OMV investiert in Energie-Technik und Start-ups : Auf dem Weg zum kohlenstoffarmen Geschäft

OMV investiert in nachhaltige Projekte und Start-ups

40 Prozent der geplanten Investitionen des OMV-Konzerns bis 2030 fließen in nachhaltige Projekte, Start-ups und Technologie-Vorreiter.

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Die OMV, der Energie-, Kraftstoff- und Rohstoff- sowie Chemie- und Materialen-Konzern mit Sitz in Wien, befindet sich in einem Wandel. Ziel ist es, bis spätestens 2050 klimaneutral zu werden. 40 % der geplanten jährlichen Investitionen des Konzerns zur Unterstützung des organischen Wachstums sind für nachhaltige Projekte vorgesehen, so der Konzern. Im Rahmen ihrer Transformation investiert die OMV in Start-ups und Technologie-Vorreiter im Energiesektor und arbeitet mit ihnen zusammen, um so den Fortschritt in ihrem Low Carbon Business voranzutreiben. Bis 2030 sind rund 5 Mrd. Euro an Investitionen in Projekte wie kohlenstoffarme Geothermie, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) und weitere Lösungen für erneuerbare Energien vorgesehen.
Wir haben vor zwei Jahren einen eigenen Low Carbon Business Bereich gegründet, der seitdem sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene deutlich an Dynamik gewonnen hat“, erklärt Beri Gašo, OMV Executive Vice President Energy.

Geothermie-Technologie für hydrothermale Projekte

Die OMV hat einen Anteil von 6,5 % an der kanadischen, in Privatbesitz befindlichen, Eavor Technologies Inc. für 34 Mio. Euro erworben. Eavor ist einer der der weltweit führenden Entwickler von Closed-Loop-Geothermielösungen. Darüber hinaus haben die OMV und Eavor eine kommerzielle Vereinbarung über den großflächigen Einsatz der Eavor-Loop-Technologie in Europa und darüber hinaus getroffen.
Die Technologie von Eavor basiert auf einem geschlossenen Kreislaufsystem, das tief unter der Erde installiert ist. In dem geschlossenen Kreislauf zirkuliert ein Arbeitsfluid zwischen oberirdischem und tiefem Untergrundgestein, wodurch es sich erwärmt. Da Eavor Loop skalierbar und in verschiedenen Arten von geologischen Strukturen anwendbar ist, wird dies der OMV ermöglichen, Wärmelösungen für Fernwärmenetze außerhalb der normalen hydrothermalen Gebiete anzubieten und damit ihr bestehendes Portfolio ähnlicher Projekte zu ergänzen.

Start-ups und Tech-Spitzenreiter

Die OMV arbeitet mit Plug and Play zusammen, einem Zentrum für Innovation und Unternehmertum, das Start-ups mit Unternehmenspartnern, Investoren (m/w/d) und Ressourcen verbindet. Im Kern der Zusammenarbeit engagiert sich die OMV aktiv am Innovationsprogramm von Plug and Play, das einen strukturierten und effizienten Weg bietet, um vielversprechende Start-ups zu entdecken, zu bewerten und in sie zu investieren.
Im Rahmen des Verbund X Accelerator Programms ist die OMV 2022 eine strategische Kooperation mit dem amerikanischen Start-up Compact Membrane System (CMS) eingegangen. CMS, ein Technologieführer für Separationslösungen für kohlenstoffarme Prozesse, hat eine potenziell bahnbrechende Technologie für die Kohlenstoffabscheidung entwickelt. Nach einer intensiven Forschungs- und Testphase wird die OMV die Technologie in einem industriellen Umfeld implementieren.

Forschungsgeld für Stanford University

Die OMV kündigt für die nächsten fünf Jahre Forschungsgelder in Höhe von rund sechs Millionen US-Dollar für Forschungsteams der Stanford University an. Diese Förderung baut auf einer seit zehn Jahren bestehenden Zusammenarbeit mit diesen Wissenschaftlern (m/w/d) auf. Zu den bemerkenswerten Errungenschaften gehört dabei z. B. die Entwicklung eines intelligenten KI-basierten Entscheidungswerkzeugs zur Optimierung von Entwicklungen in den kohlenstoffarmen Geschäftsbereichen. Es ist nicht nur in der Lage, CO2-Injektoren strategisch zu positionieren, sondern auch die effektivsten Überwachungstechniken auszuwählen. Diese Innovation ist laut OMV ein Schlüssel, um ein Höchstmaß an Sicherheit bei der langfristigen CO2-Speicherung zu gewährleisten.

CC- und Hycamite-Technologie

Durch die Zusammenarbeit mit Hycamite, einem finnischen Start-up und führenden Unternehmen in der emissionsfreien Pyrolysetechnologie, hat die OMV Zugang zu einer Technologie, die den Übergang zu einem kohlenstoffarmen Geschäft unterstützen kann. Die Hycamite-Technologie zerlegt Methan in seine Bestandteile Wasserstoff und Kohlenstoff, ohne dabei Treibhausgasemissionen freizusetzen.
Die OMV entwickelt und testet auch innovative Technologien für Carbon Capturing (CC), die nun in einem Pilotprojekt getestet werden sollen. Gemeinsam mit Brusche Process Technology, einem niederländischen Spezialisten für Planung und Bau nachhaltiger Prozessanlagen, wird eine mobile Pilotanlage zur Kohlenstoffabscheidung gebaut, um diese vielversprechende Technologie für eine zukünftige Anwendung in großem Maßstab an verschiedenen OMV Standorten zu testen.