HLK: Die Rotation Heat K7 Wärmepumpe arbeitet ja nicht wie eine herkömmliche. Was genau ist der Unterschied?
Bernhard Adler: Eine klassische Wärmepumpe arbeitet mit einem 2-Phasen-System. Dabei wird Gas verflüssigt und dann mit einem herkömmlichen Verdichter wieder zu Gas bereitet. Unsere Wärmepumpe funktioniert mit einem ganz speziellen thermodynamischen Kreisprozess, auch Joule-Prozess genannt. Dabei handelt es sich um einen 1-Phasen-Prozess, bei dem das Gas immer in seiner Form bleibt, also nicht verflüssigt wird.
HLK: Welche Vorteile bringt dieser Prozess mit sich?
Adler: Unter optimalen Bedingungen erreicht man mit dem Joule-Prozess eine Steigerung der Effizienz um rund 70 Prozent. Die Verdichtung ist hocheffizient und es fallen fast keine Verluste an. Durch einen Rauchgaskondensator in Kombination kann zusätzlich der Rauch als Wärmequelle genutzt werden.
HLK: Gibt es auch ökologische Vorteile?
Adler: Durchaus. Ein Drittel der CO2-Emissionen kommen aus der Industrie und der Großteil davon entsteht durch Abwärme. Würde man unsere Wärmepumpe weltweit als Ergänzung in der Industrie verwenden, so könnte das den globalen CO2-Ausstoß um rund sechs Prozent verringern.
HLK: Wie ist die Rotation Heat Pump K7 denn überhaupt entstanden? Ist das Ihre eigene Entwicklung?
Adler: Ja, die Entwicklung stammt von mir. Ich war schon während meiner HTL-Zeit für eine Entwicklungsabteilung tätig. Dort habe ich mich intensiv mit Thermodynamik beschäftigt und auch schon mehrere Patente beantragt. Mein erstes Patent habe ich mit 17 angemeldet. Da ging es um die Wirkungserhöhung von Wasserstoff-Verbrennungsmotoren und dieses Patent wird heute von BMW für bestimmte Safetycars verwendet.
HLK: Wie ging es dann mit der Entwicklung der Wärmepumpe weiter?
Adler: Ich habe mich schon lange gefragt, wie man die Verluste von rotierenden Systemen verringern kann. Der Anlass zur Rotation Heat Pump K7 war die Erkenntnis, dass das Gas das rotierende System nicht verlassen darf, um die Verluste zu verringern. Daraufhin habe ich 2007 meine eigene Firma, Ecop gegründet und mit der Weiterentwicklung begonnen.
Gegen eine Wärmepumpe sprechen ja häufig die hohen Strompreise. Ist das auch etwas, dass die Entwicklung Ihrer Wärmepumpe beeinflusst?
Ja natürlich, denn die Effizienz der Wärmepumpe hängt ja auch davon ab, ob sie sich am Ende des Tages rechnet. Unser Ziel ist deshalb, dass sich die Wärmepumpe innerhalb von drei Jahren sowohl ökologisch, als auch ökonomisch nach spätestens drei Jahren rechnet.
HLK: Abgesehen von noch mehr Effizienz: Wie sieht die Zukunft von Ecop aus?
Adler: Die Wärmepumpe ist in der Industrie zurzeit noch nicht sehr weit verbreitet, da herkömmliche Technologien sich dafür nicht eignen. Der Markt ist aber gigantisch, wir könnten europaweit rund 200.000 von unseren Anlagen verkaufen. Deshalb wollen wir die Industrie nun auf unser Produkt aufmerksam machen und vor allem die Vorteile beleuchten. Dazu gibt es auch schon Verhandlungen mit einigen Nah- und Fernwärmebetrieben, für die sich die Wärmepumpe als Ergänzung lohnt.
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