Umfrage-Story : Passgenaues System: So werden Bürogebäude richtig und umweltschonend klimatisiert

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Zu warm, zu trocken, zu verbraucht: Die Luftbedingungen in Büros sind häufig alles andere als leistungsfördernd. In 90 Prozent der österreichischen Büros ist es laut einer Untersuchung des Portals MeineRaumluft.at zu warm. Zudem liegt die Luftfeuchtigkeit in jedem vierten Büro unter 40 Prozent und ist damit viel zu trocken. Das kann zu Müdigkeit, fehlender Konzentration und Kopfschmerzen führen. Ein gut klimatisiertes Büro – im Sommer wie im Winter – führt zu idealer Luftqualität und damit auch zu mehr Produktivität bei den Mitarbeitenden. Die richtige Klimatisierung ist dabei ein sehr individuelles Thema, das bereits bei der Planung berücksichtigt werden sollte.

Kühl- und Heizlast berechnen

Um den Wärme- und Kältebedarf eines Gebäudes oder einzelner Büros ermitteln zu können, muss die Heiz- beziehungsweise Kühllast berechnet werden. Darunter versteht man die Wärme- oder Kältezufuhr, die benötigt wird, um eine bestimmte Raumtemperatur aufrechtzuerhalten. Wichtige Faktoren sind dabei die Lage des Gebäudes, Isolierung, Fenster, Beschattung sowie die Bestimmungszwecke der einzelnen Räume.

„Heiz- und Kühllastberechnungen sind die Grundlage für die Dimensionierung und Ermittlung des richtigen Systems. Die Berechnung wird in der Regel vom Planungsbüro durchgeführt, als Hersteller können wir dann mit Hilfe der Daten und unserer produktspezifischen Auslegungsprogramme die richtigen Geräte definieren“, erklärt Dietmar Grois, Commercial Sales Manager bei Daikin Österreich, im Gespräch mit HLK. Damit der Energiebedarf möglichst geringgehalten werden kann, empfiehlt Grois auf die richtige Beschattung und energieeffizientes Bauen zu achten. Dadurch kann der Wärmeeindrang reduziert und Energie gespart werden.

Gebäudegröße und Kundenwünsche berücksichtigen

Neben der Kühl- und Heizlast hängt die Wahl des richtigen Systems auch von der Größe des Büro- oder Gewerbegebäudes ab.„Bei kleineren Büros kann auch eine Multisplit-Anlage eingesetzt werden. Am häufigsten wird bei uns aber auf VRV-Anlagen zurückgegriffen“, so Grois. Bei dem von Daikin entwickelten System des Variable Refrigeration Volume (VRV), zu deutsch Variables Kältemittelvolumen, handelt es sich um eine Technologie, bei der nur die Mindestmenge des für eine einzelne Heiz- oder Kühlphase benötigten Kältemittels zirkuliert. Die Klimatisierung wird damit besonders effizient und der Endanwender hat die Möglichkeit, mehrere Klimatisierungsbereiche unabhängig voneinander zu regeln. Die Technologie wird auch von anderen Unternehmen unter der Bezeichnung Variabler Kältemitteldurchfluss (VRF) verwendet. Mit VRV oder VRF kann das Kältemittelvolumen in einem System verändert und die Klimatisierung damit genau den Anforderungen eines Gebäudes angepasst werden.

Aber nicht nur bautechnische Faktoren müssen bei einem passgenauen System berücksichtigt werden, auch die Vorstellungen des Auftraggebers gehören in die Auswahl miteinbezogen: „Neben der Gebäudegröße richtet sich die Auswahl der richtigen Geräte auch immer nach den Anforderungen und Wünschen des Bauherrn“, weiß Dietmar Grois.

Auf Nachhaltigkeit achten

Gerade in Nichtwohngebäuden ist der Klimatisierungsbedarf häufig sehr hoch. Während in österreichischen Wohnhäusern meist bereits Außenrollläden ausreichen, um die Innentemperaturen angenehm niedrig zu halten, muss in Bürogebäuden aufgrund des hohen Glasanteils bei der Fassade und der unzureichenden Verschattung fast immer klimatisiert werden. Laut dem deutschen Umweltbundesamt ist der Energieaufwand für die Klimatisierung in Nichtwohngebäuden ungefähr 100-mal so hoch wie im Wohngebäudebestand. Nur ungefähr ein bis zwei Prozent der Wohnfläche wird heute gekühlt. Demgegenüber sind etwa die Hälfte der Büro- und Verwaltungsgebäude mit Klimatisierungsvorrichtungen ausgestattet. Neben dem erhöhten Energiebedarf ist vor allem die Verwendung klimaschädlicher Kältemittel problematisch. In über 95 Prozent der Klimaanlagen werden äußerst klimaschädliche Kältemittel verwendet, wie das Umweltbundesamt zeigt.

Durch Vorschriften und Verordnungen sollen Hersteller zum Umstieg auf klimaschonende Kältemittel animiert werden. Die meisten Anbieter sind bei neuen Geräten mittlerweile auf das Kältemittel R32 umgestiegen, da es ein deutlich geringeres Global Warming Potential (GWP) hat als das bisher häufig verwendete R410A. 2019 wurde bereits in rund 37 Prozent aller Split-Systeme R32-Kältemittel verwendet. Dieser Anteil wird bis 2023 voraussichtlich die 80 Prozent-Marke überschreiten, prognostiziert das britischen Prüfinstitut BSRIA. Noch nachhaltiger, aber weniger wirtschaftlich, sind wasserbasierte Klimaanlagen.

Verwendetes Kältemittel recyceln

Im VRV Bereich ist der Einsatz des Kältemittels R410A nach wie vor Standard. Hier setzt Daikin auf eine Kreislaufwirtschaft: „Vor etwa einem Jahr haben wir das VRV-Loopsystem eingeführt. Dabei wird werkseitig bei der Befüllung der Geräte mit Kältemittel neben fabriksneuem R410A auch ein Anteil von wiederverwertetem, aufbereitetem Kältemittel beigemischt“, erklärt Grois. Rund zehn bis 15 Prozent des bei Daikin verwendeten R410A besteht bereits aus recyceltem Kältemittel. „Das aufbereitete Kältemittel R410A ist dabei in Reinheit und Güte zu 100 Prozent mit neuem Kältemittel gleichzusetzen“, betont Grois.

Ohne eine gute Zusammenarbeit mit Fachpartnern wäre das nicht möglich. „Auch unsere Partner sind daran interessiert bereits gebrauchtes Kältemittel wieder verwenden zu können und so auch ihren Teil zur regenerativen Verwendung von Kältemittel beizutragen“, so Grois. In Zukunft will Daikin seinen Partnern auch ein mobiles Gerät anbieten, mit dem die Fachpartner das Kältemittel selbst aufbereiten und wiederverwenden können.

Herausforderungen in Bestandsgebäuden

Schwierig ist die Auswahl des richtigen Systems vor allem bei Bestandsgebäuden, insbesondere bei Gebäuden mit schützenswerter Fassade. „Ist keine Außenaufstellung möglich, eignet sich ein System bei dem alle Bauteile, also Kompressor, Kondensator und Lüfter, im Gebäude verbaut werden. Der Kondensatorteil wird über einen Lüftungskanal mit der notwendigen Außenluft versorgt“, so Grois. Der Experte verweist außerdem darauf, dass sich für Bestandsgebäude vor allem kältemittelbezogene System eignen. Diese haben einen kleineren Leitungsquerschnitt, das erleichtert das Nachrüsten. „Außerdem müssen auch die Innengeräte gut zur Architektur eines Gebäudes passen. Um dies sicherzustellen, können wir eine große Auswahl an unterschiedlichen Innengeräten anbieten“, meint Dietmar Grois abschließend.