Fachkräftemangel : Wie Akademiker dem ländlichen Raum schaden können

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Das Thema hängt in der Dauerschleife fest und gefühlt gibt es kein Medienunternehmen, das noch nicht darüber berichtet hat: Der Fachkräftemangel. Österreich gehen die Fachhandwerker aus und das ist kein Wunder. In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Lehrlinge fast halbiert. Waren es 1990 noch 28.000 Lehrlingen etwa im Industriesektor, sind es heute nur noch knapp 15.000.

In Deutschland indes kamen im Juni 2017 inzwischen auf 100 Stellenausschreibungen für Klimatechniker nur 21 Arbeitslose, bei den offenen Stellen für Sanitär,- Heizungsinstallateure kommen auf 100 offene Stellen 35 Arbeitslose. Dort dauert es nach einer Studie der Bundesagentur Arbeit durchschnittlich 165 Tage, bis ein Betrieb einen Heizungstechniker gefunden hat.

Studieren ist in

Keine Variable beeinflusst die potenziellen Erwerbsmöglichkeiten so stark wie der Bildungsabschluss. Pflichtschulabsolventen, die mehr als 2.665 Euro brutto verdienen, zählen zu den einkommensstärksten 20 Prozent. Bei Universitäts-Absolventen liegt die Grenze bei 6.868 Euro. Das geht aus einer Studie der Statistik Austria hervor.

Zusätzlich verhilft ein Titel in Österreich schnell zu höherem Ansehen. Wer hingegen „nur“ eine Lehre macht, hat eben nur diesen einen Beruf erlernt. Immerhin hat sich das Image der Lehre etwas gebessert. Laut einer Willhaben-Umfrage ist knapp die Hälfte aller Teilnehmer davon überzeugt, dass der Ruf der Lehre besser geworden ist. Am besten eingeschätzt wird das Image der Lehre dabei von jenen, die selber gar keine Lehre gemacht haben. An dieser Entwicklung gilt es festzuhalten. Mit attraktiven Arbeitsbedingungen und einer hochwertigen Ausbildungsqualität, können junge Menschen für handwerkliche Berufe begeistert werden.

Landflucht und Überbevölkerung als Konsequenz

Geht der Großteil der Jugend studieren, anstatt eine Ausbildung im Heimatort zu machen, bedeutet das gleichzeitig, dass der ländliche Raum immer mehr an Einwohnern verliert. Gut sichtbar wird das am Bundesland Salzburg: 2015 verließen rund 800 Personen das Bundesland, ein Jahr später waren es 2.500 Personen.

Vier von zehn österreichischen Gemeinden sind in den vergangenen zehn Jahren geschrumpft. Vor allem strukturschwache und schwer erreichbare Bezirke verlieren stark an Bevölkerung. Obersteiermark, Oberkärnten und das nördliche Niederösterreich haben mit steten Bevölkerungsrückgängen zu kämpfen. Gleichzeitig wächst Wien jährlich um rund 20.000 Einwohner. Mit dem Fachkräftemangel ergibt sich daher nicht nur ein wirtschaftliches, sondern auch ein wohnraumbezogenes Problem.

Ohne genügend Fachkräfte, werden wir im Alltag bald vor neue Probleme gestellt. Ein Bachelor of Arts wird wohl kaum eine kaputte Heizung reparieren können. Es braucht ein Umdenken und mehr Wertschätzung gegenüber handwerklichen Berufen, damit junge Leute dazu motiviert werden können eine Lehre zu beginnen.

Der Fachkräftemangel in Österreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern ist, da sind sich Wirtschaftsforscher einig, das Konjunkturrisiko Nummer eins. Wir sollten darauf achten, dass sich auch die politische Agenda danach ausrichtet. Vielleicht wird das ja bald der Fall sein. Wirtschaftskammernationalbankwirtschaftsbundwifopräisdent Harald Mahrer hat jetzt in einem Interview immerhin schon einmal eingestanden, den Fachkräftemangel "unterschätzt" zu haben.

Diskutieren Sie auf Twitter mit der Autorin über dieses Thema. Wie erleben Sie den Fachkräftemangel? Geht die Politik Ihrer Ansicht nach genügend darauf ein?