Innovationen : Förderung für 4 neue Energie-Projekte der FH OÖ Wels

FHOOE, ASIC, by B. Plank - imBILDE.at

Die ASiC-Forschungsgruppe am FH OÖ Campus Wels widmet sich der Weiterentwicklung erneuerbarer Energietechnologien.

- © imBILDE.at - Bernhard Plank

Die FH OÖ beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren mit der Weiterentwicklung erneuerbarer Energieträger. Mit der Integration des ASIC (Austria Solar Innovation Center) verfügt der FH OÖ Campus Wels seit 2016 auch über ein eigenes Forschungs- und Entwicklungsinstitut mit den Schwerpunkten erneuerbare Energietechnologien, insbesondere Solartechnik, Wärmetechnik und -speicherung sowie Energiemanagement.

Die Forscherinnen und Forscher des ASIC unter der Leitung von Dr. Gerald Steinmaurer stehen auch hinter vier neu genehmigten Projekten der Initiative Zukunftsenergien. In Kooperation mit heimischen Unternehmen sollen Anwendungen zur effizienteren Energiespeicherung und -verteilung sowie zur Reduktion von Treibhausgasemissionen geschaffen werden.

Im Rahmen des OÖ. Wirtschafts- und Forschungsprogramms #upperVISION2030 werden regionale Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie weitere Akteure bei ihrem Beitrag zur Energiewende unterstützt. Die Gesamtinvestitionssumme der ausgewählten Projekte beträgt 4,68 Millionen Euro, rund 3 Millionen Euro kommen aus Landesmitteln des Wirtschafts- und Forschungsressorts. Das Förderergebnis wurde nun von Landesrat Markus Achleitner bekannt gegeben: Eine hochkarätige Jury hat insgesamt 7 Projekte zur Förderung empfohlen, bei 4 davon übernimmt die FH OÖ die Projektkoordination.

Die vier Projekte im Überblick

1. BABA-Emissionen - Neue Energiespeichersysteme für Gebäude und Feuerwehren

Die globale Erwärmung soll durch den Ersatz fossiler Brennstoffe durch elektrische und im besten Fall erneuerbare Energieträger eingedämmt werden. Das Projekt „BABA-Emissionen“ konzentriert sich auf die Reduktion von Treibhausgasen im Baugewerbe und bei Feuerwehreinsätzen. Baustellen und mobile Stromversorgungen sind bisher meist mit Dieselgeneratoren oder dieselbetriebenen Maschinen ausgestattet. Durch den Einsatz von elektrischen (chemischen) Speichersystemen soll hier eine Dekarbonisierung und Effizienzsteigerung erreicht werden. Partner sind MIBA Battery Systems GmbH, Drees & Sommer GmbH, Linz Center of Mechatronics GmbH sowie der OÖ Landes-Feuerwehrverband.

2. Indek-Met - Von Energiedaten zum Energiesparen

In diesem Projekt werden validierte, modellbasierte Methoden zur Abschätzung von Energieeinsparpotenzialen in der Industrie aus Daten der Prozessleittechnik entwickelt. Die wesentliche Innovation besteht in der wesentlich vereinfachten Bereitstellung der für Energieeffizienzanalysen notwendigen Energie- und Leistungsdaten. Aufwändige, zeit- und kostenintensive Installationen von Energiemonitoringsystemen werden damit überflüssig. Die entwickelten Methoden und Modelle sollen möglichst allgemeingültig und damit branchenübergreifend auf andere verfahrenstechnische Prozesse übertragbar sein. Kooperationspartner sind ESIM Chemicals GmbH, Hueck Folien GmbH, sattler energie consulting und WRS Energie- u. Baumanagement GmbH.

3. OpenGrid4PV - Wie Solarstrom am besten ins Netz kommt

Bis 2030 soll unser Strom vollständig aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Dazu ist ein massiver Ausbau der Photovoltaik (PV) notwendig. Doch schon heute scheitert die zusätzliche Einspeisung in vielen Gemeinden an ausgelasteten Umspannwerken und Niederspannungsnetzen, was nicht nur zu Unmut in der Bevölkerung führt, sondern auch den notwendigen Ausbau der Photovoltaik erschwert. Ziel von OpenGrid4PV ist es, sozialverträgliche, kostengünstige und vor allem zeitnah umsetzbare Lösungen zu entwickeln, um die PV-Aufnahmekapazität zu erhöhen und die vorhandenen Kapazitäten in den Nieder- und Mittelspannungsnetzen effizienter zu nutzen. Die Umsetzung erfolgt in Kooperation mit Elektrizitätswerk Perg GmbH, eww ag, KEM Bezirk Perg, Kurt Leonhartsberger und Sticon e.U.

4. ICE4H&C - Heiz- und Kühlsystem mit Wärmepumpe und Eisspeicher

Die Kombination von Wärmepumpe und Eisspeicher bietet eine interessante Alternative zu herkömmlichen Wärmepumpensystemen.Im Gegensatz zu sensiblen Wärmespeichern können Eisspeicher auch die Phasenwechselenergie nutzen.Ihr Einsatz ermöglicht zudem die Einbindung solarthermischer Anlagen, was wiederum den Vorteil hat, den Nutzungsgrad solarthermischer Anlagen zu erhöhen.Auch die Möglichkeit der Kühlung im Sommer ist ein Vorteil von Eisspeichern.Aufgrund der Komplexität und der Vielzahl an Komponenten ist es bisher jedoch nicht möglich, konkrete Aussagen über die Auslegung von Heiz- und Kühlsystemen mit Wärmepumpe und Eisspeicher zu treffen. Aus diesem Grund soll in diesem Projekt eine allgemein gültige Datenbasis für die Auslegung und Dimensionierung solcher Systeme geschaffen werden. Forschungspartner in diesem Projekt sind die ECOTHERM Austria GmbH und die GASOKOL GmbH.
Mit einem Projektvolumen von insgesamt 2,49 Mio. Euro ist die FH OÖ Wels maßgeblich an den Transformationsprozessen in Wirtschaft und Wissenschaft beteiligt.