Photovoltaik in der Großstadt : Wien Energie baut Stellung als größter Photovoltaik-Betreiber Österreichs weiter aus

© Wien Energie/Ian Ehm

Wien will bis 2050 die CO2-Emissionen massiv reduzieren – einen wichtigen Beitrag dazu leisten die heimischen Energieversorger. Im Sektor Strom spielt der Ausbau der Photovoltaik in der Stadt eine entscheidende Rolle. Allen voran ist die Wien Energie: 150 Anlagen an 90 Standorten hat das Unternehmen mit Juli 2018 in Betrieb. Das sind rund 30 mehr als noch gegen Ende letzten Jahres, berichtet die Wien Energie-Geschäftsführer Michael Strebl. Wien Energie baut damit seine Stellung als größter Photovoltaik-Betreiber Österreichs weiter aus.

Insgesamt konnte das Unternehmen im ersten Quartal 2018 das Ergebnis steigern und hat aufgrund des kalten Februars und März mehr Wärme erzeugt. Der Umsatz wuchs um über 10 Prozent auf 430,4 Millionen Euro. Die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben weiter herausfordernd. Die Stromerzeugung war im ersten Quartal leicht rückläufig.

CO2-Ausstoß muss verringert werden

„Damit Wien weiterhin die lebenswerteste Stadt der Welt bleibt, müssen wir die CO2-Emissionen bis 2050 massiv reduzieren. Wir investieren deshalb in den nächsten Jahren 460 Millionen Euro in den Ausbau erneuerbarer Energielösungen, 100 Millionen davon allein in Photovoltaik“, so der Vorsitzende der Wien Energie-Geschäftsführung, Michael Strebl.

Eine jüngst von Wien Energie und ecofys veröffentlichte Studie zur Energieversorgung im Jahr 2050 ergab, dass ohne den Großraum Wien in Österreich die Klimaziele nicht zu erreichen sind. Das bedarf einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Bund, Ländern, Gemeinden, Wirtschaft und Industrie. Neben der Ökologisierung der Sektoren Wärme und Verkehr wird in der Stadt vor allem die Photovoltaik die wichtigste erneuerbare Energiequelle sein.

Ergebnis- und Umsatzsteigerung im ersten Quartal

Die Photovoltaik-Anlagen von Wien Energie erzeugten in diesem Jahr insgesamt bereits 9.300 Megawattstunden. Umgerechnet könnte damit eine ganze Kleinstadt mit rund 15.000 Einwohnern mit Solarstrom versorgt werden. Dabei werden die Solaranlagen nicht nur auf privaten Hausdächern installiert, sondern vor allem auch auf Industriegebäuden. Demnächst beginnt Wien Energie gemeinsam mit Ottakringer Getränke die Errichtung einer der größten Aufdach-Photovoltaik-Anlagen Österreichs für deren neues Getränkehandelshaus in Simmering. Auf Freiflächen sollen im Herbst weitere Anlagen umgesetzt werden, die erste Photovoltaik-Anlage für ein Mehrparteienhaus geht ebenfalls im Herbst 2018 in Betrieb.

Die Basis für diese Investitionen bildet eine positive wirtschaftliche Entwicklung: Insgesamt hat Wien Energie im ersten Quartal 2018 ein Ergebnis von 56,9 Millionen Euro erzielt und das Ergebnis somit um 8,7 Millionen Euro gesteigert. Gleichlaufend mit der Ergebnisverbesserung konnte auch der Cashflow auf 147,2 Millionen EUR gesteigert werden. Der durchschnittliche Personalstand von Wien Energie im Konzern lag bei 2.548 Mitarbeitern, das sind um 57 Vollzeitäquivalente weniger als im Vorjahreszeitraum.

Gesamtabsatz auf dem Niveau des Vorjahres

Der Wärme-Absatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent auf 2.605 Gigawattstunden. Der Absatz bei Gas (-0,5 Prozent bzw. -16 Gigawattstunden) und Strom (-1,9 Prozent bzw. -45 Gigawattstunden) ist hingegen leicht zurückgegangen. Der Gesamtenergieabsatz von Wien Energie lag somit mit 7.894 Gigawattstunden auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Erzeugung von Wien Energie lag im ersten Quartal 2018 mit 5.000 Gigawattstunden ebenfalls auf dem Niveau des Vorjahres (5.005 Gigawattstunden). Die Stromerzeugung ging strompreisbedingt um rund 300 Gigawattstunden auf 2.294 Gigawattstunden zurück, die Wärmeerzeugung konnte hingegen um 293 Gigawattstunden gesteigert werden.

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