Modernisierungsprojekt Kunst Haus Wien : Mit Hydrothermie in Richtung CO2-Neutralität

Peter Hanke und Gerlinde Riedl auf der Baustelle im Kunst Haus Wien

Kunst Haus Wien-Direktorin Gerlinde Riedl und Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke informierten sich bei einem Baustellenbesuch über die neu entstehende, nachhaltige HLK-Technik.

- © David Bohmann

Bisher läuft beim Umbau im Kunst Haus Wien (einem Museum der Wien Holding) alles nach Plan, aber bis zur Wiedereröffnung stehen der beliebten Kulturinstitution im dritten Bezirk noch ein paar intensive Monate bevor.
Das Museum und Ausstellungshaus, von Friedensreich Hundertwasser gegründet und Kunst Haus Wien benannt, zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die ehemalige Thonet Möbelfabrik wurde von Hundertwasser 1991 nach gestalterischen Grundsätzen des naturnahen Bauens umgestaltet – seither ist das auffällige Gebäude ein Hingucker und Publikumsmagnet. Dort zieht jetzt auch neueste HLK-Technik ein.
Mit der Erschließung des Hydrothermie-Systems für die künftige nachhaltige Energieversorgung wurde im August 2023 ein erster wichtiger Schritt in Richtung CO2-Neutralität gesetzt. Bei einem Baustellenbesuch inspizierte Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke gemeinsam mit Kunst Haus Wien-Direktorin Gerlinde Riedl die neu errichtete Anlage im Innenhof des Museums und informierte sich über den Fortschritt der Modernisierungsmaßnahmen.

Nachhaltige HLK-Technik

Peter Hanke, Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke: „Das Herzstück der Modernisierung ist die Erneuerung der Gebäudetechnik mit einer nachhaltigen Energieversorgung. Hier haben wir uns für Hydrothermie, also die Nutzung der Wärme des Grundwassers, entschieden. Gemeinsam mit dem Gebäudeeigentümer leisten wir damit einen wichtigen Beitrag, um die Stadt Wien in die Klimaneutralität zu führen.
Für die neue hydrothermische Anlage wurden im Innenhof des Kunst Haus Wien zwei Brunnen errichtet – ein Entnahmebrunnen, über den Grundwasser gewonnen wird, sowie ein Rückfuhrbrunnen, um das Wasser nach dem Prozess der Wärmeentnahme wieder zurückzuführen. Die Grundwasser-Wärmepumpe wird in Kombination mit einer Luftwärmepumpe im Dachgeschoß die Heiz-, Klima- und Lüftungsanlage des Museums künftig mit nachhaltiger Energie versorgen.
Es war ein durchaus bewegender Moment für das Team, als das Grundwasser zu sprudeln begann. Aber Aufatmen konnten wir erst, nachdem auch der zehntägige Pumpversuch erfolgreich abgeschlossen war“, freut sich die Direktorin Gerlinde Riedl und fügte hinzu: „Mit dieser neuen Technologie ermöglichen wir auch zukünftigen Generationen ein nachhaltiges Wirtschaften im Museum.

Wiedereröffnung im ersten Quartal 2024

Die Umbauaktivitäten begannen mit der vorübergehenden Schließung des Museums und im Juni 2023 mit der Sicherstellung des Inventars - die Kunstwerke von Friedensreich Hundertwasser wurden mit Unterstützung der Stiftung sicher verpackt und anderenorts eingelagert.
Neben der HLK-Anlage werden vom Kunst Haus Wien auch andere Bereiche modernisiert, darunter Brandschutz, Elektrik, Sicherheit, Sanitäranlagen. Das Museum nutzt die Gelegenheit darüber hinaus, das Foyer und die Hundertwasser-Dauerausstellung neu zu gestalten. Die Wiedereröffnung soll im ersten Quartal 2024 erfolgen, damit das Kunst Haus Wien planmäßig zur ersten „Klima Biennale Wien“ ab April 2024 als Biennale-Zentrum und Ausstellungsort zur Verfügung steht.