Energiebedarf : Wie das Coronavirus Wiens Stromverbrauch verändert

vienna wien austria ringstrasse architecture austrian landmark wiener ringstrasse ring ring road burgtheater baroque building cable car capital city cityscape classic europe lens flare morning national court theatre old panorama public transport rail road sightseeing street streetcar summer sunrise theater tourism tourist attraction touristic town town hall track train tram tramway travel travel destination trees unesco urban vacation world heritage site historic
© JFL Photography - stock.adobe.com

Die weitreichenden Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus haben deutliche Auswirkungen auf den Energieverbrauch des Landes. Bereits Anfang vergangener Woche wurde in der Hauptstadt spürbar weniger Strom benötigt. Die detaillierte Analyse zeigt neben dem allgemeinen Rückgang nun auch eine zeitliche Verschiebung des Energiebedarfs. "Wien steht später auf. Normalerweise verzeichnen wir zwischen fünf Uhr Früh und elf Uhr vormittags einen sehr steilen Anstieg des Strombedarfs, da fährt die Stadt hoch. Seit Mittwoch ist diese Kurve deutlich flacher", erklärt Wien Energie-Geschäftsführer Michael Strebl.

Untertags braucht Wien derzeit bis zu 20 Prozent weniger Energie, auf 24-Stunden-Basis liegt der Bedarf rund zehn bis 15 Prozent niedriger. 32.000 Megawattstunden (MWh) wären ein Normalwert bei den Frühlingstemperaturen letzte Woche, seit Dienstag verzeichnet man Werte deutlich unter 28.000 MWh. Die Differenz entspricht dem Jahresverbrauch von 1.600 Haushalten. Zurückzuführen ist diese Veränderung auf den reduzierten und teilweise eingestellten Betrieb von Schulen, Geschäfte, Büros, Hotels und insbesondere der Gastronomie. Diese hat üblicherweise einen hohen Stromverbrauch durch Küchengroßgeräte, Lüftung und Kühlung.

Stromverbrauch steigt mittags deutlich

Gekocht wird jetzt daheim und auch das zeigt sich beim Energiebedarf: „Zwischen zwölf und 13 Uhr sehen wir eine deutliche Bedarfsspitze, die sich so üblicherweise nicht zeigt. Wir gehen davon aus, dass Zuhause deutlich mehr gekocht wird bzw. diese Spitze sonst von anderen Verbrauchern überdeckt wird“, sagt Strebl.

Im Gegensatz zum Gesamtverbrauch der Stadt steigt der Energieverbrauch im einzelnen Haushalt. Durch Homeoffice, Unterhaltungselektronik und Küche kann sich der Stromverbrauch zuhause um bis zu einem Drittel pro Tag erhöhen. Die Energieberater von Wien Energie empfehlen, schaltbare Steckerleisten zu verwenden, um das Home Office mit einem Griff bequem in den Ruhemodus versetzen zu können.