Energiekosten-Explosion : Im Gewerbe und Handwerk schrillen die Alarmglocken

Gewerbe und Handwerk, Wirtschaftskammer Österreich, Spartenobfrau KommR Ing. Renate Scheichelbauer-Schuster

Angesichts extrem hoher Energiekosten für Gewerbe und Handwerk warnt Renate Scheichelbauer-Schuster: „Jetzt gibt es noch die Chance, gegenzusteuern. Wenn die Betriebe erst einmal Fakten geschaffen und zugesperrt haben, ist es zu spät“.

- © WKNÖ Hautzinger

Die Lage im Gewerbe und Handwerk in Österreich ist prekär. „Wir brauchen jetzt eine Lösung gegen die Energiekosten-Explosion und mehr Planbarkeit für 2023. Bei uns melden sich so viele Unternehmerinnen und Unternehmer an wie noch nie, nicht einmal während der Corona-Lockdowns war die Verzweiflung so groß“, warnt Gewerbe- und Handwerk-Spartenobfrau Renate Scheichelbauer-Schuster vor einem betrieblichen Kahlschlag, der bevorstünde, wenn seitens der Bundesregierung nicht sehr bald gehandelt wird. „Viele unserer klein- und mittelständischen Betriebe erhalten jetzt Energiekosten-Vorschreibungen, deren Höhe explodiert ist. Sie wissen nicht, wie es weitergehen soll. Sogar alteingesessene Familienbetriebe, die Generationen überdauert haben, müssten – ohne Hilfe - zusperren, um nicht in Konkurs zu schlittern.“

Forderungen der Branchen

Noch ist keine Unterstützung bei den Betrieben angekommen, bisher ist nur eine Vorregistrierung zum Energiekostenzuschuss möglich. Dieser soll einen kleineren Teil der betrieblichen Mehrkosten ersetzen, allerdings bis dato nur jene, die bis Ende September 2022 angefallen sind, somit also die Vergangenheit betreffen. „Die wirklich dramatischen Energie-Rechnungen kommen bei den Unternehmen jetzt an“, so Scheichelbauer-Schuster.
Das Gewerbe und Handwerk, in dem etliche Branchen mit besonders hohen Energiekosten-Anteilen zu finden sind, fordert deshalb:
1. Der Topf für den derzeitigen Energiekostenzuschuss muss deutlich aufgestockt werden!
2. Es braucht jetzt eine zeitliche Ausweitung für die Kostenexplosion ab Oktober 2022!
3. Die Nachfolgeregelung muss Planbarkeit bis Ende 2023 schaffen!
4. Kosten für Gas und Strom müssen für die Betriebe, vor allem und ganz besonders auch für Kleinbetriebe, absehbar und kalkulierbar sein!
5. Es braucht eine unbürokratische Lösung, keine „First-come-first-serve”-Regelung!