterinnen die über die Börse oder über soziale Themen berichten: Das ist mein Traum, das Format bunt und vielfältig zu halten. Es wäre auf Dauer vielleicht fad wenn immer nur einer spricht, darum freue ich mich auch über die Kooperation mit der HLK. Wir führen die Inhalte unter dem Label InstallateurTV Podcast zusammen.

Podcasts sind ein Corona-Gewinner, ab März 2020 hat dieses Format enorm geboomt: Wird das Deiner Meinung nach auch nach der Pandemie so bleiben?

Bachler: Ja. Schon alleine wegen der Zeitthematik, die Leute finden immer weniger Zeit zum Lesen. Einen Podcast können sie auch bei anderen Tätigkeiten für Information nutzen, im Auto oder beim Sport – das höre ich immer wieder, das Menschen mir sagen „Deinen letzten Podcast habe ich beim Joggen gehört“. Die Hektik, die Zeitknappheit wird sich nicht reduzieren. Es werden sicher nicht alle Podcasts überleben, die in den letzten eineinhalb Jahren entstanden sind. Die wichtigsten werden überbleiben, da werden wir dazu gehören. Wir bauen unser Netzwerk entsprechend auf. Dazu gehören etwa die „Heizungsbauer aus Leidenschaft“, die in Deutschland einen Podcast mit Tipps für die Heizungsbauer betreiben. Hier bekomme ich die Rückmeldung, dass es für die Handwerker ein echter Gewinn ist, wenn sie durch die Kooperation mit InstallateurTV auch von Großhandel und Industrie wahrgenommen und mit ihren Anliegen gehört werden.

Für diejenigen, die sich Podcasts bisher verweigert haben: Was ist die Stärke dieses Formats?

Bachler: Der Podcast hat ein Gehirn. Eine Tageszeitung ist morgen Schnee von gestern, aber einen Podcast merkt man sich. Wir machen 2-Minuten-Teaser unserer Sendungen, wir wissen dass die Leute diese verschicken und schreiben, „hör da mal rein“. Anfang Oktober war ein großer Hersteller aus der Branche bei mir, der hat in seinem Leben noch nie einen Podcast gehört und noch nicht einmal ein Spotify-Abo: Aber er hat so oft davon gehört, er weiß dass das etwas Gutes ist und er dabei sein will. Ein Podcast wird von meinen Gesprächspartnern oft wie eine Visitkarte vorgelegt!

Wie viele Hörer erreichst Du konkret mit InstallteurTV?

Bachler: Ein Vorteil ist, dass man genau sieht wie viele Menschen wirklich zugehört haben. Stell Dir folgendes Bild vor: Einen Saal mit 500 Menschen, die sich explizit Zeit nehmen Dir 25 Minuten konzentriert zuzuhören – sie haben zig-Möglichkeiten diese Zeit zu nutzen, aber sie nehmen sich Zeit für Dich. Manche unserer Podcasts haben weit über 1.000 Hörer, viele hören sich die komplette Sendung sogar zweimal an.

Die Zahl der InstallateurTV Podcasts geht auf die 60: Was hast Du selbst daraus gelernt?

Bachler: Dass ich dabei so viel dazugelernt habe wie schon lange nicht mehr. Vorbereitung auf die Gespräche ist wichtig, Recherche zu den Themen – das alleine hat mir viel gebracht. Und dass man authentisch bleiben muss. Einmal hat ein Gesprächspartner vor der Sendung ein Skriptum haben wollen, wo auf Punkt und Beistrich alles festgelegt wurde und die Texte abgelesen wurden: Das ist ein toter Podcast, das bringt nichts.

Du sprichst in den Podcasts steirisch, wie kommt diese Authentizität an?

Bachler: Das war eine sehr interessante Erfahrung. Ich habe ursprünglich in Berlin eine Podcast-Ausbildung gemacht, da wurde uns eingetrichtert hochdeutsch zu sprechen. Mich hat dann mein Coach angerufen, der mir geraten hat einfach so zu reden wie ich mich wohlfühle, mit dem Dialekt würde ich auch an Persönlichkeit gewinnen. In meinen Podcasts spreche ich seither gepflegtes Steirisch, ich warne die deutschen Gäste immer vor, aber es hat sich gezeigt: Jeder versteht das, und Hörer hat sich auch noch keiner beklagt.

In der Steiermark hast Du für Deinen Podcast auch den PR-Panther als „Kommunikator des Jahres“ gewonnen, wie kam es dazu?

Bachler: Da hat mich mein Coach vor vollendete Tatsachen gestellt und gesagt „Du bist eingereicht, gib Gas und aktiviere deine Community!“ Das habe ich gemacht, da ist die Post abgegangen. Diese Auszeichnung ging im Tourismusland Steiermark bisher immer nur an Tourismus-Unternehmen. Ich bin sehr stolz darauf, dass ich mit meiner Netzwerk-Arbeit den PR-Panther für das Handwerk und die Gebäudetechnik holen konnte.

Wo Sie die Podcasts hören können

Die InstallateurTV Podcasts und den neuen HLK Podcast sind auf allen einschlägigen Kanälen zu finden: Spotify, Apple Podcast, Google Podcast und Podigee. Zudem sind die Podcast auch auf zwei deutschen Branchenradios zu hören: SHK-Radio und Handwerker-Radio. Zum Netzwerk gehört als deutscher Medien-Exklusivpartner auch das Fachmagazin Si Information. Am einfachsten ist es, die bisher erschienenen Folgen auf der Website durchzustöbern!

Der Teaser gibt einen kleinen Vorgeschmack auf das Gespräch: