Lüftungstechnik : Wie Lüftungsanlagen zu virensicheren Schutzsystemen werden

Corona Pandemie Gesundheit Gastronomie Schule
© Kappa Filter Systems

Eine Eliminierung von über 97 Prozent aller Viren aus der Luft von Innenräumen? Das könnten Hotels, Restaurants, Fitness-Studios, öffentliche Gebäude und Betriebe in der aktuellen Situation gut gebrauchen – vor allem, wenn sich die kühlere Jahreszeit bald wieder ankündigt. Ein Filterelement names Wavebionix verspricht genau das zu tun: er ist der erste Lüftungsfilter weltweit, der mittels aktiver Viren getestet wurde und in bestehende Lüftungsanlagen eingebaut werden kann. Der Wavebionix wurde in Steyr (OÖ) von den IngenieurInnen der Kappa Filter Systems, einem österreichischen Spezialisten für Aerosol-Filtration, entwickelt. Das Virenschutz-Filterelement Wavebionix lässt sich dabei in mehr als 98 Prozent aller bestehenden Lüftungsanlagen einbauen - ohne Investitions- und Kosten-Aufwand.

Dem Zeitgeist entsprechend

„Die Außenluft ist ja seit Jahren Thema; man denke an Umweltverschmutzung, Feinstaub, CO2 etc.“, sagt Christina Schickmair, Produktmanagement Verantwortliche bei Kappa. „Wir bei Kappa kommen aus der Aerosolforschung und beschäftigen uns seit Jahren mit sauberer Luft für die Industrie. 2019 haben wir begonnen, uns mit Luft in Innenräumen, die nicht nur sauber, sondern gesund ist, zu beschäftigen.“ Das Ergebnis der Denkarbeit ist ein Filterelement, das nicht nur gängige Partikel wie Feinstaub, sondern auch Viren und Bakterien aus der Luft von Büros, Gaststätten und Fabriken filtern soll. Im Jahr 2020 hat das Unternehmen damit schlagartig dem Zeitgeist entsprochen und musterte sich zum Trendsetter. In Folge beauftragte Kappa Filter Systems das Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI in Wien) mit der Prüfung seines marktreifen Filterelements auf seine Viren-Abscheideeffizienz. Diese hält fest, in welchem Ausmaß ein Filter Viren aus der Luft herausfiltern, also abscheiden, kann.

Erstmals mit aktiven Viren getestet

Das OFI setzte als erstes Prüfinstitut aktive Viren zur Prüfung des von Kappa entwickelten Filter-Elementes ein. Das Ergebnis: In drei Prüfgängen filterte der komplett in Österreich entwickelte und produzierte Wavebionix 97,2 Prozent aller Viren. Ausgebreitet könnte man aus einem Wavebionix gut 400 Schutzmasken herstellen. Und hiermit will sich der Kappa Filter auch gleich von Mitbewerberprodukten abgrenzen: Bislang wurden Filterelemente, wie z.B. Lüftungsfilter, HEPA-Filter und FFP2 Masken, nur auf Staub- oder Aerosolabscheidung getestet. Eine Prüfung der Virenabscheideeffizienz ist neu, dafür gibt es noch kein Standardprüfverfahren.

Einsatzgebiete des Viren-Schutzsystems

„Der Wavebionix ist der einzige Virenfilter, der simpel in gängige bestehende Lüftungsanlagen eingebaut werden kann. Das erspart Anwendern viel Umbau-Arbeit und damit Kosten“, sagt Christina Schickmair. Wavebionix eignet sich für den Einsatz in Büros, Aufenthaltsräumen, Gewerbebetrieben, Bankfilialen, öfentlichen Einrichtungen – wie Gemeindesälen, Standesämtern, Gastrobetrieben, Kulturstätten, Fitnesseinrichtungen im Handel und natürlich in Hotels, etc.In Österreich setzen die Städte Steyr und Leonding (Stadtsaal, Test- und Impfzentren), die Hypolandesbank Oberösterreich und die Niederösterreichische Landwirtschaftskammer den Wavebionix ein; bei unseren deutschen Nachbarn verwendet ihn die Firma Claas.

„Wir wissen, wie sehr Gewerbetreibende nach Sicherheitskonzepten suchen, weil die Pandemie KundInnen extrem auf saubere Raumluft sensibilisiert,“ erklärt Christina Schickmair. „Gleichzeitig verlangen wir Menschen nach Kultur, Theater, Sportmöglichkeiten und sehnen uns nach Familienfeiern wie Hochzeiten und Taufen. Aber dazu brauchen wir die Sicherheit, dass Raumlüftungsanlagen sichere Barrieren gegen die Übertragung von Krankheiten sind,“ so Schickmair weiter. „Über die Qualität der Außenluft macht man sich seit Jahrzehnten Gedanken; Corona hat nun das Augenmerk auch auf die Qualität von Luft in Innenräumen gelenkt.“