Sportsponsoring : Der olympische HL-Bob

Bobfahren ist ohnehin ein Nischensport. Frauen im Bob sind noch dazu auch eine junge Sportart: Erst seit 20 Jahren ist Zweierbob der Frauen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen im Programm. Für die kommenden Spiele in Peking 2022 wollen sich mit Katrin Beierl und Jennifer Onasanya auch zwei Österreicherinnen für den Zweierbob-Bewerb qualifizieren. Das Ziel ist hoch gesteckt, aber realistisch: Beierl ist ehemalige Junioren-Weltmeisterin, EM-Bronzemedaillen-Gewinnerin und war schon 2018 dabei. Onasanya kommt wie so viele in diesem Sport aus der Leichtathletik und wird als "Anschieberin" ihre Explosivkraft und ihre Erfahrung als Sprinterin einbringen. "Wir wollen den Bobsport bekannter machen und ihn aus der Nische herausholen", sagt Beierl. "Beim Bobsport geht es um viel Power am Start, maximale Geschwindigkeit mit bis zu 150 km/h und viel Gefühl für die Eigenheiten der Bahn", ergänzt Onasanya. Das Duo startete im Mai ins anstrengende Sommertraining. Katrin Beierl: "Wir sehen unsere Chancen realistisch und gehören noch nicht zu den ganz großen Favoriten."

Mit Engagement gegen die "Großen"

Mit HL Hutterer & Lechner Siphons und Abläufe (HL) konnten die beiden einen neuen Sponsor an Land ziehen. Christoph Schütz, Geschäftsführer bei HL, ist fasziniert von diesem Nischensport. Er sieht aber auch Parallelen zu HL: "Die beiden Athletinnen fordern durch ihren persönlichen Einsatz und ihre Kreativität die großen Bobsport-Nationen heraus. Das erinnert schon auch an HL, unsere Mitbewerber sind große Konzerne mit Riesenbudgets. Deshalb müssen wir uns mehr engagieren als andere, müssen mehr Leidenschaft zeigen." Dass die beiden in Tirol lebenden Sportlerinnen aus Himberg stamme, wo HL vor über 70 Jahren gegründet wurde und wo sich bis heute die Firmenzentrale befindet, tut ein übriges dazu. Und noch einen weiteren Grund gibt es, warum HL mit dem Sponsoring ganz gezielt auf den Bobsport setzt, nämlich die Typologie der Strecken. Das Motto lautet "Wir fahren in einem Rohr."