ÖVGW/Wasserwerke : Trinkwasserversorger für ein Blackout gut gerüstet

wasser trinkwasser versorgung blackout stromausfall övgw wasserwerke 18. Juni
© ÖVGW

In Österreich sorgen rund 5.500 Trinkwasserversorger – von großen Wasserwerken bis zu kleineren, regional organisierten Wassergenossenschaften – für eine reibungslose und sichere Versorgung mit Trinkwasser. Dieses Trinkwasser wird zu 100 % aus Grundwasser (Quellen und Brunnen) gewonnen und ist damit bestens durch den Boden geschützt sowie gefiltert.

Aber wie sicher ist es, dass während eines Blackouts weiterhin frisches Trinkwasser in bester Qualität aus der Leitung kommt? Die Frage ist nicht aus der Luft gegriffen: Im Jänner 2021 führte eine starke Frequenzabsenkung im europäischen Stromnetz beinahe zu einem großflächigen Stromausfall (Blackout). Ohne Strom wird das gewohnte moderne Leben auf eine harte Probe gestellt.

Versorgungsunternehmen für Blackout-Fall gerüstet

Prinzipiell kann ein Stromausfall auch Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung haben. „Die österreichischen Wasserwerke und Trinkwasserversorger sind aber gut vorbereitet, um im Krisenfall schnell und professionell reagieren zu können. Die Wasserwerke sind darauf eingerichtet, auch im Notfall den täglichen Bedarf an Trinkwasser zum Kochen und Trinken und die Hygiene liefern zu können. Weite Teil des Landes und damit ein Großteil der Bevölkerung bekommt auch im Falle eines Blackouts das Trinkwasser aus der Leitung“, erklärt Wolfgang Nöstlinger, Vize-Präsident der ÖVGW und Sprecher im Wasserfach.

Laufende Investitionen für Versorgungssicherheit

Um auch in Zukunft die Trinkwasserversorgung für den Krisenfall und damit im Fall eines Blackouts zu sichern, benötigt es auch weiterhin Investitionen in den Ausbau der Trinkwasser-Infrastruktur. Diese schaffen zudem Arbeitsplätze und sind auch im Hinblick auf die Veränderungen, die der Klimawandel bringt, wichtige Maßnahmen. Darunter fallen laufende Wartungsarbeiten, die Ausstattung wichtiger Anlagenteile mit Notstromaggregaten oder der Zusammenschluss mit anderen Wasserversorgern zu einem Leitungsverbund.

Wasserversorgung ohne Strom

Im Notfall können höhergelegene Trinkwasserspeicher als Wasservorrat für mehrere Tage genutzt werden. In vielen gebirgigen Regionen Österreichs wird das Trinkwasser ohnehin nur mithilfe des natürlichen Gefälles, also ohne Pumpen, in Haushalte transportiert. Die heute vielfach übliche elektronische Steuerung der Trinkwasseranlagen kann im Notfall auch auf händischen Betrieb umgestellt werden.

Analoger Betrieb als wesentlicher Resilienzfaktor

Im Krisenfall spielen auch die Mitarbeiter (m/w/d) der Trinkwasserversorger eine ganz zentrale Rolle. Sie halten die Versorgung rund um die Uhr am Laufen. Für Notfälle gibt es eine 24-Stunden-Bereitschaft. Im Ausnahmefall muss das System unbedingt manuell zu bedienen sein – und dazu braucht es geschultes Personal in ausreichender Anzahl. Der analoge Betrieb durch Mitarbeiter (m/w/d) stellt also einen ganz wesentlichen Resilienzfaktor dar.

Die ÖVGW hat eine Broschüre zum Thema „Krisensichere Trinkwasserversorgung“ veröffentlicht, die über weitere Details zur Krisenprävention und zu Leistungen der Wasserversorger informiert (hier geht’s zum Folder/PDF „Krisensichere Trinkwasserversorgung“ ).