Wer kennt es nicht, das Energielabel mit den Ampelfarben, das Verbraucher dazu animieren soll, in ein energieeffizientes Gerät zu investieren? Die unterschiedlichsten Produkte sind damit ausgezeichnet, von Kühlschränken über Fernseher bis hin zu Spülmaschinen und Klimageräten. Erfüllt es seinen Zweck? Es scheint so, wie verschiedene Studien zeigen. Ein Beispiel: im Jahr 2004 fielen nur sechs Prozent der verkauften Haushaltskühlschränke in Europa in die hellgrüne A+ Kategorie, während es im Jahr 2015 schon 68 Prozent waren. Positiv daran ist die Tatsache, dass sich der Markt eindeutig in Richtung mehr Energieeffizienz bewegt hat. Negativ bewertet wird hingegen, dass bei zahlreichen Produkten die Kategorien von A an abwärts vom Label verschwunden sind - es gibt nur noch Produkte in den Kategorien von A bis A+++. Kritiker bemängeln, dass Verbraucher damit keinerlei Anreiz mehr hätten, in ein energieeffizientes Gerät zu investieren. Denn wer sei schon bereit, erhebliche Mehrinvestitionen in Kauf zu nehmen, nur um ein A+++ Gerät anstelle eines A-Gerätes zu erwerben?
Langer Rede kurzer Sinn: Als die Energielabel-Richtlinie vor kurzem überarbeitet wurde, ergriff Brüssel die Chance, schaffte kurzerhand die Plus-Kategorien ab und kehrte wieder zur früheren A-G Skala zurück. Der Zeitplan für die Umsetzung hängt von den betroffenen Produkten ab, genauer gesagt davon, wie weit die Energieeffizienzklassen schon „nach oben gerutscht“ sind und wie viele Produkte sich in den obersten Klassen befinden. Will heißen, bei Haushaltsgeräten wie Kühlschränken, Wasch- und Spülmaschinen oder auch Fernsehgeräten dürfte die Neueinstufung in A-G Klassen schon ab 2020 greifen, denn hier sind die obersten Kategorien richtiggehend „überbevölkert“.