Bereits im Alter von 17 Jahren hat Ecop-Gründer Bernhard Adler sein erstes Patent eingereicht. Damals beschäftigte er sich mit der Wirkungserhöhung von Wasserstoff-Verbrennungsmotoren, heute entwickelt er Großwärmepumpen. Mit der Wärmepumpen-Technologie kennt er sich deshalb bestens aus. Im Gespräch mit HLK erklärt er, warum das Heizsystem nur selten auch zum Kühlen genutzt wird und wie Hersteller und Installateure das ändern können.
HLK: Eine Befragung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat gezeigt, dass in Deutschland nur 15 Prozent der Wärmepumpenbesitzer das System auch zum Kühlen nutzen. Woran glauben Sie, kann das liegen?
Bernhard Adler: Dafür könnte ein Mangel an Information verantwortlich sein. Viele Anlagenbesitzer wissen gar nicht, dass ihre Wärmepumpe auch kühlen kann. Eigenheimbesitzer müssen bereits vor dem Kauf über solche Funktionen informiert werden, damit diese dann auch sinnvoll und effizient genutzt werden können. Etwas Aufklärungsarbeit seitens der Installateure könnte dabei sehr hilfreich sein.
Kann denn jede Wärmepumpe heizen und kühlen?
Rein technisch ist ein Wärmepumpenkreislauf nichts anderes als der Kreislauf für Kältemaschinen. Zum Heizen und Kühlen werden nur unterschiedliche Seiten genutzt. Das Funktionsprinzip ist einem Kühlschrank ähnlich: Eine Seite des Kühlschranks ist immer kalt, während die andere Seite – die Rückwand – warm wird. Aber nur weil es rein technisch möglich ist, mit jeder Wärmepumpe auch zu kühlen, heißt das nicht, dass es auch automatisch geht.
Worauf kommt es dabei an?
Die Wärmepumpe muss richtig verschaltet werden können. Nur dann kann die kalte Seite des Wärmepumpenkreislaufs mit dem Heizsystem funktionieren. Dafür ist nicht viel technischer Aufwand notwendig, es bedarf lediglich den richtigen Ventilen und Schrauben, im gröbsten Fall wird ein Wärmetauscher benötigt. Das geht mit einem kleinen Aufpreis einher, ist aber relativ einfach umsetzbar.