Geplante Übernahme : Danfoss will Verdichterhersteller Bock

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Dr. Marcus Albrecht, CEO von Bock (li), und Kristian Strand (President Danfoss Commercial Compressors) sehen den Kauf von Bock durch Danfoss sehr positiv.

- © Bock/Danfoss

Aktuell befindet sich der deutsche Kälteverdichter-Hersteller Bock noch im Besitz der NORD Holding UnternehmensbeteiligungsgesmbH (die ein Vermögen von 2,5 Mrd. Euro verwaltet). Das wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit bald ändern, denn der dänische Technologiekonzern Danfoss beabsichtigt Bock zu kaufen. Damit möchte Danfoss das technologische Know-how bei CO2 und anderen natürlichen Kältemitteln stärken und würde natürlich auch das eigene Portfolio für die Kunden erweitern. Und es entstünde ein größerer europäischer Marktteilnehmer im Verdichterbereich. Die Bock GmbH feiert heuer 90-jähriges Bestehen, beschäftigt weltweit rund 350 Spezialisten für Kompressortechnologie, verfügt über vier Produktionsstandorte (in Frickenhausen/D, Stribo/Cz, Bangalore/Indien und Suzhou/China), und hat sich als Hersteller von High-End-Verdichtern für mobile und stationäre Kälteanlagen eine hervorragende Reputation erarbeitet.

Stärkung im Bereich natürlicher Kältemittel-Anwendungen

Nach Angaben des International Institute of Refrigeration gehen rund 15 % des weltweiten Stromverbrauchs auf Kältetechnik und Klimaanlagen zurück. Energieeffiziente Lösungen werden deshalb immer wichtiger. Der Weg zu einer nachhaltigen Kälte- und Klimatechnik führt über intelligente Konzepte, die hohe Energieeffizienz mit natürlichen und synthetischen Kältemitteln mit niedrigem Treibhauspotenzial (GWP) verbinden.
Mit der Übernahme der Bock GmbH verfolgt Danfoss proaktiv den Ansatz, Entwicklung und Einsatz von Kältemitteln mit niedrigem Treibhauspotenzial voranzutreiben und dadurch zur Eindämmung der globalen Erwärmung beizutragen wie auch die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu sichern.
Durch die Übernahme ergänzt Danfoss sein schon heute umfangreiches Portfolio an ölfreien Zentrifugalverdichtern, Inverter-Scroll-, Hubkolben- und Schraubenverdichtern sowie Verflüssigungssätzen um das weltweit größte Angebot an semihermetischen Verdichtern für natürliche Kältemittel wie CO2
(R744) und Kohlenwasserstoffe sowie andere Kältemittel mit niedrigem Treibhauspotenzial.

Was die Manager sagen

Jürgen Fischer, Danfoss Climate Solutions President, meint zur geplanten Übernahme von Bock: „Es war noch nie so wichtig wie heute, den grünen Wandel zu beschleunigen – und effiziente Verdichter, die mit Kältemitteln mit niedrigem Treibhauspotenzial betrieben werden, sind eines der Mittel, dieses Ziel zu erreichen. Mit der Erweiterung unseres Portfolios um die semihermetischen Verdichter von Bock lösen wir unser Versprechen ein, unsere Kunden bei der Dekarbonisierung zu unterstützen. Denn das Potenzial zur Senkung der CO2-Emissionen ist enorm!
Kristian Strand
, President Danfoss Commercial Compressors, ergänzt: „Die Übernahme bringt den Danfoss Geschäftsbereich Commercial Compressors in eine einzigartige Marktposition. Unsere Kunden profitieren von einem kompletten Verdichterportfolio einschließlich halbhermetischer Verdichter für CO2, die den Übergang zu alternativen Kältemitteln und höherer Energieeffizienz unterstützen.“
Dr. Marcus Albrecht
, CEO von Bock: „Dies ist wirklich ein aufregender Moment für uns alle. Nach unserem starken und erfolgreichen Wachstum in den letzten beiden Jahren wird die Zugehörigkeit zur Danfoss Familie neue Geschäftsmöglichkeiten für Bock eröffnen. Aufgrund unserer engen Partnerschaft können wir mit Gewissheit sagen, dass wir gemeinsam ideal positioniert sind, um einer der stärksten Akteure im weltweiten Verdichtergeschäft zu werden. Wir haben nicht nur identische Vorstellungen von der geschäftlichen Entwicklung, sondern teilen auch im Hinblick auf Mitarbeiterführung und Unternehmenswachstum dieselben Werte.“
Die Leitung des neu hinzukommenden Verdichtergeschäfts der Bock GmbH soll Danfoss Commercial Compressors, eine Abteilung des Danfoss Unternehmensbereichs Climate Solutions, übernehmen.
Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigung und sollte voraussichtlich bzw. spätestens im 1. Quartal 2023 abgeschlossen sein.