NOVELLE DER WIENER BAUORDNUNG : Wie hoch werden die Kosten für Wiener Büroneubauten?

Der Einbau einer Photovoltaik-Anlage (PV) zur Stromerzeugung wird durch die am 30. Juni 2014

beschlossene Novelle zur Bauordnung in Wien

für Dienstleistungsgebäude (z.B. Bürogebäude)

verpflichtend. Bild: HLK Falls das Ziel von 1 kWp pro 100 m2 Bruttogeschoßfläche (BGF) nicht ausschließlich über Photovoltaik zu erreichen ist, kann dies über eine Kombination aus einer kleineren PV-Anlage mit einer Leistung von 0,3 kWp pro 100 m2 BGF und Energieeffizienzmaßnahmen mit einer äquivalenten PV-Leistung 0,7 kWp pro 100 m2 BGF realisiert werden.

„Die vorgesehenen Maßnahmen verursachen definitiv Mehrkosten, Photovoltaik- und Energieeffizienzmaßnahmen sind jedoch als Beitrag zum Klimaschutz sinnvoll“, schickt Gerhard Hofer von e7 Energie Markt Analyse voraus. Die Frage ist nur, wie eine wirtschaftlich optimale Kombination der geplanten Maßnahmen aussieht?

Berechnung mit LZK ToolÖKO***

Dies hat die Kooperation bestehend aus e7 Energie Markt Analyse, M.o.o.CON und bauXund auf Basis des LZK ToolsÖKO berechnet. Das Fazit:

Würde man das Ziel von 1 kWp pro 100 m2 BGF ausschließlich über eine PV-Anlage erreichen wollen, so belaufen sich die Mehrkosten auf circa 1 % der Netto-Baukosten. Zur Wirtschaftlichkeit über einen Zeitraum von 20 bis 25 Jahren betrachtet, ist bei der Wahl der besten Variante eine Prognose der Stromlastgänge des Gebäudes wichtig. Dies bedeutet, dass man wissen muss, wie viel der erzeugten Energie tatsächlich vom Gebäude verbraucht und wie viel ins Netz eingespeist wird: Wird nämlich der Großteil der durch die PV-Anlage erzeugten Energie vom Gebäude selbst verbraucht, so ergibt sich bei der Variante, die ausschließlich eine PV-Anlage vorsieht, ein Return-on-Investment innerhalb von circa 15 Jahren. Diese Variante ist sogar wirtschaftlicher als jene, die auch Energieeffizienzmaßnahmen vorsieht. Wird der Großteil der erzeugten Energie jedoch nicht vom Gebäude verbraucht und eingespeist, ist eine Kombination aus einer PV-Anlage mit Energieeffizienzmaßnahmen die wirtschaftlichere.

***Das LZK ToolÖKO ist eine einzigartige Software, mit der die Lebenszykluskosten und Umweltauswirkungen eines Gebäudes in verschiedenen Planungsphasen berechnet werden können. Nach dem Pareto Prinzip entwickelt, ist es möglich auf Basis weniger Informationen die zu erwartenden monetären und ökologischen Auswirkungen mit einer hohen Genauigkeit darzustellen. Die wesentlichen Systementscheidungen (z.B. Konstruktion, Fassade, Haustechniksystem) werden unter Berücksichtigung der Hauptnutzung getroffen.