Anwenderreportage : Brauerei Frastanz: Wasseraufbereitung ohne Chemikalien von Grünbeck

Gruenbeck Frastanz stoßen auf neue Wasseraufbereitungsanlage an

Prost auf die erfolgreiche Zusammenarbeit für eine optimale Brauwasserqualität (v. l. n. r.): Anton Schels, Technischer Leiter und 1. Braumeister, und 2. Braumeister Laurin Bernhart von der Brauerei Frastanz stoßen mit Dominik Wiedenbauer, Branchenleiter bei Grünbeck, und auf die gelungene Verlagerung und Ergänzung der Wasseraufbereitung an.

- © Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH

Für ihre beliebten Biere benötigt die Vorarlberger Brauerei Frastanz Brauwasser von gleichbleibend hoher Qualität. Um dieses zuverlässig und wirtschaftlich herzustellen, wird seit kurzem eine Grünbeck Wasseraufbereitungsanlage eingesetzt, die hartes Brunnenwasser perfekt aufbereitet. Die Anlage basiert auf dem Prinzip der Umkehrosmose und arbeitet vollautomatisch. Die Brauprozesse laufen seitdem effizienter und kostengünstiger als zuvor. Darüber hinaus werden durch das weichere Wasser die Anlagen geschont, so dass der Reinigungs- und Wartungsaufwand deutlich reduziert werden konnte.

Für die Qualität unserer Biere hat die Qualität des Brauwassers eine enorme Bedeutung, schließlich besteht Bier zu 94 Prozent aus Wasser
Anton Schels, Technischer Leiter und 1. Braumeister

Brautradition mit modernster Technik

Die Österreichische Brauerei Frastanz wurde 1902 als Genossenschaft von 35 Gastwirten gegründet, verbindet Brautradition mit modernster Technik und setzt auf Qualität, Nachhaltigkeit und fortschrittliche Wege der Kundenbindung. Das spiegelt sich in der Beliebtheit der Biere wider. Zu den zahlreichen Auszeichnungen, die die Brauerei bereits erhalten hat, konnte sie erst kürzlich: In einer jährlichen Umfrage wurde Frastanz zur besten Marke Vorarlbergs gekürt.

Trotz Corona-Krise, Lieferengpässen und Energiekrise ist es Frastanz gelungen, den Bierabsatz in den Jahren 2020 bis 2022 mengenmäßig um 12,7 Prozent zu steigern. Zuletzt waren die Kapazitäten mit einer Produktion von 50.000 Hektolitern Bier und 12.000 Hektolitern Limonade voll ausgelastet. Für die Brauerei, die sich mit ihren Frastanzer Bieren als Premiummarke im Hochpreissegment bewegt, ist natürlich einerseits eine gleichbleibend hohe Qualität gefragt. Wichtige Ziele sind aber auch die Steigerung der Effizienz durch Automatisierung und die Einsparung von Energie und Wasser.

Deshalb hat die Brauerei 2021 mit einer grundlegenden Modernisierung begonnen, die technisch gesehen einem Neubau gleichkommt.

Frastanz bezieht aus eigenen Brunnen Wasser mit einer Härte von 16 bis 17 °dH. Für den Brauprozess wird allerdings eine konstante Härte von 3,5 bis 3,7 °dH benötigt. Um diese Anforderung zu erfüllen, musste die Brauerei früher einen hohen Aufwand betreiben. Lange setzte sie zur Enthärtung einen Kationenaustauscher ein. Diese Anlage mit einem Rieselentgaser benötigte viel Platz und war nicht automatisiert. Zudem benötigte sie zur Regenerierung viel Salzsäure – die beschafft, gelagert und gehandhabt werden musste.

„Auch das war ein gewichtiger Nachteil. Denn nicht zuletzt aus Gründen der Nachhaltigkeit wollen wir den Einsatz von Chemikalien immer weiter reduzieren“, erläutert Schels.

Gruenbeck Frastanz Wasseraufbereitungsanlage
Mit wenig Aufwand keimfrei: Um den Arbeitsaufwand und den Chemikalieneinsatz bei der Desinfizierung der Wasseraufbereitung zu minimieren, ließ die Brauerei Frastanz von der Firma Grünbeck eine Anlage zur thermischen Sanitisierung (links im Bild) installieren. Dabei zirkuliert rund 80 °C heißes Wasser durch die Anlage. - © Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH
Wir erzielen eine hervorragende mikrobiologische Wasserqualität.
Anton Schels

Chemikalienfreie Wasseraufbereitung

Schels und die Firmenleitung entschieden sich 2019 für ein Wasseraufbereitungssystem von Grünbeck, dessen Herzstück eine Umkehrosmoseanlage des Typs GENO-OSMO-RKF 12.500 ist. „Überzeugt hat uns die Firma Grünbeck neben dem guten Preis-/Leistungsverhältnis vor allem durch die hohe Flexibilität und Kompetenz bei der Anlagenplanung und -konzipierung“, berichtet Schels.

Halbdurchlässige Membran trennt Härtebildner ab

Bei der Wasserreinigung durch umgekehrte Osmose wird das Rohwasser mit einer Hochdruckpumpe durch eine halbdurchlässige Membran gepresst. Diese lässt fast nur Wassermoleküle passieren. Nach dem Passieren der Membran ist das entsalzte Wasser nahezu frei von Kalk, Salzen, Schwermetallen, Partikeln sowie gelösten organischen Stoffen und anderen Verunreinigungen.

Das entsalzte Wasser (Permeat) ist mit < 0,1 °dH deutlich weicher als für Brauwasser erforderlich. Die Brauerei mischt es deshalb automatisch mit Brunnenwasser, um die optimale Härte von 3,5 bis 3,7 °dH zu erreichen.

Letztlich profitiert die Brauerei auch außerhalb des eigentlichen Brauprozesses von dem enthärteten Wasser. Denn um die Brauanlagen, Gär- und Lagertanks zu schonen, verwendet Frastanz das aufbereitete Brauwasser auch als Prozesswasser in allen Betriebsbereichen.

Die Einsparung allein an Reinigungschemie beziffert Anton Schels auf rund 30 Prozent. Zudem treten deutlich weniger Verkalkungen an Filteranlagen und Wärmetauschern auf.

Automatischer Betrieb erspart viel Arbeitsaufwand

Der Aufwand für die jetzige Wasseraufbereitungsanlage ist nun massiv reduziert worden: „Wir schauen täglich einmal kurz auf die Anlage und die Daten, die uns die Steuerung anzeigt. Das dauert fünf Minuten. Ansonsten läuft die Anlage automatisch und völlig zuverlässig“, berichtet Schels.

Im Zuge der Modernisierung der Brauerei wurde in Frastanz auch die Wasseraufbereitung mit einem neuen Hygienisierungsverfahren ausgestattet und Anton Schels entschied sich gemeinsam mit Grünbeck für die Integration einer thermischen Hygienisierungsanlage. Grünbeck-Experte Wiedenbauer, der selbst Braumeister ist, erklärt: „Damit pumpen wir bei Frastanz einmal pro Monat ein auf etwa 80 Grad erhitztes Permeat (entsalztes Wasser) im Kreislauf durch die Anlage.“ Der Arbeitsaufwand für das Starten und Beenden der Sanitisierung ist mit rund einer Stunde sehr niedrig. Beim früheren Reinigungsprozess fielen pro Reinigung eineinhalb Manntage an. Allein die Personalkosten summierten sich auf rund 5.000 Euro pro Jahr.

Anton Schels rechnet vor: „Jetzt sparen wir zusätzlich Kosten für die Chemikalien von etwa 1.500 Euro jährlich ein.“ Und vor allem: „Wir erzielen eine hervorragende mikrobiologische Wasserqualität – das lässt einen Braumeister ruhiger schlafen.“