Heizungstechnik : Bund und Länder sind sich einig: Raus aus Kohle, Heizöl und Gas!

Die Vertreter des Umwelt- und Finanzministeriums haben sich mit den Bundesländern geeinigt:

Ab 2022 muss beim Tausch einer Kohle- oder Ölheizung ein klimafreundliches Heizsystem eingebaut werden.

Ab 2025 sind alte Kohle- und Ölkessel im Bestand auszutauschen.

Bis 2035 soll in Österreich niemand mehr mit Kohle oder Öl heizen.

Ab 2025 soll ein Einbauverbot von Gasheizsystemen in Neubauten gelten und...

...bis 2040 ein kompletter Ausstieg vollzogen werden.

„Das ist ein Meilenstein für die Energiewende im Raumwärmebereich, weil neben dem lange angekündigten Erdöl- auch nun der Erdgasausstieg im Raumwärmebereich besiegelt wird. Für jede fossile Anwendung wird ein passendes Bioenergiesystem, sei mit Scheitholz, Pellets, Hackgut oder Fernwärme, angeboten, das oftmals die günstigste erneuerbare Lösung darstellt“, erklärt Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes.

Förder-Ranking

Der Ausstieg rechnet sich in Österreich, denn neben dem Bund („Raus aus Öl und Gas“-Bonus) fördern auch die Länder den Umstieg von fossiler auf erneuerbare Energie. Der Österreichische Biomasse-Verband hat die Förderungen für den Kesseltausch in Privathaushalten erhoben und stellt die Ergebnisse samt Kontaktadressen zu den Förderstellen online zur Verfügung. Gleichzeitig wurde ein Kesseltauschförder-Ranking von Heizöl auf Pellets durchgeführt. Nimmt man Kosten in der Höhe von 20.000 Euro an, ist Tirol der neue Spitzenreiter im Bundesländervergleich. Mit 8.000 Euro Landes- und 5.000 Euro Bundesförderung ergibt sich ein Zuschuss von 13.000 Euro. Kärnten, das jahrelang die Spitzenposition innehatte, wurde damit auf den zweiten Platz verdrängt.„Erneuerbare Energien nützen nicht nur unserem Klima, sondern davon profitieren auch viele heimische Unternehmen, die in der Heizkesselbranche international sehr erfolgreich sind. Damit schaffen wir heimische Wertschöpfung und Arbeitsplätze“, so Titschenbacher.

Biomasse profitiert

Im Vorjahr haben über 15.000 Haushalte den „Raus aus Öl und Gas“-Bonus beansprucht. Bei rund 60% dieser geförderten klimafreundlichen Heizungsumstellungen ist Biomasse im Einsatz. Großteils wurden Ölkessel ersetzt (69%), gefolgt von Allesbren- nern/Kohle/Koks (21%), 7% ersetzten Gas und 3% ließen ihre Stromheizung tauschen. In Österreich sind ca. 1,5 Millionen Gasthermen und Ölheizungen im Einsatz. Der Absatz dieser ist im Vorjahr gesunken. Ein großer Gewinner des Vorjahres war die Biomasse-Anlage (+8 % auf 13.000 Stück, davon 70% Pelletsanlagen).